Ulvi Kulac darf schon bald auf Freispruch hoffen
7.5.2014, 11:29 UhrGericht, Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Nebenklage haben sich am Mittwoch darauf verständigt, die Beweisaufnahme vorzeitig zu beenden. Zeugen sollen keine mehr befragt werden.
In seiner Zwischenbilanz begründete der Vorsitzende Richter Michael Eckstein die Entscheidung damit, dass nicht auszuschließen sei, dass Ulvi Kulac 2004 ein falsches Geständnis abgelegt hat. Bis heute sei nicht ein Sachbeweis gefunden worden, der das damalige Geständnis belegen könnte, so Eckstein.
Der Vorsitzende Richter äußerte Zweifel am angeblichen Tathergang. Dazu trugen u.a. Zeugen bei, die Peggy am mutmaßlichen Tag der Tat auch noch nach 15 Uhr gesehen haben wollen. Nach dem ersten Urteil wäre Peggy zu diesem Zeitpunkt bereits tot gewesen. Auch ein Video, das den damaligen Tathergang nachstellt, wirft mehr Fragen auf als Antworten.
Kulac soll zur Tatzeit bei einem Nachbarn gewesen sein
Das Gericht rief am Mittwoch noch Peggys Mutter, Susanne Knobloch, in den Zeugenstand. Allerdings gab es nur wenige Fragen an sie, da es in der Verhandlung nur um den Mordvorwurf an Kulac ging. Dazu konnte Knobloch nicht viel sagen.
Zur Sprache kam bei der Befragung noch eine mysteriöse SMS, in der von 50.000 Mark die Rede war. Genau dieser Betrag war damals auch als Belohnung im Fall Peggy ausgesetzt worden. Auch mit Hilfe eines neuen Soko-Leiters konnte jedoch nicht aufgeklärt werden, was es mit der SMS auf sich hat.
Außerdem wurde noch Kulacs Nachbar als Zeuge gehört. T. sagte aus, dass Kulac am Tag von Peggys Verschwinden schon zwischen 13.30 und 14 Uhr zum Holzmachen bei ihm war. Das ist früher, als im ersten Urteil angenommen und entspricht dem angeblichen Tatzeitpunkt.
Die Plädoyers werden nun am Dienstag, 13. Mai, gehalten. Das Urteil soll am Mittwoch, 14. Mai, fallen.
Dieser Artikel wurde am 7. Mai um 11.29 Uhr aktualisiert.
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