Starkregen

Unfälle, Überschwemmungen und Hunderte Einsätze nach Unwettern in Franken

Azeglio Elia Hupfer

nordbayern-Redaktion

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3.5.2024, 10:07 Uhr
Überspülte Straßen, volle Unterführungen und Aquaplaning auf den Straßen waren nur einige der Unwetter-Folgen.

© News5; Collage: Elia Hupfer Überspülte Straßen, volle Unterführungen und Aquaplaning auf den Straßen waren nur einige der Unwetter-Folgen.

Im Raum Bamberg und in Forchheim ist es in der Nacht zum Freitag wegen des Unwetters zu über 100 Feuerwehreinsätzen gekommen. Wie ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Bamberg-Forchheim am Freitagmorgen sagte, gab es in der Stadt und im Landkreis Bamberg sowie in Forchheim ab dem späten Donnerstagnachmittag bis zum frühen Freitagmorgen etwa 110 bis 120 Einsätze wegen überfluteter Unterführungen und Keller.

Zwei Fahrzeuge seien in den Wassermassen festgesteckt und mussten geborgen werden, sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde demnach niemand. Der Rest von Oberfranken sei vom Unwetter weitestgehend verschont geblieben, teilte die Polizei weiter mit.

Unwetter in Unterfranken

"Am Donnerstagabend hatten Polizei, Rettungs- und Hilfsdienste sowie die Feuerwehren alle Hände voll zu tun. Ein Unwetter sorgte für überspülte Straßen, volle Unterführungen und überflutete Keller", fasste Polizeioberkommissar Philipp Hümmer die Lage in Unterfranken zusammen. Demnach begannen gegen 17 Uhr die Telefone der Einsatzzentrale der Polizei und der Integrierten Leitstelle heiß zu laufen.

Im Raum Würzburg verlor während der schweren Unwetter ein Mann sein Leben. Laut Angaben der Feuerwehr erlitt der Mann in seinem vollgelaufenen Keller vermutlich einen elektrischen Schlag. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Der Schwerpunkt des Unwetters in Unterfranken lag bis 19 Uhr am Bayerischen Untermain und verlagerte sich ab 21 Uhr in Richtung Mainfranken und Main-Rhön. Insgesamt zählte die Polizei rund 50 Einsätze.

Aufgrund von Aquaplaning kam es zu insgesamt sechs Verkehrsunfällen mit Sachschaden. Verletzt wurde dabei niemand. Zudem gab es mehrere Mitteilungen über überspülte Straßen auf der B19, der B8 und der B286. Auch mehrere vollgelaufene Unterführungen sowie teilweise Schlamm und Erdrutsch auf der Fahrbahn und vollgelaufene Keller wurden gemeldet.

Bei den Unfällen und allgemein durch das Unwetter wurde niemand verletzt, berichtete das Polizeipräsidium Unterfranken am Freitagmorgen. Die Aufräumarbeiten und Verkehrsbeeinträchtigungen dauerten am Morgen teilweise noch an.

Einsätze in Mittelfranken

Autofahren schwer gemacht: So sah es am Donnerstagnachmittag auf den Straßen bei Allersberg im Landkreis Roth aus.

Autofahren schwer gemacht: So sah es am Donnerstagnachmittag auf den Straßen bei Allersberg im Landkreis Roth aus. © NEWS5 / Sven Grundmann/NEWS5

Auch Mittelfranken blieb von Unwetter und Starkregen nicht verschont. "Im Bereich Ohrenbach wechselten die Wetterverhältnisse schlagartig, es kam zu Starkregen", berichtete beispielsweise die Polizeiinspektion Rothenburg ob der Tauber. Ohrenbach ist eine Gemeinde im Landkreis Ansbach.

Ein 45-Jähriger verlor auf der A7 im Bereich Ohrenbach in Fahrtrichtung Würzburg wegen Aquaplaning die Kontrolle über sein Fahrzeug, fuhr gegen die Mittelleitplanke und kam anschließend auf dem rechten Fahrstreifen zum Stehen. Der dahinter fahrende 36-jährige Lkw-Fahrer führte eine Vollbremsung durch. Ein weiterer Lkw-Fahrer übersah die Bremsaktion des Vorausfahrenden und fuhr von hinten auf. Durch den Aufprall verkeilten sich die beiden Lastwagen ineinander. Ein Lkw-Fahrer wurde leicht verletzt. Alle Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Aufgrund der Bergungsarbeiten war die A7 in Fahrtrichtung Würzburg für mehrere Stunden gesperrt. Der Gesamtsachschaden wird auf etwa 40.000 Euro geschätzt.

Mit Blick auf Einsätze der Polizei blieb Mittelfranken vergleichsweise verschont. Bei der Polizei kam es nicht zu signifikant höheren Einsatzzahlen, erklärte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Freitagvormittag auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Integrierten Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg konnte am Freitagvormittag zunächst keine Auskünfte geben.


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