Graben bis ins Detail herausgeputzt
15.5.2014, 07:29 UhrGraben war bekanntlich eines von drei Dörfern im Landkreis, das es bis in den Bezirksentscheid geschafft hatte. Und hier gilt es nun, sich gegen acht Dörfer durchzusetzen, um vielleicht auf bayerischer Ebene ein Zeichen zu setzen.
Bei trockenem Wetter, aber bei Eisheiligen-Temperaturen zog die vielköpfige Experten-Kommission, begleitet von zahlreichen Bürgern, Landrat Wägemann und Bürgermeister Baum, durch die Straßen. Der Empfang war bereits ein „Donnerschlag“, denn Ernst Eisen zündete Böllerschläge, bevor Ortssprecher Walter Bosch sein Dorf vorstellte.
Auf dem Weg wurde in der Kunigunden-Kirche mit ihren mittelalterlichen Fresken bei Orgelspiel Halt gemacht. Pfarrer Krewin erläuterte die Geschichte des kleinen Schmuckstückes. Es ging weiter zum zweiten „Sahnestück“, dem neu entstandenen Dorfmittelpunkt rund um die Dorfgemeinschaftsscheune. Nicht fehlen durfte natürlich die Karlsgrabenausstellung und der Weg zum Karlsgraben entlang des offenen Gerinnes. Der Gang durch das Neubaugebiet führte zurück ins Zentrum und in die Rockenstube, wo die Dorffrauen „spannen“, und endete im Dorfgemeinschaftshaus.
Dort hörten die Bürger rund um Ortssprecher Walter Bosch eine erste Rückmeldung der Spezialisten. Diese war natürlich nicht erschöpfend und sollte auch nur die ersten Eindrücke der Kommission widerspiegeln.
Insgesamt war es ein ausgesprochen positives „Feedback“, das immer auch wieder humorvolle Seitenhiebe brachte. So wurde erklärt, dass in Graben nicht nur die Frauen Salat zubereiten und nicht nur die Männer Bier ausschenken. Der gemeinschaftliche Ausbau der Scheune hinterließ einen besonderen Eindruck, vor allem, weil auch noch ein Ausbau für die Jugend folgen soll. Es wurde auch anerkannt, dass in dem Dorf ein Zentrum geschaffen wurde. Letzteres habe allerdings noch Entwicklungspotenzial.
Gelobt wurde, dass viel privates Engagement im Dorf spürbar sei, vor allem, was die Gestaltung der Häuser anbelangt. Die Bürger wurden ermuntert, diesen Weg weiter zu gehen. Ein Pluspunkt ist auch der grüne Friedhof, der optimal gestaltet sei, und die Anlage der Karlsgrabenstraße. Ebenso wurde das Grün im Dorf hervorgehoben, auch wenn es im Neubaugebiet aus dieser Sicht noch Bedarf gebe.
Graben liege auch gut in der Landschaft. Im Dorf kümmere man sich um das Umfeld, wie dargestellt wurde. Hecken und Streuobstwiesen würden erhalten und gepflegt. Vor allem werde in Graben das kulturelle Erbe vorbildlich erhalten. Das wurde mehrfach betont. Und auch das gesellschaftliche Leben wurde als hervorragend dargestellt. In Graben leben gut 200 Menschen, und es gibt nicht weniger als acht Vereine.
Als Wermutstropfen wurde bei der kleinen Ergebnisrunde angemerkt, dass es im Dorf zwei Leerstände gibt und ein schneller Anschluss ans Internet fehlt.
Im Dorf herrscht nun nach all der Anstrengung der vergangenen Jahre Spannung. Diese Folter wird aber nur kurz dauern, denn bereits am morgigen Freitag will die Kommission das Ergebnis verkünden.
Am Rande des Rundgangs wurde der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen vom Vorsitzenden der Kommission, Josef Hofbauer, besonders hervorgehoben. Denn Altmühlfranken ist nach seinen Worten einer der aktivsten Landkreise im Dorfwettbewerb in den 25 Jahren seit dessen Bestehen und auch einer der erfolgreichsten. Dem Bezirksentscheid stellen sich in der Kategorie bis 600 Einwohner neben Graben auch noch Wald und Meinheim.
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