„Im Kostenbereich sehr viel erreicht“
7.7.2014, 07:51 UhrAb 2015 übernimmt er in dem über 20 bayerische Einrichtungen umfassenden Krankenhaus-Verbund Klinik-Kompetenz-Bayern eG (KKB) den Posten des leitenden Controllers. Sein jetziger Chef Jürgen Winter, Vorsitzender des hiesigen Klinikums Altmühlfranken, ist gleichzeitig Vorstandsmitglied der KKB.
Zwar ist das Gesundheitszentrum ein kommunaler Eigenbetrieb; da aber Smiglewicz beim Klinikum Altmühlfranken angestellt und im Rahmen des sogenannten Geschäftsbesorgungsvertrages in Treuchtlingen tätig ist, zeichnet das Klinikum auch für die Nachfolge verantwortlich.
Smiglewicz zufolge wird Jürgen Winter als Vorsitzender des Klinikums Altmühlfranken für einen fließenden Übergang sorgen. Demnach werden künftig Pflegedirektor Oliver Riedel und der Kaufmännische Direktor Stefan Leubert (beide Klinikum Altmühlfranken) diesen Tätigkeitsbereich mit übernehmen.
Er selbst, Smiglewicz, gab in einem Pressegespräch seinem Bedauern Ausdruck darüber, sein derzeitiges Aufgabenfeld allein schon wegen der tollen Kollegen zu verlassen. Dennoch sei er von dem Wunsch beseelt gewesen, sich einer neuen Aufgabe stellen zu wollen. Und: Kommunale Eigenbetriebe sind in seinen Augen „nicht mehr zeitgemäß“. Es sei als Controller zudem schwierig, im operativen Geschäft in seinen Entscheidungen von anderen Gremien (gemeint war der Stadtrat, d. Red.) abhängig zu sein. „Stets sind Beschlüsse nötig, aber als Controller muss man im Tagesgeschäft autark sein“. Auf die Frage, ob denn seine verhältnismäßig kurze Verweildauer im Gesundheitszentrum die Kontinuität im Haus in Frage stellen könnte, meinte Smiglewicz, dass durch das Klinikum Altmühlfranken mit Jürgen Winter an der Spitze die Kontinuität gewahrt bleibe.
Der „langsam“ scheidende Verwaltungsleiter war zu Beginn seiner Tätigkeit im Gesundheitszentrum Treuchtlingen im Januar 2013 mit dem Anspruch angetreten, die Effizienz im Haus zu steigern und die Defizite abzubauen. Dieses Ziel scheint jedoch noch nicht erreicht. „Allerdings haben wir bereits eine ganze Reihe von wichtigen Maßnahmen umgesetzt, sei es im Bereich der Pflegesätze oder der Sachkosten“, sagte Smiglewicz. Er räumte jedoch ein, „nicht immer den nötigen Rückhalt erfahren zu haben“.
Trotz allem sei man mit Blick auf die Zahlen „auf einem guten Weg“. Jetzt gehe es in der Hauptsache um die Optimierung des Erlöses. Gerade im Bereich der bundesweit von den Kostenträgern bislang hoffnungslos unterfinanzierten Geriatrie sei man dabei, die Ertragslage zu verbessern. Auch die Schaffung der Akut-Geriatrie sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen – „wenn es auch ein ziemlicher Kraftakt war“.
Als Meilenstein für das Gesundheitszentrum bezeichnete Smiglewicz in diesem Zusammenhang die kürzlich erfolgte Aufnahme der Geriatrie im Gesundheitszentrum Treuchtlingen – bestehend aus Akut-Geriatrie und Geriatrischer Rehabilitation – als Mitglied im Bundesverband Geriatrie, und dies rückwirkend zum 1. November 2013.
Der Verband ist nach seinen Worten die zentrale verbandspolitische Vertretung der auf die geriatrische Versorgung spezialisierten Einrichtungen und Fachabteilungen in Deutschland. Er bündele die Interessen der Mitglieder und vertrete diese gegenüber der Öffentlichkeit sowie der Politik. Er sei damit der Ansprechpartner im Bereich der geriatrischen Einrichtungen in Deutschland.
Der Bundesverband Geriatrie ist Smiglewicz zufolge einer der wenigen Verbände, welche die Aufnahme neuer Mitglieder an die Erfüllung klar definierter Strukturqualitätskriterien knüpft. „Somit ist bereits die Mitgliedschaft einer geriatrischen Einrichtung ein klarer Beleg für eine qualitätsorientierte Patientenversorgung“, so der Noch-Verwaltungsleiter.
Besonderen Wert lege der Bundesverband Geriatrie auf die Aus-, Weiter- und Fortbildung des Fachpersonals. Vor diesem Hintergrund biete der Verband eigene Fachtagungen, Schulungsveranstaltungen und die Fortbildung Zercur (Zertifiziertes Curriculum Geriatrie) an.
Im Rahmen einer ganztägigen Visitation vor Ort durch Mitglieder des Vorstands der Landes-Gruppe Bayern konnte laut Smiglewicz die überdurchschnittliche Qualität der Treuchtlinger Einrichtung belegt werden.
Und noch eine Neuerung gibt es im Haus: Dr. Friedhelm Golombek, der im Sommer letzten Jahres mit seiner orthopädischen Praxis Teil des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) geworden war, hat zum Jahresende gekündigt und arbeitet mittlerweile als Orthopäde in einem Chemnitzer Klinikum. Der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Paolo Florio, der vorher an einer Turiner Klinik tätig gewesen war und schon jahrelang Kontakte in die hiesige Gegend pflegt, ist nun dessen Nachfolger. Er arbeitet nun im Weißenburger Haus – dem Stammhaus des MVZ – und in Treuchtlingen gleichermaßen.
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