Treuchtlinger Advent beginnt mit szenischem Oratorium

24.11.2010, 16:38 Uhr

Eine besinnliche Einstimmung auf die vorweihnachtliche Zeit der Erwartung bietet auch in diesem Jahr der Treuchtlinger Advent. Am kommenden 1. Adventssonntag wird hierzu in der Lambertuskirche das szenische Oratorium „Wo bleibst du, Trost“ von Werner Mödl aufgeführt. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Spenden für den Erhalt der Lambertuskirche werden gern angenommen. Die Darsteller in acht Szenen proben mit viel Begeisterung schon seit Wochen: Maria (Doris Färber), Josef (Ulli Pistor), Elisabeth (Monika Hohmann), Judith (Judith Färber), Herbergswirtin (Marion Rosenwirth), Herbergswirt (Josef Gail) sowie der Hirte (Fritz Loos) mit den Kindern Manuel Fürbaß, Katharina Misoph und Tim Schischka.

Die musikalische Gestaltung übernehmen die Bergsängerinnen aus Workerszell mit Lieselotte Heieis (Sologesang), die Kaldorfer Sänger, das Weißenburger Klarinettentrio und die Treuchtlinger Saitenmusik. Zum ersten Mal mit dabei ist der Treuchtlinger Kinderchor, geleitet von Raimund Schächer. Letzterer tritt auch als Organist in Aktion.

Glaube und Skepsis, Hoffnung und Zweifel

Der Treuchtlinger Advent hat im Lauf der Jahre ein unverwechselbares „Gesicht“ bekommen. Zwar orientiert er sich der Form nach als szenisches Oratorium am berühmten Salzburger Adventsingen. Inhaltlich geht er aber durchaus eigene Wege. Spielerisch bewegt sich der Treuchtlinger Advent auf das große Ereignis der Geburt des göttlichen Kindes zu, ohne das weihnachtliche Geschehen vorwegzunehmen.

In den dargestellten biblischen Gestalten und den dazugesellten (erfundenen) Personen fließt gewissermaßen fränkisches Blut. Die Sprache ist ein moderater Dialekt. „Das sind arme, einfache Leut’. Auf die schauen alle runter wie auf uns.“ So etwa charakterisiert der junge Hirte das göttliche Paar als Menschen seinesgleichen. Man sieht ihnen die Heiligkeit nicht an. Dagegen spürt der andere feinfühlig: „Aber – irgendwie sind’s doch was ganz B’sonderes.“

So begegnen die Zuschauer in diesem Jahr im Spiel Glaube und Skepsis, Hoffnung und Zweifel – ein Spiegelbild wohl auch der heutigen Zeit. Die Musik mit Liedern und Weisen ist weitenteils eigens für den Anlass geschrieben, hinführend zur Handlung, weiterführend zur nächsten Station. „Musik machen hat schon immer a Freud’ g’macht“, meint da ein alter Hirte. Das ist auch der Sinn des Treuchtlinger Advents.