Treuchtlingen: Umbau der Altmühltherme läuft nach Plan
9.1.2019, 11:44 UhrNein, in dieser grün-blauen Brühe, die sich momentan in den Becken des Thermalbads befindet, wird sich wohl niemand erholen wollen. Doch dass sich immer noch Wasser darin befindet, hat laut Thermenleiter Ulrich Schumann einen einfachen Grund: „Es dient zum Schutz der Becken, die bleiben nämlich in ihrem Zustand bestehen.“ Das ist möglich, da das 1996 eröffnete Thermalbad in einem viel besseren Zustand ist, als das Nachbargebäude aus den 1970er-Jahren.
Bei der Sanierung des Altbaus hatte es ordentlich geknirscht, der Betonboden hat sich als viel maroder herausgestellt, als vorher gemessen wurde. Die Bauzeit verlängerte sich deshalb um insgesamt sieben Monate, seit August 2018 können die Gäste im neuen Freizeit- und Aktivbad schwimmen gehen. Und genauso lange laufen nun schon die Arbeiten im Thermalbad. Zunächst haben die Bauarbeiter die Fliesen vom Boden gehackt und eine Schicht Estrich entfernt. Auch der Deckenverkleidung ging es an den Kragen, hier ist zukünftig die Technik versteckt. Im nächsten Schritt wird der Boden wieder gefliest, diesmal in Tönen von Grau bis Beige.
Die Gäste von Thermalbad und Sauna kommen künftig auch über die Umkleide im ersten Stock in ihren Bereich. Von dort aus können sie dann weiter ins Hallenbad oder in die Gastronomie gehen. Jeder Abschnitt ist einzeln zu bezahlen, weshalb es ein Drehkreuz vor dem Eingang zum jeweiligen Angebot gibt.
Für alle Gäste ohne Barriere zugänglich ist die neue Gastronomie im ersten Stock. Dort bauen die Arbeiter gerade ein kleines Haus in die Therme. „Hier ist dann künftig die Küche und die Ausgabe untergebracht“, so Schumann. Die Gäste können sich auf einem der Plätze mit Blick auf das Thermalbecken oder die Nürnberger Straße niederlassen.
Den Blick auf die Nürnberger Straße verwehrt bleibt hingegen den Gästen der Sauna – doch eher aus ihrem eigenen Interesse. Denn bislang können Passanten den geplanten Saunabereich über die großzügige Glasfassade gut einblicken – was im späteren freizügigen Bereich natürlich nicht mehr der Fall sein soll.
An der Fensterfront und an der Decke kommen Holzlamellen zum Einsatz, die zwar noch Licht durchlassen sollen, aber keine Blicke. Die Decke wird dann wellenförmig gestaltet. Am Ende der Innensauna wird auf drei Ebenen eine Holzterrasse angebracht, über die die Gäste barrierefrei in das Außengrundstück der Therme gelangen, wo dann ein als Außensauna umgebauter Schienenbus steht. Auf der mittleren Ebene des Balkons gibt es zudem ein Außenbecken, das ganzjährig in Betrieb sein soll. Für den Schutz von oben sorgt ein wetterfestes Sonnensegel.
Neue Regeln bei der Entsorgung
In diesem Bauabschnitt läuft vom Ablauf her bislang alles nach Plan. Einzig die Kosten liegen etwas höher als berechnet, woran hauptsächlich neue Entsorgungsrichtlinien Schuld seien, so Schumann. Seit der Aufstellung der Berechnung hätten sich die gesetzlichen Bestimmungen geändert, die Endlagerung des Estrichs ist nun teurer. „Das betrifft aber die ganze Baubranche“, erläutert Schumann.
Auch die 20 Jahre alte Brandschutzanlage der Therme entspricht nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen und muss nun doch erneuert werden, was für zusätzliche Kosten sorgt. Denn bei der Therme handelt es sich nicht um einen Komplettneubau, sondern nur um eine Sanierung. Was gut ist – wie etwa die Becken –, soll auch noch drin bleiben.
Und ab wann können die Gäste im Heilwasser wieder ein Bad nehmen? Mit einem genauen Eröffnungstermin hält sich Schumann bedeckt, zu oft hat sich die Eröffnung des Aktivbads wegen unvorhergesehener Probleme bei der Bauausführung verschoben. Schon im April oder Mai soll das Therapiebecken von Altmühlvital wieder öffnen, dort sind die Umbauarbeiten auch nur kosmetischer Natur. Vor allem an der Decke passiert einiges, hier wird die Technik der Sauna untergebracht.
Für den Thermal- und Saunabereich rechnet Bäderchef Ulrich Schumann mit einer Eröffnung im November oder Dezember dieses Jahres. „Unser Ziel ist es, das Geschäft in den Weihnachtsferien 2019/2020 mitzunehmen.“
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