Von Gundremmingen bis Grafenrheinfeld: Bayerns Kraftwerke im Überblick
10 Bilder 28.12.2017, 05:23 UhrGrafenrheinfeld: 2018 geht's los
Lange Jahre machten die dampfenden Kühltürme Dutzende Kilometer weit auf das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld bei Schweinfurt aufmerksam. Doch am 28. Juni 2015 war endgültig Schluss. Der Reaktor wurde stillgelegt, nachdem er seit 1981 insgesamt 333 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt hatte. Seither laufen die Vorbereitungen für den Rückbau. Ende Januar bis Anfang Februar wird die Rückbaugenehmigung für das Kraftwerk durch das bayerische Umweltministerium erwartet. © Rene Ruprecht/dpa
Grafenrheinfeld: 2018 geht's los
Doch auch wenn die Genehmigung da ist, geht es nicht gleich los. "Rückbau bedeutet erst einmal Aufbau", betont Kraftwerksleiter Bernd Kaiser. In den nächsten Monaten werden zunächst verschiedene Zerlege- und Dekontaminationsinstrumente angeschafft und aufgebaut. "Im August 2018 wollen wir dann richtig mit dem Rückbau starten", kündigt Kaiser an. Zuerst soll eines von vier redundanten Sicherheitssystemen deinstalliert werden. Dadurch werden viele Räume frei und können anschließend für den Rückbau genützt werden. © Daniel Karmann/dpa
Grafenrheinfeld: 2018 geht's los
Vorrangiges Ziel ist es aber in den kommenden Jahren, bis Ende 2020 die 597 Brennelemente aus dem Nasslager in Castoren zu verfrachten und ins Zwischenlager vor Ort zu transportieren. Außerdem soll vor Ort eine große hohe Bereitstellungshalle für schwach- und mittelradioaktive Materialien entstehen. Mitte 2018 könnte man mit dem Bau der Halle beginnen, ab 2021 sollen die ersten radioaktiven Materialien eingelagert werden. Wer die Halle finanziert, ist noch unklar, denn ab 1. Januar 2020 übernimmt der Bund die Bereitstellungshalle, das Zwischenlager geht bereits Anfang 2019 in Bundeshand über. © David Ebener/dpa
Grafenrheinfeld: 2018 geht's los
Der Kraftwerksbetreiber PreussenElektra will den nuklearen Rückbau des Druckwasserreaktors bis 2033 abgeschlossen haben, bis 2035 sollen dann auch die beiden Kühltürme und die Gebäude abgerissen werden, um die sprichwörtliche grüne Wiese zu schaffen. Zwischenlager und Bereitstellungshalle werden aber auch danach vermutlich noch über Jahrzehnte weiterbestehen. © dpa
Gundremmingen: Stilllegung von Block B
Silvester ist im Jahr 2017 für die Mitarbeiter des Kernkraftwerks Gundremmingen im schwäbischen Landkreis Günzburg ein eher trauriger Tag. Am 31. Dezember wird nämlich um zwölf Uhr mittags der Generator von Block B des Kraftwerks vom Netz genommen, und der Siedewasserreaktor wird vom Reaktorfahrer abgeschaltet – für immer. Block B hat in den vergangenen 33 Jahren, seit 1984, insgesamt rund 330 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Doch jetzt wird er endgültig stillgelegt. Genau vier Jahre später soll der noch aktive Block C folgen. © Marc Müller/dpa
Gundremmingen: Stilllegung von Block B
Der Rückbau wurde bereits vor drei Jahren beantragt, die Genehmigung des bayerischen Umweltministeriums wird im Jahr 2018 erwartet. Die ersten Brennelemente aus dem Nasslager sollen schon im Januar in Castoren verpackt und in das Zwischenlager vor Ort transportiert werden. Bis die letzten Brennelemente das Kraftwerk verlassen haben, wird es aber noch fünf Jahre dauern. © Stefan Puchner/dpa
Gundremmingen: Stilllegung von Block B
In Gundremmingen gibt es auch noch den Block A, der 1977 bei einem schweren Störfall unter Wasser gesetzt und so stark beschädigt wurde, dass er außer Betrieb genommen wurde. Seit 1983 wird er zurückgebaut. Teilweise wurde er in ein Technologiezentrum umgewandelt, in dem die für Rückbau und Dekontamination benötigten Anlagen stehen. Diese können nun auch für Block B und später für Block C genutzt werden. Momentan planen RWE und PreussenElektra, die das Kraftwerk gemeinsam betreiben, den Rückbau in den Gebäuden bis zum Jahr 2040 abgeschlossen zu haben. © Stefan Puchner/dpa
Gundremmingen: Stilllegung von Block B
Derzeit ist Gundremmingen überdies in die Kritik geraten, weil vier beschädigte Brennstäbe im Einsatz sind. Hersteller Areva hatte eingeräumt, dass es bei den Hüllrohren der Stäbe zu Abweichungen gekommen ist. "Die betroffenen Brennelemente werden seit fünf Jahren befund- und defektfrei ohne Auffälligkeiten betrieben", betont dagegen Kraftwerkssprecher Tobias Schmidt. Die Brennstäbe könnten ohne Einschränkung sicherheitstechnisch unbedenklich weiter eingesetzt werden. Ein Austausch bei der nächsten planmäßigen Revision im Frühsommer ist allerdings denkbar. © Sven Hoppe/dpa
Isar: Brennelemente kommen ins Zwischenlager
Bis der Rückbau im niederbayerischen Kernkraftwerk Isar 1 bei Landshut am 1. April 2017 begann, hatte man sechs Jahre lang Zeit, sich darauf vorzubereiten. Schließlich ist der Siedewasserreaktor, der seit 1979 insgesamt 207 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugte, bereits seit dem 17. März 2011 vom Netz. Im Lauf der Jahre baute man im Maschinenhaus ein Zentrum zur Bearbeitung von Reststoffen und Abfällen auf. Dafür wurden Maschinen wie etwa Bügelsägen oder eine Kabelschredderanlage angeschafft. Teile mit radioaktiven Anhaftungen werden mit Stahlkiesstrahlern, Ultraschall oder chemischen Beizbädern dekontaminiert. © Armin Weigel/dpa
Isar: Brennelemente kommen ins Zwischenlager
Es gibt noch viel Arbeit, bis ab dem Jahr 2036 schließlich auch die Gebäudehüllen niedergerissen werden können. Momentan befinden sich noch 1734 Brennelemente im Nasslager. Ab März 2018 sollen sie in Castor-Transporter verpackt und in das Zwischenlager auf dem Kraftwerksgelände geschafft werden. Ein Prozess, der erst Ende 2019 abgeschlossen sein wird. Die Zahl der Castoren im Zwischenlager wird dann von derzeit 41 auf 75 angewachsen sein. Das Kernkraftwerk Isar 2, ein Druckwasserreaktor, darf noch bis Ende 2022 in Betrieb bleiben. PreussenElektra wird wohl im kommenden Jahr den Rückbauantrag für die Anlage stellen. © Armin Weigel/dpa