Uferstadt Fürth – ein besonderes Erfolgsmodell

02.10.2009, 00:00 Uhr
Uferstadt Fürth – ein besonderes Erfolgsmodell

© Issler

Aus 400 Meter Tiefe strömt das 22,2 Grad warme Wasser der Natrium-Calcium-Chlorid-Sulfat-Quelle in den neuen Brunnen - chemisch und bakteriologisch einwandfrei, versichert der städtische Projektbeauftragte für die Quellen, Rudolf Brandt. Leber, Galle, der ganze Stoffwechsel soll von der schon 1912 staatlich anerkannten Heilquelle profitieren.

Vor zehn Jahren war das Bild noch ein anderes. Ende der 90er Jahre hatte Grundig seine Hauptverwaltung an der Kurgartenstraße aufgegeben. 100 000 Quadratmeter standen leer. Mithilfe von Immobilienentwicklern hat der Investor, das britische Unternehmen Doughty Hanson, das Areal saniert und technisch wie optisch auf den neuesten Stand gebracht. Allein an Zuschüssen von Bund, Land und EU sind rund 100 Millionen Euro geflossen, üblicherweise noch einmal soviel an privaten Investitionen. Nur noch 15 Prozent der Flächen seien frei, erklärt OB Thomas Jung (SPD). Und Wirtschaftsreferent Horst Müller (CSU) spricht von einem für die Metropolregion einmaligen Technologiepark. Erfreulich sei auch, dass das ehemalige Grundig-Direktionsgebäude für relativ günstige 1,3 Millionen Euro erworben werden konnte und damit das Rundfunkmuseum einen gesicherten Standort hat.

Keimzellen für die Entwicklung in der Uferstadt waren die Forschungseinrichtungen im Bereich des Technikums «Neue Materialien", etwa das Fraunhofer-Entwicklungszentrum für Röntgentechnik und die Ausgründungen der Universität Erlangen-Nürnberg. Passenderweise haben auch die anderen Gebäude lateinische Namen bekommen: Theatrum für die Probebühne des Stadttheaters, pratium, portikum, ostium, merkatorium, officium und trivium.

Und das nächste Projekt wird am heutigen Freitag beurkundet: eine Forschungshalle für Blechleichtbau, in die der Freistaat 7,6 Millionen Euro investiert. Bis Frühjahr 2010 soll die Halle stehen. «Vor zehn Jahren hätte man mich für bekloppt erklärt, wenn ich gesagt hätte, der Freistaat investiert hier 15 Millionen Mark», meint Müller. «Heute ist das fast selbstverständlich.» In zwei bis drei Jahren, hofft OB Jung, soll die Uferstadt voll belegt sein. «Wir sind trotz der Wirtschaftskrise sehr zuversichtlich.»

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