Umfrage: Das sagen die Franken über die Behörden der Region

29.8.2019, 05:50 Uhr
Friederike Wiesner (29) arbeitet als Softwareentwicklerin in Fürth. Als ein ihr unbekannter Onkel gestorben ist, schlug sie das Erbe aus. Die Kommunikation mit dem Amtsgericht Berlin gestaltete sich allerdings schwierig: "Eigentlich hätte ich das telefonisch regeln können. Doch die Sachbearbeiterin war unerfahren und sehr unfreundlich", so Wiesner. "Sie bestand darauf, dass ich den Antrag schriftlich stelle." Der Behördengang erwies sich somit als unnötig kompliziert.
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Friederike Wiesner (29) aus Fürth

Friederike Wiesner (29) arbeitet als Softwareentwicklerin in Fürth. Als ein ihr unbekannter Onkel gestorben ist, schlug sie das Erbe aus. Die Kommunikation mit dem Amtsgericht Berlin gestaltete sich allerdings schwierig: "Eigentlich hätte ich das telefonisch regeln können. Doch die Sachbearbeiterin war unerfahren und sehr unfreundlich", so Wiesner. "Sie bestand darauf, dass ich den Antrag schriftlich stelle." Der Behördengang erwies sich somit als unnötig kompliziert. © Ercan Yildiz

Bei Behördengängen fühlt sich Oliver Horlitz (37) wie ein Bettler. Aufgrund von Multipler Sklerose kann er seinen Beruf als Koch eigentlich nicht mehr ausüben, trotzdem steht der Nürnberger weiterhin in der Küche: „Ich habe beantragt, den Grad meiner Behinderung von 30 auf 50 Prozent zu erhöhen. Doch in den Augen des Versorgungsamtes bin ich nicht krank genug.“ Auch wenn der Hartz-IV-Empfänger die Aufstufung erhielte, würde er weiter arbeiten: „Ich möchte gerne eine neue Ausbildung in der IT-Branche absolvieren, doch das Arbeitsamt will mir die Weiterbildung nicht zahlen“, klagt Horlitz. „Ich komme mir einfach verlassen vor.“
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Oliver Horlitz (37) aus Nürnberg

Bei Behördengängen fühlt sich Oliver Horlitz (37) wie ein Bettler. Aufgrund von Multipler Sklerose kann er seinen Beruf als Koch eigentlich nicht mehr ausüben, trotzdem steht der Nürnberger weiterhin in der Küche: „Ich habe beantragt, den Grad meiner Behinderung von 30 auf 50 Prozent zu erhöhen. Doch in den Augen des Versorgungsamtes bin ich nicht krank genug.“ Auch wenn der Hartz-IV-Empfänger die Aufstufung erhielte, würde er weiter arbeiten: „Ich möchte gerne eine neue Ausbildung in der IT-Branche absolvieren, doch das Arbeitsamt will mir die Weiterbildung nicht zahlen“, klagt Horlitz. „Ich komme mir einfach verlassen vor.“ © Ercan Yildiz

Auf Papier will Josephin Plate (28) aus Coburg nicht verzichten. "Ich brauche einfach etwas Festes in der Hand", stellt die Bürokauffrau heraus. Als sie schwanger war, beantragte sie Hartz IV für einige Monate: "Nach vier Wochen habe ich mein Geld bekommen, das war in Ordnung." Passstellen sind aus ihrer Sicht jedoch chronisch unterbesetzt, auch die Öffnungszeiten hält sie für problematisch.
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Josephin Plate (28) aus Coburg

Auf Papier will Josephin Plate (28) aus Coburg nicht verzichten. "Ich brauche einfach etwas Festes in der Hand", stellt die Bürokauffrau heraus. Als sie schwanger war, beantragte sie Hartz IV für einige Monate: "Nach vier Wochen habe ich mein Geld bekommen, das war in Ordnung." Passstellen sind aus ihrer Sicht jedoch chronisch unterbesetzt, auch die Öffnungszeiten hält sie für problematisch. © Ercan Yildiz

