Was bringt "Click and Collect" dem Treuchtlinger Handel?
13.1.2021, 06:04 UhrDazu haben wir Tina Kühleis, Vorsitzende des Treuchtlinger Gewerbevereins, um ihre Einschätzung gebeten.
Frau Kühleis, hilft "Click and Collect"?
Das wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Wie die meisten Leute bestellen auch die Treuchtlinger nicht oder nur selten online im stationären Einzelhandel. Letztlich ist "Click und Collect" oft vor allem ein Service, um bei den Kunden im Gedächtnis zu bleiben und den Kontakt nicht abreißen zu lassen.
Warum kaufen so wenige online?
Das liegt mit Sicherheit daran, dass leider nur wenige Einzelhändler ihre Waren im Internet anbieten. Zwar bietet das Online-Portal Altmühlfranken eine tolle Plattform für regionale Geschäfte – aber dort tun sich Händler leichter, deren Sortiment an ein Warenwirtschaftssystem angebunden ist. Über eine Schnittstelle können sie die Produkte dann direkt in die Plattform einspeisen. Für kleine Händler, die ihre Produkte händisch einpflegen müssen, ist der Aufwand viel größer.
Ist denn "Call and Collect", also der Anruf im Geschäft, keine Alternative?
Das ist tatsächlich der Weg, auf dem es in Treuchtlingen am ehesten läuft. Die meisten wenden sich noch persönlich an das Geschäft ihrer Wahl, nicht über das Internet.
Die Kauflaune ist im Keller
Wie ist das bei Ihnen persönlich?
Derzeit rufen pro Woche zwei bis drei Kunden in unserem Treuchtlinger Fotostudio an und vereinbaren einen Termin. Seit Montag dürfen wir zwar wieder Pass- und Bewerbungsfotos machen – das Problem ist aber, dass das viele nicht mitbekommen. Wir kommunizieren es in den Sozialen Medien und vielen anderen Kanälen, aber die Regeln ändern sich ständig.
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Da scheint auch die Kauflaune im Keller zu sein...
Das ist tatsächlich so. Den Kunden fehlt der Anlass zum Kaufen. Reisen, Hochzeiten und Feiern finden gerade nicht statt. Es scheint auch eine große Hemmschwelle zu sein, Termine zu vereinbaren. Bequemer ist es, einfach vorbeizuschauen.
Was könnte die Politik besser machen?
Dass die Politik den Verbrauchern einschärft, zuhause zu bleiben, obwohl das Hygienekonzept im Einzelhandel besser als in jedem Supermarkt eingehalten wird, verschlimmert die Situation drastisch. Da kommen die Leute noch weniger auf die Idee, einzukaufen oder einen Termin zu machen. Zudem kritisieren viele Geschäftsinhaber die unfairen Überbrückungshilfen. Da ist viel Unmut zu spüren.
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