Unbekannter Zeuge wird weiter gesucht
Tote Frau in fränkischem Blumenladen gefunden: Polizei nennt neue Details zu den Ermittlungen
13.3.2023, 13:44 UhrAm späten Freitagabend, gegen 21 Uhr, fiel den ortskundigen Passanten auf, dass - anders als sonst zu dieser Uhrzeit - die Außenanlage des Blumenladens noch aufgebaut war. Dann folgte der schreckliche Fund: Die 50-jährige Mitarbeiterin des Geschäfts wurde tot aufgefunden.
Die Kriminalpolizei sowie die Staatsanwaltschaft Coburg lassen mit Hochdruck nach dem Täter oder den Tätern fahnden, wie Pressesprecherin Kristin Plank von der Polizei Oberfranken am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Vifogra berichtete. Bislang blieb dies allerdings ohne Erfolg. "Zum Täter können wir aktuell nichts sagen. Wir haben noch keinen konkreten Tatverdacht", so Plank.
Weiterer Zeuge gesucht
Zwei Zeuginnen, die am Samstag noch mit Personenbeschreibungen von der Polizei gesucht wurden, haben sich mittlerweile gemeldet. Ein männlicher Zeuge wird nach wie vor gesucht. Er soll zwischen 20 bis 40 Jahren alt und 1,70 bis 1,80 Meter groß sein. Außerdem soll er mit einer olivfarbenen Jacke und einer schwarzen medizinischen Schutzmaske bekleidet gewesen sein.
"Es gibt einige Hinweise, denen wird nachgegangen", erklärt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken auf Nachfrage. Am Montag sind für die Suche Kräfte der Bereitschaftspolizei mit im Einsatz, auch ein Hubschrauber wurde für die Suche eingesetzt. Welche Verletzungen die tote Frau hatte, kann die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit noch nicht öffentlich machen, da es sich hierbei um Täterwissen handelt.
Die Polizei ermittelt nach wie vor mit Hochdruck und hat dafür auch ein Hinweistelefon eingerichtet. "Wir bitten natürlich die Bevölkerung um rege Mithilfe. Wir brauchen unbedingt die Unterstützung und Hinweise der Bevölkerung", sagt Plank. Bürgerinnen und Bürger können sich unter der Telefonnummer 09215061414 an das Hinweistelefon wenden.
Des Weiteren wurde die rund 30-köpfige Sonderkommission "Blume" eingerichtet.
Bürger sind schockiert
"Ich bin fassungslos. Meine Gedanken sind im Endeffekt bei den Angehörigen", sagt eine Passantin direkt vor dem Tatort der Nachrichtenagentur Vifogra. "Das ist ganz schön schrecklich", fügt ein weiterer Passant hinzu. "Da kriegt man Angst, wenn man draußen unterwegs ist", ergänzte er auf die Nachfrage, wie sein Gefühl dabei sei, dass der Täter immer noch flüchtig ist. "Schlimm! Schlimm, bei uns in der kleinen Stadt Lichtenfels. Ganz schlimm", sagte eine weitere fassungslose Passantin.
Der Landrat Christian Meißner schrieb am Sonntag in einer Pressemitteilung: "Ich bin tief erschüttert über das Gewaltverbrechen in der Lichtenfelser Innenstadt. Seit Freitagabend stehe ich im ständigen Kontakt mit der Polizei. Eine solche Tat macht mich fassungslos. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind in diesen schweren Stunden bei der Familie des Opfers. Ich vertraue auf die gute und professionelle Arbeit der Kriminalpolizei und der 30-köpfigen Sonderkommission 'Blume'. Ich hoffe, dass der Täter bzw. die Täter bald gefasst sind. Es ist viele Jahrzehnte her, dass es in Lichtenfels ein derartiges Verbrechen gegeben hat. Dieses Gewaltverbrechen trifft die Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis und insbesondere die Menschen in der Kreisstadt ins Mark."
Ermittlungen auch am Bahnhof
Laut eines Sprechers der Einsatzzentrale Oberfranken erstreckten sich die Ermittlungen am Samstag auch auf den Bahnhof Lichtenfels, da dieser in unmittelbarer Tatortnähe liegt. Dafür wurden die Gleise am Samstag von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr für rund eine Stunde komplett gesperrt. Auf den Strecken zwischen Bamberg - Saalfeld(Saale) und Lichtenfels - Sonneberg(Thür)Hbf kam es zu Verspätungen, und Zugausfällen. Einen konkreten Verdacht haben die Ermittler bezüglich des Bahnhofs nicht, es handelt sich um eine Routinemaßnahme. Die Beamten waren mit einem größeren Aufgebot vor Ort.
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