Herzog Moffo (40) studiert in Erlangen Medizintechnik. Auch wenn die Wartezeit manchmal lange ist und viel Papierkram ansteht, zeigt er sich zufrieden: "Wenn man weiß, was man braucht, funktioniert das ganz gut." "Die Bearbeiter sind meistens auch sehr nett", sagt Moffo.
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Herzog Moffo (40) aus Erlangen

Herzog Moffo (40) studiert in Erlangen Medizintechnik. Auch wenn die Wartezeit manchmal lange ist und viel Papierkram ansteht, zeigt er sich zufrieden: "Wenn man weiß, was man braucht, funktioniert das ganz gut." "Die Bearbeiter sind meistens auch sehr nett", sagt Moffo. © Ercan Yildiz

Mangelnde Kooperationsbereitschaft kritisiert auch Katharina Sewalt (28). Die Nürnbergerin betreut eine Wohngruppe von minderjährigen Asylbewerbern. "Während die Sachbearbeiter des Einwohneramts meist sehr freundlich sind, besteht in der Ausländerbehörde eine gewisse Antihaltung", so Sewalt. Gerade in der Hochphase 2015 habe sich die Zusammenarbeit sehr schwierig gestaltet.
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Katharina Sewalt (28) aus Nürnberg

Mangelnde Kooperationsbereitschaft kritisiert auch Katharina Sewalt (28). Die Nürnbergerin betreut eine Wohngruppe von minderjährigen Asylbewerbern. "Während die Sachbearbeiter des Einwohneramts meist sehr freundlich sind, besteht in der Ausländerbehörde eine gewisse Antihaltung", so Sewalt. Gerade in der Hochphase 2015 habe sich die Zusammenarbeit sehr schwierig gestaltet. © Ercan Yildiz

Veronika Liebhardt (l.) ist von Ingolstadt nach Nürnberg gezogen. Die 21-Jährige absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei den Johannitern. Ihre Personalausweisverlängerung und Beantragung eines erweiterten Führungszeugnisses liefen zufriedenstellend: "In zehn Minuten war ich fertig, das war sehr entspannt." "Als Abiturientin waren die Öffnungszeiten in Ordnung. Jetzt, wo ich nicht mehr so viel Zeit habe, wäre das nicht mehr so einfach", so Liebhardt.
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Veronika Liebhardt (21) aus Nürnberg

Veronika Liebhardt (l.) ist von Ingolstadt nach Nürnberg gezogen. Die 21-Jährige absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei den Johannitern. Ihre Personalausweisverlängerung und Beantragung eines erweiterten Führungszeugnisses liefen zufriedenstellend: "In zehn Minuten war ich fertig, das war sehr entspannt." "Als Abiturientin waren die Öffnungszeiten in Ordnung. Jetzt, wo ich nicht mehr so viel Zeit habe, wäre das nicht mehr so einfach", so Liebhardt. © Ercan Yildiz

Philipp Klatt aus Fürth stört sich an der Komplexität von Vorschriften. Der 28-Jährige kümmert sich um Familien, auf die das Jugendamt aufmerksam geworden ist. „Es ist einfach schwierig, die Formulare zu verstehen. Wenn man sich reinhängt, geht es schon. Doch die Behördengänge müssten aus meiner Sicht transparenter werden“, sagt Klatt. Der Sozialpädagoge wünscht sich zudem im Vorfeld mehr Aufklärung über die Verfahren.
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Philipp Klatt (28) aus Fürth

Philipp Klatt aus Fürth stört sich an der Komplexität von Vorschriften. Der 28-Jährige kümmert sich um Familien, auf die das Jugendamt aufmerksam geworden ist. „Es ist einfach schwierig, die Formulare zu verstehen. Wenn man sich reinhängt, geht es schon. Doch die Behördengänge müssten aus meiner Sicht transparenter werden“, sagt Klatt. Der Sozialpädagoge wünscht sich zudem im Vorfeld mehr Aufklärung über die Verfahren. © Ercan Yildiz