Millionenschaden durch Blitzschlag

Unwetter in der Region: Mann ertrinkt beinahe im eigenen Auto - Rettung in letzter Sekunde

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6.8.2024, 07:11 Uhr
In der Mitte einer überfluteten Unterführung in Nürnberg ist gerade noch das Dach eines versunkenen Autos zu erkennen. Im unterfränkischen Landkreis Haßberge ist während nach einem Blitzschlag eine Lagerhalle mit rund 60 bis 70 teils hochwertigen Fahrzeugen in Flammen aufgegangen.

© News5/dpa In der Mitte einer überfluteten Unterführung in Nürnberg ist gerade noch das Dach eines versunkenen Autos zu erkennen. Im unterfränkischen Landkreis Haßberge ist während nach einem Blitzschlag eine Lagerhalle mit rund 60 bis 70 teils hochwertigen Fahrzeugen in Flammen aufgegangen.

Es waren nach einem bislang mehr als unbeständigem Sommer 2024 traumhafte Tage: Seit Wochenstart wurde Bayern, aber auch Franken und die Region mit reichlich Sonne verwöhnt. Fast überall strahlend blauer Himmel, eine leichte Brise und dazu 25 Grad. Am Mittwoch (31. Juli 2024) kletterten die Temperaturen dann teilweise auf bis zu 32 Grad.

Nach den Sommertagen drohen nun aber wieder teils heftige Gewitter und Unwetter. So ist beim DWD eine entsprechende Warnung für Bayern am Donnerstag (01. August 2024) zu lesen. Der Wetterdienst erklärt in einer Vorabinfo, dass es in der Region zu schweren Gewitter kommen kann. In Franken wird bis Freitag, 02.00 Uhr nachts, lokal heftiger Starkregen erwartet, mit Mengen zwischen 25 und 40 l/m² in einer Stunde.

In Nürnberg setzten bereits am Donnerstagnachmittag heftiger Starkregen mit Blitz und Donner ein. Zwischenzeitlich galt für die Region eine Unwetterwarnung der Stufe 3. Auf Anfrage erklärt ein Sprecher der Verkehrspolizeiinspektion Nürnberg, dass mehrere Unterführungen in Nürnberg zwischenzeitlich mit Wasser vollgelaufen waren. Dadurch geriet der Verkehr im Stadtgebiet mehrfach ins Stocken.

In einer der überfluteten Unterführungen kam es zu einer lebensgefährlichen Situation: Ein Fahrzeug fuhr in eine überschwemmte Unterführung, blieb stecken und wurde von den Wassermassen regelrecht verschluckt. Wie "News5" berichtet, schafften ein Angestellter der VAG und eine Zeugin es gerade noch, die Scheibe des Autos einzuschlagen und den Fahrer aus seinem Auto zu ziehen. Ohne die Hilfe der beiden wäre der Fahrer wohl in seinem Auto ertrunken.

Auch der öffentliche Nahverkehr hatte mit den Auswirkungen des Starkregens zu kämpfen. Auf Nachfrage bestätigt eine Sprecherin der VAG, dass mehrere Bus- und Straßenbahnlinien in Nürnberg aufgrund des Regens nicht planmäßig verkehren konnten. Besonders im Süden und Osten der Stadt mussten die Linien umgeleitet werden oder umkehren. Zwischenzeitlich konnte auch der Tiergarten wegen einer vollgelaufenen Unterführung nicht mehr angefahren werden.

In Fürth gab es stellenweise Probleme im Bereich der U-Bahn. Teilweise war Wasser in die Bahnhöfe eingedrungen und die Fahrerinnen und Fahrer konnten nur mit reduzierter Geschwindigkeit und auf Sicht fahren. Im Bereich Muggenhof und Eberhardshof wurde Wasser auf die oberirdischen Bahnstege geweht. Langsam entspanne sich die Situation aber, erklärt die VAG wie auch die Verkehrspolizeiinspektion Nürnberg.

Strom kurz weg

Erste Meldungen gehen zudem in unserer Redaktion ein. So berichtet ein User, dass in einem Bürokomplex im Bereich Langwasser nach ordentlich Blitz und Donner kurzzeitig der Strom weg gewesen sei. Kurz nach 15 Uhr kam es zudem zu einer Störung im Mittelspannungsnetz der N-ERGIE Netz GmbH. In Burgthann sowie in mehreren Gemeindeteilen und umliegenden Orten wie Ezelsdorf, Lindelburg, Oberferrieden, Unterferrieden und Schwarzenbach war am Nachmittag der Strom ausgefallen, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Grund für den Ausfall war ein Baum, der während des Unwetters bei Gsteinach in die Freileitung fiel. Um etwa 16 Uhr konnte der überwiegende Großteil der betroffenen Haushalte wieder mit Strom versorgt werden. "Aktuell arbeiten die Techniker*innen der N-ERGIE Netz GmbH daran, die Störung komplett zu beheben". Aktuell ist beispielsweise noch die Autobahnraststätte Feucht betroffen.

In Gereuth (Landkreis Haßberge; Unterfranken) hat ein Blitz eine rund 2000 Quadratmeter große Lagerhalle mit Fahrzeugen in Brand gesetzt.

In Gereuth (Landkreis Haßberge; Unterfranken) hat ein Blitz eine rund 2000 Quadratmeter große Lagerhalle mit Fahrzeugen in Brand gesetzt. © Pia Bayer/dpa

In Untermerzbach im unterfränkischen Landkreis Haßberge ist während des Unwetters eine Lagerhalle mit rund 60 bis 70 Fahrzeugen in Flammen aufgegangen. Nach erster Einschätzung von Feuerwehrleuten war wahrscheinlich ein Blitz die Ursache für den Brand. Ähnlich äußerte sich der Besitzer, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete. Die Rauchsäule sei viele Kilometer weit zu sehen gewesen.

Der Eigentümer der Halle habe von einem Schaden in Höhe von etwa fünf Millionen Euro gesprochen, ergänzte ein Polizeisprecher. Die rund 2.000 Quadratmeter große Halle sei weitergehend heruntergebrannt. Die Feuerwehr war auch am Abend noch im Einsatz. "Die Feuerwehr hat bestimmt noch bis in die frühen Morgenstunden zu tun", sagte der Polizeisprecher.