Ohne Schlaglöcher nach Haag
24.7.2020, 12:26 UhrBaubeginn für die rund 595 Meter lange Strecke war Mitte April, nur drei Monate und drei Tage brauchten die Arbeiter der Firma Hirschmann für die Fertigstellung. Die Planungsphase davor war deutlich länger, anderthalb Jahre dauerte es allein bis zum Empfehlungsbeschluss.
Die fertige Straße hat eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern zuzüglich eines beidseitigen Banketts von je einem Meter. Den kaum noch tragfähigen Schotter-Unterbau verstärkte die Baufirma durch einen "teilweisen Hocheinbau mit Bodenverbesserung". Dafür wurden 30 Zentimeter des Bodens aufgefräst und rund 71 Tonnen Bindemittel untergemischt, bevor die Straße die neue Tragschicht und Asphaltoberfläche erhielt.
Um den Regen abzuleiten, ertüchtigten und erweiterten die Arbeiter die Sickermulden entlang der Straße. Die Stadtwerke verlegten zudem im Vorgriff auf die bevorstehende Übernahme des Netzes vom Zweckverband Hirschberggruppe eine neue Wasserleitung. Das Aushubmaterial durfte die Stadt kostenlos auf einer Fläche der Solnhofer Portland-Zementwerke zwischenlagern.
Neuer Radweg profitierte
In Haag selbst bekam im Zuge der Baumaßnahme auch die Lindgasse auf 86 Metern Länge eine Unterbauverstärkung und eine neue Asphaltschicht. Die 780 Kubikmeter alten Materials, die am Ende übrig blieben, verwertete die Stadt als Unterbau für den Radweg zwischen Wettelsheim und Falbenthal. Er wurde im April auf einer Länge von 625 Metern neu gebaut.
Unter dem Strich schlägt die neue Straße nach Haag mit etwa 670.000 Euro zu Buche, von denen 290.000 Euro als Zuschuss über den kommunalen Finanzausgleich (FAG) zurück ins Stadtsäckel fließen. Lob gab es bei der Freigabe unter anderem von Reinhard Vulpius vom Pleinfelder Ingenieurbüro VNI – die Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde sei "vorbildlich" gewesen. Der langjährige Ortssprecher Siegbert Mrasek wies darauf hin, dass die Straße vor 51 Jahren ebenfalls von der Firma Hirschmann gebaut worden sei.
"Die Gemeindeverbindungsstraße nach Haag bringt für viele Menschen Erleichterung", fasste Rathauschefin Becker zusammen. "Der Vollausbau bedeutet ein Plus an Verkehrssicherheit, Attraktivität und Stabilität." Nach dem "langwierigen Prozess, alle Belange und Wünsche zu befriedigen", danke sie insbesondere allen "alten" Stadtrats- und Ausschussmitgliedern, ihrem Vorgänger Werner Baum sowie Dieter Jänsch vom Stadtbauamt für ihren Einsatz.
In den nächsten Wochen legen nun noch die Firmen Telekom und Vodafone im Böschungsbereich ihre Leitungen tiefer. Die Nutzer der Straße müssen deshalb nochmals kurzfristig mit halbseitigen Sperrungen rechnen.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen