Medaillen für kommunale Selbstverwaltung
2.8.2014, 08:23 UhrWolfgang Herrmann (65) ist seit 30 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Als Erster Bürgermeister hat er 24 Jahre lang (bis 2008) die Entwicklung Treuchtlingens maßgeblich geprägt. Ihm ist es gelungen, den Wandel von der einstigen „Eisenbahnerstadt“ hin zu einer vielseitigen Kommune zu befördern. Mit Hilfe der Städtebauförderung hat er viele Weichen gestellt. Wie der Innenminister in seiner Laudatio erklärte, erfuhren im Rahmen der Altstadtsanierung Bahnhof, Bahnhofstraße, Rathausplatz und die Luitpoldarkaden eine deutliche Aufwertung.
Kulturell und touristisch habe sich Treuchtlingen unter seiner Führung erfreulich verbessern können. Nur beispielhaft sei die Anlage des Kurparks mit Renaturierung der Altmühl, die Sanierung des alten Forsthauses zur Nutzung als Kulturzentrum und die Sanierung und Modernisierung der Stadthalle sowie des Jugend- und Seniorentreffs zu nennen. Als ehemaliger Werkleiter der Altmühltherme habe er Baumaßnahmen rund um diese für den Fremdenverkehr wichtige Einrichtung mit besonderer Fachkompetenz betreut.
Dem Einsatz Wolfgang Herrmanns sei es auch zu verdanken, dass der Krankenhausstandort Treuchtlingen erhalten werden und zu einem Gesundheitszentrum mit Schwerpunkt Geriatrie erweitert werden konnte. Darüber hinaus engagiert sich Herrmann seit 1984 als Mitglied des Kreistags Weißenburg-Gunzenhausen für die Interessen der Region.
Neben Herrmann wurde auch der ehemalige Bürgermeister von Muhr am See Roland Fitzner (71) ausgezeichnet. Fitzner hat während seiner 26-jährigen Amtszeit zusammen mit dem Gemeinderat viele für die Gemeinde wegweisende und innovative Entscheidungen in den unterschiedlichsten Bereichen angestoßen und verwirklicht. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass sich aus einer landwirtschaftlich strukturierten Gemeinde ein Wohn- und Ferienort entwickelte.
Die Anziehungskraft von Muhr am See zeige sich laut Innenministerium am deutlichsten durch die starke Steigerung der Einwohnerzahl im Laufe der Amtszeit Fitzners. Stark setzte er sich für die Ortsumgehung der B 13 ein, für die Einrichtung eines Geburtshauses und für das Altmühlinformationszentrum, in dem die Altmühlfestspiele stattfinden. Ihm sei es auch zu verdanken, dass die Gemeinde Muhr am See im Jahr 1998 aus der Verwaltungsgemeinschaft Gunzenhausen entlassen wurde. Über die Gemeindegrenzen hinaus vertrat Fitzner zwölf Jahre lang die kommunalen Interessen als Mitglied des Kreistags.
Nicht zuletzt wurde auch der Gunzenhausener Kreisrat Dr. Sigurd Schacht (70) mit der Verdienstmedaille in Silber geehrt. Schacht gehört seit über vier Jahrzehnten dem Kreistag unseres Landkreises an. Die Gesundheitspolitik ist ein Thema, für das er sich in besonderem Maße engagiert. Fast 30 Jahre lang hat er als Mitglied des Krankenhausausschusses bei wichtigen Entscheidungen mitgewirkt.
Seit dem Jahr 2002 hat er einen Sitz im Verwaltungsrat der Kliniken Altmühlfranken. Er war Befürworter und Förderer des Neubaus der beiden Kreiskrankenhäuser in Gunzenhausen und Weißenburg. Als Vermittler konnte er entscheidend zum Zusammenschluss der Krankenhäuser beitragen. Dank seiner ausgleichenden Art gelang es ihm, sich mit den Beteiligten auf die passende Rechtsform des Kommunalunternehmens zu einigen und entsprechende medizinische Schwerpunktsetzungen herauszuarbeiten. Zwei Wahlperioden war Schacht zudem Stadtrat in Gunzenhausen.
„Die drei Geehrten stellen ihren Einsatz stets in den Dienst der Gemeinschaft, die es durch diese Feier herauszuheben gilt“, so der örtliche Landtagsabgeordnete Manuel Westphal in einer Pressemitteilung zu den Auszeichnungen. Als kommunale Mandatsträger hätten die Geehrten sich um die kommunale Selbstverwaltung verdient gemacht und diese somit gestärkt.
Neben den drei Vorgenannten wurden weitere verdiente Kommunalpolitiker mit der Kommunalen Verdienstmedaille ausgezeichnet: Landrats-Stellvertreter Robert Westphal, der Erste Bürgermeister der Stadt Muhr am See, Dieter Rampe, und der Zweite Bürgermeister der Stadt Treuchtlingen, Richard Zäh.
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