Treuchtlingen: Johann-Lindner-Straße wird endlich saniert
9.10.2019, 05:56 UhrNach über sechs Jahren Planungszeit hat der Stadtrat nun den konkreten Ausbau der Johann-Lindner-Straße am Treuchtlinger Galgenbuck beschlossen. Bereits 2013 hatte sich das Gremium mit dem Thema beschäftigt und von einem Ingenieursbüro verschiedene Entwürfe vorgelegt bekommen. Doch dann schlug die damals noch gültige Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) zu: Wegen Rechtsunsicherheiten bei der Abrechnung des südwestlichen Teilstücks der etwa 400 Meter langen Strecke beschloss der Stadtrat, die Planung vorerst "einzufrieren" und den Ausbau der Schwarzfeldstraße vorzuziehen.
Die Strabs ist nun Geschichte, also beschloss der Stadtrat diesen Juni, die Planungen fortzusetzen. Die Stadtverwaltung holte dafür auch die Grundstückseigentümer ins Boot und lud sie für Ende Juli zu einer Versammlung ins Forsthaus ein. Die treibe vor allem die Frage um, wo sie ihre Autos parken können, fasst Charly Bösel von der Bauverwaltung die Stimmung der Sitzung zusammen. Über drei Varianten wurden die Bürger dabei informiert:
Variante 3a sah vor, auch auf der Nordseite das Längsparken stellenweise zu erlauben. Der Vorschlag fand bei den an der Befragung teilnehmenden Bürgern (knapp 70 Prozent der dortigen Eigentümer) kaum Zustimmung.
Variante 1a sah einen durchgängigen Gehweg auf der Nordseite sowie Parkflächen auf der Südseite der Johann-Lindner-Straße vor. Für diese Variante hatten bereits 2013 auch die Stadtratsmitglieder votiert.
Variante 4a kam bei der Befragung der Bürger neu ins Gespräch. Demnach sollte die Johann-Lindner-Straße zur Einbahnstraße werden. Dadurch erhofften sich die Anwohner bis zu elf zusätzliche Parkplätze im Westen der Straße. Dafür hätte die Stadt allerdings Privatgrund ankaufen müssen.
Die letzten beiden Vorschläge erhielten von den Bürgern gleich viele Stimmen, also hat die Stadt weitergeplant und auch die Aussagen der Feuerwehr eingeholt. Die muss nämlich gehört werden, wenn es darum geht, eine Straße zur Einbahnstraße zu machen. Bei dieser Variante wäre die Fahrbahn nur 3,50 Meter breit statt der 4,75 Meter bei der zweispurigen Variante, da den an der Seite parkenden Autos mehr Platz eingeräumt wird.
Deshalb hat die Feuerwehr starke bedenken, braucht sie doch fünf Meter für das Aufstellen der Drehleiter. Die kämen zwar bei der Einbahnstraße exakt zusammen, rechnet man den 1,50 Meter breiten Gehweg dazu. Doch dann dürfe im Ernstfall kein Auto im Weg stehen. Auch aus diesem Grund tendiere die Verwaltung zur Variante 1a, so Bösel.
Auch die Stadträte sprachen sich nach kurzer, aber einmütiger Diskussion – mit einer Gegenstimme (Hans König) – für die Beibehaltung der Zweispurigkeit und die Verlegung des Gehwegs Richtung Norden aus. Die Verwaltung soll nun noch prüfen, ob auf der Westseite sechs Parkplätze außerhalb der Fahrbahn entstehen können. Dafür muss die Stadt ein Privatgrundstück kaufen und den Gehweg versetzen. An der Breite des Bürgersteigs ändert das allerdings nichts.
Der Umbau der Johann-Lindner-Straße soll nun nach dem Willen des Stadtrats 2020 umgesetzt werden. Für Straßen- und Kanalbau, Beleuchtung und Planung werden 1 475 000 Euro angesetzt.
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