Kurort-Erfahrung für Treuchtlingens Tourismus

27.2.2018, 06:04 Uhr
Kurort-Erfahrung für Treuchtlingens Tourismus

© TK-Archiv

Für die Imagepflege und Weiterentwicklung als Erholungsort, Gesundheitsstadt und Heilbad könnte Treuchtlingen mit Marc Rengier den richtigen „Fang“ gemacht haben. Immerhin war der 33-Jährige neun Jahre lang Veranstaltungsleiter der Kur-, Kongress- und Touristik-GmbH (KKT) in Bad Windsheim, also in einer Stadt, die den begehrten Titel „Bad“ bereits trägt.

Als neuer Chef des Sachgebiets „Kur und Tourismus“ übernimmt Rengier in der Treuchtlinger Stadtverwaltung ganz ähnliche Aufgaben. Dazu gehören die strategische Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs in der Altmühlstadt, Marketing und Messeauftritte, die Vernetzung mit den regionalen Tourismusverbänden sowie insbesondere die Zusammenarbeit mit Therme, Individuellem Gesundheitsmanagement und Heilbäderverband.

Kurort-Erfahrung für Treuchtlingens Tourismus

© Laura Popp

Durch seine Erfahrung als Veranstaltungsleiter dürfte dem Neuen zudem auch die Organisation von Konzerten, Schlossweihnacht, Rathaus-Open-Air oder der Reihe „Kulturschmankerl im Forsthaus“ nicht schwer fallen. Ebenfalls in seinen Zuständigkeitsbereich als Sachgebietsleiter fallen überdies die Touristinformation, der Reisemobilstellplatz, das Volkskundemuseum und das Naturpark-Informationszentrum – wobei die beiden letztgenannten bislang und wohl auch weiterhin nahezu eigenständig von Dr. Marlit Bauch betreut werden.

Günther Hüttinger, seines Zeichens Dirigent der Stadtkapelle und der Musikschule sowie derzeit Interims-Leiter der Touristinformation, freut sich jedenfalls, dass nach den langen Vorgesprächen nun endlich ein neuer Tourismus-Chef gefunden ist. „Ich habe in letzter Zeit fast jedes Wochenende gearbeitet, und jetzt ist auch noch Messe-Saison“, erklärt er. „Da wird es personell schon ganz schön knapp.“

Sein neuer Vorgesetzter Marc Rengier ist Reieseverkehrskaufmann mit Schwerpunkt Kurwesen und Fremdenverkehr. Er kam 2003 zur Bad Windsheimer Tourismusgesellschaft und war dort von 2005 bis 2014 Veranstaltungsleiter sowie vier Jahre lang zuständig für den mittlerweile eingestellten „Heilbadexpress“. Derzeit ist Rengier kaufmännischer und stellvertretender Gesamtleiter der Bad Windsheimer Stadtbetriebe (Bauhof).

Neuer Start fern von daheim

In seiner Heimatregion ist der 33-Jährige stark verwurzelt, unter anderem als Sportschütze und Mitglied der Faschingsgesellschaft Illesheim. Deshalb verwundert es etwas, dass er künftig rund 90 Kilometer nach Treuchtlingen pendeln will – zumal daheim KKT-Gesamtleiter Hubert Seewald demnächst in den Ruhestand geht und die Stadt einen Nachfolger sucht. Der soll dann allerdings neben dem Tourismusbüro auch das Stadtmarketing und die jährlich rund 445.000 Besucher zählende Franken-Therme leiten (zum Vergleich: in der Altmühltherme waren es bis zum Beginn der Modernisierungsarbeiten rund 280.000).

Um Kandidaten für diesen Job kümmert sich deshalb nun ein auswärtiger „Headhunter“. Für Rengier war die Stelle nach eigenen Worten nicht interessant. Ein Grund dafür ist wohl, dass er der KKT vor vier Jahren aus „persönlichen Gründen“ den Rücken gekehrt und bei den Stadtbetrieben angeheuert hatte.

Laut Treuchtlingens Rathaus-Geschäftsleiter Christian Kundinger fiel bei der Stellenvergabe, an der neben der Stadtverwaltung auch je ein Vertreter der drei Stadtratsfraktionen beteiligt war, jedoch vor allem Rengiers vorherige Tätigkeit als Veranstaltungsexperte ins Gewicht. „Das ist eine Qualifikation, die ihn für Treuchtlingen sehr interessant gemacht hat“, so Kundinger.

Es habe auch mehrere Dutzend weitere, gute Bewerbungen gegeben, ergänzt Vorgänger Christoph Schmitz, der seit dem neuen Jahr den Tourismuszweckverband Schweinfurt leitet. Dort, wo auch seine Partnerin lebt, ist der 40-jährige Diplom-Geograph für den Fremdenverkehr im gesamten Landkreis mit 29 Kommunen zuständig – ein ziemlicher Karrieresprung, über den kürzlich sogar der Focus berichtete.

Die Fußstapfen, die Marc Rengier nun ausfüllen soll, sind also ziemlich groß. In Schmitz’ Zeit in Treuchtlingen fielen unter anderem der enorme Aufschwung beim Weihnachtsmarkt, der andauernde Erfolg der „Kulturschmankerl im Forsthaus“, die Etablierung des Rathaus-Open-Airs sowie der Boom und die vielfache Auszeichnung des Reisemobilstellplatzes – um nur einige Meilensteine zu nennen. So beschreibt Marc Rengier seine neue Aufgabe in Treuchtlingen auch als „sehr spannend“ und „eine echte Herausforderung“.

Keine Kommentare