Experte gibt Tipps

Vier Wolfswelpen im Altmühltal gesichtet: Das sollten Sie im Rudelgebiet beachten

Verena Krippner

nordbayern.de

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5.7.2023, 06:52 Uhr
Symbolbild: Der Europäischer Wolf (Canis lupus) säugt seine Welpen.

© IMAGO/imageBROKER/Ronald Wittek Symbolbild: Der Europäischer Wolf (Canis lupus) säugt seine Welpen.

Bereits seit den vergangenen Herbstmonaten haben Wildkameras immer wieder ein Wolfspaar im Altmühltal aufgezeichnet. Schon bald wurde über einen möglichen Nachwuchs spekuliert. "Es ist gut möglich, dass im Mai, Juni oder Juli Welpen gesichtet werden", erklärte Karl-Heinz Fink, Mitglied im Netzwerk Große Beutegreifer, noch im April. Und nun ist es tatsächlich amtlich: In der vergangenen Woche tauchten Aufnahmen auf, die vier junge Tiere in dem Gebiet zeigten.

Willi Reinbold, Wolfsbeauftragter des Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) Bayern, sichtete das Videomaterial. Anhand der Haltung der Rute, der Laufbewegungen und Statur konnte er bestätigen, dass es sich bei den Tieren um Wolfswelpen handelte.



Schätzungen zufolge befinden sich nun fünf Wolfsrudel in Bayern. Diese bleiben in der Regel ihrem Standort über Jahre hinweg treu. Mittlerweile sind die Welpen sieben Wochen alt, erkunden die Gegend, während ihre Eltern auf Nahrungssuche sind. In dieser Phase ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, den Kleinen bei ihren Ausflügen im Wald zu begegnen.

Bei einem solchen Zusammentreffen ist es wichtig, stehenzubleiben und zu gestikulieren. Auch ein lautes Klatschen oder Rufe können hilfreich sein, während man sich langsam rückwärts bewegt. Wölfe sehen schlecht, sie müssen ihr Gegenüber als Mensch erkennen. Ein starres Stehenbleiben könnte ihre Neugierde wecken. In der Regel dauert es keine halbe Minute, bis ein Wolf gelassen selbst den Rückzug antritt.



Laut Reinbold sind keine ernsthaften Probleme zu erwarten, er macht allerdings darauf aufmerksam, dass Hundebesitzer in Rudelgebieten mehr denn je in der Pflicht stehen, ihr Tier an der Leine zu behalten.

"Wir werden mehr Rudel bekommen", ist Reinbold der festen Ansicht, schließlich fänden die Tiere hier Nahrung im Überfluss. Die reiche Wildpopulation sichere den Erhalt der Rudelgebiete. Deshalb habe das Wolfspaar im Altmühltal bislang keine Risse zu verantworten.



Zudem bieten Rudelgebiete zumindest einen Vorteil für Nutztierhalter: Experten zufolge sind Wölfe sehr lernfähig, in einigen Gebieten habe man bereits gute Erfahrungen mit wolfsabweisenden Zäunen gemacht. Gleichzeitig duldet ein Rudel keine Einzelgänger im eigenen Territorium, die mitunter jung, experimentierfreudig und deshalb nicht selten verantwortlich für Schafrisse sind.

Im Altmühltal möchte man nun abwarten, inwiefern sich die Situation entwickelt, schließlich sind Wölfe in der Region schon lange unterwegs. Die meisten Eichstätter reagieren deshalb gelassen, wie eine Straßenumfrage des BR vor Ort zeigte.

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