Treuchtlinger Promenadenbrücke bald wieder offen
26.8.2019, 06:04 Uhr"Die Entscheidung, nicht nur die defekte Übergangskonstruktion zu sanieren, sondern die kompletten Widerlager auszubauen, war extrem wichtig", zieht Bauamtsleiter Jürgen Herbst Bilanz. An dieser Frage hatten sich im Stadtrat die Geister geschieden, erhöhten der Schritt sowie der Boom in der Baubranche die vor zwei Jahren mit gut 150.000 Euro veranschlagten Baukosten doch auf fast 400.000 Euro.
Was die Ratsmitglieder nicht wussten: Der Weg, den die Brücke braucht, um sich bei Hitze auszudehnen und bei Kälte wieder zusammenzuziehen, war schon beim Bau vor 53 Jahren falsch berechnet und zu klein ausgeführt worden. "Das haben wir erst beim Abbruch der Kammerwand festgestellt, so Herbst. "Wir hätten es aber auch bei einer Teilsanierung bemerkt und die Anschlussbereiche dann nächstes Jahr noch einmal aufgraben müssen."
So können Fußgänger, Rad- und Autofahrer sowie insbesondere die Busschüler der Senefelder-Schule nun damit rechnen, dass die Promenadenbrücke in zwei Wochen wieder für den Verkehr geöffnet wird. Vier Monate lang mussten sie Umwege und Behinderungen in Kauf nehmen. "Außer kleineren Klagen über die Radweg-Umleitung gab es aber keine Probleme", ist Herbst zufrieden.
Etliche unerwartete Mehrarbeiten
Anders als beim Zeitplan – am Montag, 9. September, soll der Verkehr wie geplant wieder rollen – wird es bei den Kosten allerdings keine Punktlandung geben. "Trotz genauester Voruntersuchungen wussten wir nicht, dass die Widerlager der Brücke mit Beton hinterfüllt waren", erklärt der Bauamtschef. Eine weitere "Überraschung" sei eine alte, ungenutzte Wasserleitung samt Schacht gewesen, die die Bauarbeiter im Beton fanden und erst zurückbauen mussten. Insgesamt werden diese unerwarteten Mehrarbeiten die Instandsetzungskosten laut Herbst nochmals um einen noch nicht zu beziffernden Betrag "im fünfstelligen Euro-Bereich" erhöhen.
Seit der letzten Sanierung hatte die aus dem Jahr 1966 stammende Altmühlbrücke einen Wasserschaden. Die Fahrbahnanschlüsse waren damals durch günstigere Kautschukdichtungen mit Blechabdeckung ersetzt und fehlerhaft eingebaut worden. So drangen Wasser, Salz und Frost ein. Laut einer Untersuchung von Mai 2017 war "die Konstruktion den Ansprüchen aus Schwerlast-, Bus- und Autoverkehr nicht mehr gewachsen".
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