Sehnsuchtsreise auf zwei Rädern

Über 250 Kilometer: Route in Mittelfranken zählt zu Top-Zehn der beliebtesten Radwege Deutschlands

Georgios Tsakiridis

Online-Redakteur

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12.04.2025, 18:15 Uhr
Der Naturpark Altmühltal zwischen Dollnstein und Eichstätt von oben.

© IMAGO/Alexander Rochau Der Naturpark Altmühltal zwischen Dollnstein und Eichstätt von oben.

Das Radeln ist des Deutschen Lust - zumindest, wenn man dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) glaubt. Denn laut Erhebungen des Verbands beherbergt die Bundesrepublik etwa genauso viele Menschen wie Fahrräder, etwa 84 Millionen. Kein Wunder, erfreuen sich doch Radtouren in bekannte und neue Gefilde stets wachsender Beliebtheit. Ein Indiz dafür ist der stete Ausbau, beziehungsweise die Vernetzung existierender Routen zu Fernradwegen, die teils sogar durch mehrere Nachbarländer bis ans Meer führen. Auch innerdeutsche Routen erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch welche Fernradwege in Deutschland sind am beliebtesten? Dieser Frage hat sich unter anderem das Camping- und Wander-Magazin „BeyondCamping“ angenommen und vor kurzem ein Ranking präsentiert. Ergebnis: Unter den Top-Ten findet sich auch eine Sehnsuchtsreise durch Mittelfranken.

Über 700 der bekanntesten deutschen Radwege habe man anhand der Anzahl ihrer Google-Suchanfragen analysiert und ausgewertet, erläutert der Verband zur Methodik. Ergebnis: Neun der zehn beliebtesten Radwege verlaufen entlang von Flüssen. Der Grund: sanfte Strecken ohne steile Anstiege und eine gut ausgebaute Infrastruktur. In der erlesenen Auflistung findet sich auf Platz acht der Altmühltal-Radweg von Rothenburg ob der Tauber nach Kelheim bei Regensburg. Aus Mittelfranken führt der Weg über 250 Kilometer in fünf Etappen südöstlich entlang der Altmühl bis zur Mündung in die Donau.

An den Ufern warten unter anderem Jura-Felsformationen und der Naturpark Altmühl. 6.600 Google-Suchanfragen zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2024 zählen die Experten für die kulturell und landschaftlich spannende Tour über Herrieden, Treuchtlingen, Eichstätt und Beilngries. Das reicht am Ende für den achten Platz. Etwa eintausend Höhenmeter gilt es auf der Gesamtstrecke zu bewältigen, ein paar Meter mehr dürfen Radler auch wieder bergab fahren. An Höhepunkten mangelt es nicht: Die Felsformation „12 Apostel“ und romantische Schlösser und Burgen säumen den Weg, am Ende wartet der Donaudurchbruch.

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Den Spitzenplatz erobert - wie auch im „ADFC“-Ranking - der Weserradweg von Hann. Münden am Ursprung der Weser in Niedersachsen bis nach Cuxhaven an der Nordsee. Er punktet nicht nur mit seiner Wegbeschaffenheit, sondern auch einer guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Übrigens: Bayern ist laut „BeyondCamping“ das Radlerparadies schlechthin in Deutschland: fünf der zehn Strecken verlaufen abschnittsweise durch den Freistaat. Drei Radwege in der Auswahl überschreiten zudem Ländergrenzen und erlauben Abstecher zu unseren europäischen Nachbarn. Deutsche Radurlauber interessieren sich laut der Auswertung auch in hohem Maß für Fernrouten, die ins Ausland führen.