57 Räume durchsucht

Vorwürfe wiegen schwer: Bayernweite Razzia in Eisdielen von „Buonissimo“

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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10.7.2024, 21:42 Uhr
Die Eisdielenkette "Buonissimo" ist in Franken zahlreich zu finden - so auch in Forchheim.

© Udo Güldner Die Eisdielenkette "Buonissimo" ist in Franken zahlreich zu finden - so auch in Forchheim.

Wegen des Verdachts des Sozialversicherungsbetrugs in Eisdielen durchsuchen Behörden in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen 57 Firmenräume und Wohnungen. Es seien Computer, Smartphones sowie Dokumente sichergestellt worden, teilte das Hauptzollamt mit. Etwa 370 Beamte und 30 Dolmetscher seien im Einsatz. Die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth liefen seit Monaten, hieß es.

Wie mehrere Medien berichten, darunter auch "NN.de", sollen alle 57 durchsuchten Objekte einen Bezug zur Eisdielenkette "Buonissimo" haben, die auch in der Region mit mehreren Läden vertreten ist, wie etwa in Nürnberg oder Schwabach.

Nach Informationen der "Passauer Neuen Presse" wurden Firmenräume und Wohnungen unter anderem in Regensburg, Ingolstadt und den Landkreisen Schwandorf, Amberg-Sulzbach, Weiden, Neustadt an der Waldnaab, Kelheim, Passau und Rosenheim durchsucht.

Illegale Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte?

In mehreren Eisdielen habe es Verdachtsmomente gegeben, die zur Einleitung eines Strafverfahrens gegen mehrere Beschuldigte sowie zu den Durchsuchungsbeschlüssen geführt hätten. Laut der "Bild"-Zeitung werde vor allem gegen den Chef der Eisdielen-Kette ermittelt. Die Zoll-Ermittler hätten dafür eine Art Soko mit dem Namen "Arktis" gegründet.

Es gehe um den Verdacht der Beitragsvorenthaltung und der Mindestlohnunterschreitung in einer noch nicht bekannten Zahl an Fällen. Zudem werde geprüft, ob eine ausländerrechtlich illegale Beschäftigung von Arbeitskräften vorliegt.

Die Eisdielen seien als Filialen organisiert, einer der Beschuldigten soll für diese verantwortlich zu sein. "Zur Erzielung seiner Umsätze setzt der beschuldigte Unternehmensinhaber in den Eisdielen verdachtsweise bewusst "billige" Arbeitskräfte aus dem Ausland ein, denen er weit weniger als die tatsächlich geleisteten Stunden vergütet", teilte das Hauptzollamt mit.