Senefelder-Schule eineinhalb Jahre später fertig

TREUCHTLINGEN - Wird die Senefelder-Schule zu Treuchtlingens BER? Die Verzögerungen beim Neubau der Gesamtschule nehmen beachtliche Ausmaße an.

Hieß es nach dem Baustopp wegen des falsch verlegten Estrichs im Dezember noch, der Einzug der Schüler verspäte sich um etwa ein halbes Jahr auf Sommer 2018, so rechnet der Zweckverband nun mit einem Aufschub um ein volles weiteres Jahr. Erst im Sommer 2019 werde der erste Bauabschnitt des 65-Millionen-Euro-Projekts mit den Fachräumen wohl bezugsfertig sein, teilte Landrat und Zweckverbandschef Gerhard Wägemann mit.

Die ers­ten Probleme traten im vergangenen Herbst auf. Die Fassadenbaufirma ging insolvent. Kurz darauf stellte sich heraus, dass die Fußbodenfirma einen zu dünnen Estrich verlegt hatte. Den kann man zwar wieder herausreißen, doch die Bauleitung bemerkte den Fehler erst, als bereits die Fußbodenheizung und große Teile des Bodenbelags verlegt waren.

Der verantwortliche Planer musste zwar den Hut nehmen, doch nun steht der Zweckverband vor einem Dilemma: Nimmt er Architekt und Estrichfirma vollständig in die Haftung, gehen diese womöglich ebenfalls pleite. Damit wäre niemandem geholfen, denn der Verband müsste die Arbeiten auf eigene Kosten neu beauftragen.

„Das ist für uns alle eine schwierige Situation“, erklärt der Landrat. Derzeit laufen deshalb ein Beweissicherungsverfahren und ein Gutachten, wie schnell und teuer der Austausch des Estrichs zu machen wäre. „Wir warten täglich auf die endgültige Nachricht“, so Wägemann. Die Schüler müssen allerdings nicht auf einer Baustelle lernen: Der Unterricht im Altbau wird durch den Stillstand nicht beeinträchtigt - zumal für den ersten Abschnitt lediglich die frühere Mensa weichen musste.