Schrecklicher Fund

Von Brücke geworfen? Toter Junge trieb wohl schon monatelang in der Donau

dpa, ast

10.6.2022, 10:51 Uhr
Ein Polizist durchsucht bei einer Suchaktion nach dem Fund einer Kinderleiche in der Donau mit einem Leichenspürhund einen Container mit Treibgut.

© Matthias Balk, dpa Ein Polizist durchsucht bei einer Suchaktion nach dem Fund einer Kinderleiche in der Donau mit einem Leichenspürhund einen Container mit Treibgut.

Nach dem Fund eines toten Buben in der Donau sucht die Polizei mit Hilfe von Flugblättern nach Zeugen. Die Ermittler wollten diese vor allem an Fischereivereine und Ruderclubs in der Nähe des Fundorts verteilen, "um den Fall präsenter zu halten", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Bisher gebe es keine neuen Erkenntnisse zur Identität des bei Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen/Ilm) gefundenen Jungen und den Umständen seines Todes. Lediglich das ungefähre Alter ist nach einer rechtsmedizinischen Untersuchung bekannt: Es handelt sich um einen vier bis sechs Jahre alten Jungen.

Mitte Mai hatte ein Kanufahrer den Leichnam des vier bis sechs Jahre alten Buben in der Donau entdeckt. Der tote Junge war verpackt und lag nach Angaben der Polizei schon längere Zeit im Wasser - möglicherweise über zwei bis drei Monate. Er wurde demnach wahrscheinlich zwischen Ingolstadt und Vohburg in die Donau geworfen.

Die Kripo wollte sich zunächst nicht auf ein Verbrechen festlegen, bildete aber eine Ermittlungsgruppe. Anfang Juni suchten Ermittler mit Leichenspürhunden am Fluss nach Beweisen - jedoch ohne Erfolg.

Auch eine Überprüfung von Vermisstenfällen in Deutschland und dem benachbarten Ausland habe bisher keine Übereinstimmungen gebracht, sagte ein Polizeisprecher. "Wir haben aber auch noch nicht alles geprüft." Die Ergebnisse der Obduktion stünden ebenfalls noch aus.

Seit dem schrecklichen Fund einer Kinderleiche in Bayern sucht die Polizei nach der Lösung des mysteriösen Falls. Die Identität des Jungen ist weiterhin unbekannt. Wohlmöglich lag der Bub monatelang im Wasser.