Planer fürs neue Treuchtlinger Feuerwehrhaus gesucht
18.11.2016, 06:05 UhrWie aus der Sitzungsvorlage zu entnehmen war, wird derzeit ein Planer für den Neubau der Stützpunktwehr gesucht. Um ihn zu finden, ist eine europaweite Ausschreibung notwendig. Im Ausschuss wurde bereits eine Systemskizze vorgestellt, wie ein solches Gebäude einmal aussehen könnte. Auch ein Standort für das neue Feuerwehrhaus wurde schon genannt, nämlich die Riedfläche im Anschluss an den Norma-Markt südlich der Nürnberger Straße (Staatsstraße 2216) in Richtung Schambach.
Am 18. Januar kommenden Jahres sollen sich die Planungsbüros, die den Gebäudekomplex entwerfen wollen, dem Auswahlgremium vorstellen. Diese Jury wird mit Vertretern der Stadtverwaltung, der Freiwilligen Feuerwehr und der örtlichen Politik besetzt. Bereits am 26. Januar soll der Auftrag vergeben werden. Bis zur Vorplanung wird das Projekt etwa 45.000 Euro kosten. Einzelheiten wurden in der Sitzung nicht erläutert. Bürgermeister Werner Baum erklärte, dass das gesamte Vorhaben bislang nur nichtöffentlich diskutiert worden sei.
Bemerkenswert ist letzteres allein schon angesichts der Bedeutung des Projekts, das voraussichtlich um die vier Millionen Euro kosten wird. Die Treuchtlinger Feuerwehr drängt seit vielen Jahren darauf, einen adäquaten Neubau zu erhalten (wir berichteten mehrfach). Die Entscheidung, ob und wo ein solcher Neubau entstehen soll, ist dementsprechend natürlich auch längst ein Politikum.
Fünf Standorte diskutiert
Nach Informationen unserer Zeitung wurden bereits viele verschiedene Standorte für das neue Gerätehaus anvisiert. Zunächst war ein Gelände im Süden der Stadt neben der Kläranlage im Gespräch, später eines noch weiter draußen an der Heusteige. Beide Plätze waren keine Favoriten der Wehr, vor allem wegen der weiten Wege und schlechten Anfahrbarkeit.
Zuletzt drehte sich die Diskussion noch um drei Standorte: eine Fläche auf dem Areal der Krautgärten am östlichen Ende der Industriestraße, ein Grundstück direkt am Brühl und eben die Fläche im Anschluss an die Norma in der Nürnberger Straße. Bei den Krautgärten ist der Grunderwerb ein schwieriges Kapitel, und die Fläche am Brühl, die die Feuerwehr favorisiert, wird von der Stadtratsmehrheit nach wie vor als „Filetstück“ für die Stadtentwicklung gehandelt.
Kein einhelliger Favorit
Blieb also nur die Riedfläche am östlichen Stadtrand übrig – zumindest nach den Vorstellungen der Mehrheit im Stadtrat, denn nach Informationen unserer Zeitung ging der Findungsprozess nicht ohne kontroverse Diskussionen und auch nicht einstimmig über die Bühne.
Die Treuchtlinger Brandschützer sind mit diesem Standort jedoch alles andere als glücklich, wie auf Nachfrage zu erfahren war. Feuerwehrintern hatte es nach dem Grundsatzbeschluss des Stadtrats für einen Neubau im Jahr 2014 einen eigenen Planungsausschuss gegeben. Dieser hatte diverse mögliche Standorte geprüft. Hauptkriterien waren die Bebaubarkeit und vor allem die beste Anfahrbarkeit, da diese bei Feuerwehreinsätzen eine entscheidende Rolle spielt. Dabei sei man eindeutig auf die Fläche am Brühl als idealen Standort gekommen, so die Aussage aus den Reihen der Wehr.
Später wurde von der Stadt offenbar ein Fachplaner eingesetzt, der die Grundstücke erneut bewertete. Dieser kam dann wohl zu dem Ergebnis, dass der Standort neben dem Norma-Markt zu bevorzugen sei. Ob der Neubau an diesem Platz letztlich tatsächlich umgesetzt werden kann, wird im Rahmen der Bauleitplanung geklärt. Der Baugrund ist an dieser Stelle wegen der Nähe zur Schambach jedenfalls nicht unproblematisch.
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