Wahl der Doppelspitze: Das sagen die SPD-Politiker aus der Region

28.10.2019, 06:00 Uhr
Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly schlug am Abend bezüglich des Ergebnisses nachdenkliche Töne an: "Ich habe befürchtet, dass sich das Kandidaten-Feld so auseinander zieht und die Stichwahl sein muss." 53 Prozent Wahbeteiligung seien "nicht toll", es habe wohl auch eine gewisse Wahlmüdigkeit gegeben. Parteiintern habe sich das Ganze aber gelohnt. "Der Schwur, die künftigen Vorsitzenden besser zu behandeln als die vorher, gilt in der SPD", sagte Maly - es frage sich nur, wie lange.
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Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly schlug am Abend bezüglich des Ergebnisses nachdenkliche Töne an: "Ich habe befürchtet, dass sich das Kandidaten-Feld so auseinander zieht und die Stichwahl sein muss." 53 Prozent Wahbeteiligung seien "nicht toll", es habe wohl auch eine gewisse Wahlmüdigkeit gegeben. Parteiintern habe sich das Ganze aber gelohnt. "Der Schwur, die künftigen Vorsitzenden besser zu behandeln als die vorher, gilt in der SPD", sagte Maly - es frage sich nur, wie lange. © Roland Weihrauch/dpa

Malys Parteikollege und Nürnberger OB-Kandidat Thorsten Brehm zeigt sich wenig überrascht vom Ergebnis: "Es war zu erwarten, dass die Paarung mit Olaf Scholz vorne liegt, er ist einfach der Bekannteste." Jetzt seien zwei profilierte Paare am Start, das Rennen bleibe offen. Das Prozedere an sich beurteilt er positiv: "Diese Wahl war auf jeden Fall ein basisdemokratisches Leuchtturmprojekt der Partei. Der Zuspruch auch in Nürnberg war super."
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Malys Parteikollege und Nürnberger OB-Kandidat Thorsten Brehm zeigt sich wenig überrascht vom Ergebnis: "Es war zu erwarten, dass die Paarung mit Olaf Scholz vorne liegt, er ist einfach der Bekannteste." Jetzt seien zwei profilierte Paare am Start, das Rennen bleibe offen. Das Prozedere an sich beurteilt er positiv: "Diese Wahl war auf jeden Fall ein basisdemokratisches Leuchtturmprojekt der Partei. Der Zuspruch auch in Nürnberg war super." © Günter Distler

Christa Naaß (64), Bezirkstags-Vizepräsidentin, Haundorf: "Ich habe erwartet, dass es knapp wird, und dass es eine Stichwahl gibt, ist angesichts der großen Zahl an Kandidaten-Duos auch nicht überraschend. Ich habe auch erwartet, dass Olaf Scholz vorne liegt, weil er bundesweit am bekanntesten ist, und viele dann eben doch die prominenteste Person wählen. Interessant wird es jetzt, weil die beiden Duos total unterschiedliche Ziele verfolgen, was den Verbleib in der Regierung anbelangt. Die einen wollen drinbleiben, die anderen lieber raus. Eine Wahlempfehlung der unterlegenen Kandidaten an die Mitglieder fände ich nicht gut; jeder sollte sich jetzt selbst seine Gedanken machen. Es wäre schade, wenn es wegen der Haltung zur Groko eine Lagerbildung in der SPD gäbe. Auf jeden Fall wird es ein Kraftakt für die Sieger, die Anhänger der Unterlegenen mit einzubinden."
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Christa Naaß (64), Bezirkstags-Vizepräsidentin, Haundorf: "Ich habe erwartet, dass es knapp wird, und dass es eine Stichwahl gibt, ist angesichts der großen Zahl an Kandidaten-Duos auch nicht überraschend. Ich habe auch erwartet, dass Olaf Scholz vorne liegt, weil er bundesweit am bekanntesten ist, und viele dann eben doch die prominenteste Person wählen. Interessant wird es jetzt, weil die beiden Duos total unterschiedliche Ziele verfolgen, was den Verbleib in der Regierung anbelangt. Die einen wollen drinbleiben, die anderen lieber raus. Eine Wahlempfehlung der unterlegenen Kandidaten an die Mitglieder fände ich nicht gut; jeder sollte sich jetzt selbst seine Gedanken machen. Es wäre schade, wenn es wegen der Haltung zur Groko eine Lagerbildung in der SPD gäbe. Auf jeden Fall wird es ein Kraftakt für die Sieger, die Anhänger der Unterlegenen mit einzubinden." © Heinz Wraneschitz

Harald Dösel (47), SPD-Kreisvorsitzender Weißenburg-Gunzenhausen, aus Weißenburg: "Das Ergebnis ist für mich keine Sensation. Dass sich die Stimmenanteile so schön verteilen, zeigt, dass es in der Partei ein differenziertes Meinungsspektrum gibt. Jetzt haben wir noch einmal die Wahl, wo die Unterschiede deutlich herauskommen werden. Das Ergebnis ist natürlich eine Richtungsentscheidung, ein Fingerzeig, denn Personen und Programmatik sind ja nicht klar zu trennen. Der Parteitag muss ja nach der Stichwahl das siegreiche Duo noch bestätigen. Dabei hat die Frage des Verbleibs in der Groko nicht unmittelbar etwas mit dem Wahlergebnis zu tun, man muss das voneinander trennen. Die Mehrzahl der Bewerber-Duos stand ja eher links. Es wird also schwer werden für Olaf Scholz und Klara Geywitz. Eine Finanzpolitik auf Grundlage der \'Schwarzen Null\' überzeugt mich nicht, das ist mir zu sehr das \'Prinzip schwäbische Hausfrau\'. Damit ist der Investitionsstau in Deutschland nicht zu schaffen. Walter-Borjans ist ein Investitionspolitiker und steht für Steuergerechtigkeit. Er und Saskia Esken wäre mein Duo. Die Wahlbeteiligung war für eine Personen-Entscheidung ganz ok, aber natürlich hätte ich mir mehr gewünscht. Evtl. wird es in der Stichwahl noch mehr, wenn es sich mehr zuspitzt."
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Harald Dösel (47), SPD-Kreisvorsitzender Weißenburg-Gunzenhausen, aus Weißenburg: "Das Ergebnis ist für mich keine Sensation. Dass sich die Stimmenanteile so schön verteilen, zeigt, dass es in der Partei ein differenziertes Meinungsspektrum gibt. Jetzt haben wir noch einmal die Wahl, wo die Unterschiede deutlich herauskommen werden. Das Ergebnis ist natürlich eine Richtungsentscheidung, ein Fingerzeig, denn Personen und Programmatik sind ja nicht klar zu trennen. Der Parteitag muss ja nach der Stichwahl das siegreiche Duo noch bestätigen. Dabei hat die Frage des Verbleibs in der Groko nicht unmittelbar etwas mit dem Wahlergebnis zu tun, man muss das voneinander trennen. Die Mehrzahl der Bewerber-Duos stand ja eher links. Es wird also schwer werden für Olaf Scholz und Klara Geywitz. Eine Finanzpolitik auf Grundlage der 'Schwarzen Null' überzeugt mich nicht, das ist mir zu sehr das 'Prinzip schwäbische Hausfrau'. Damit ist der Investitionsstau in Deutschland nicht zu schaffen. Walter-Borjans ist ein Investitionspolitiker und steht für Steuergerechtigkeit. Er und Saskia Esken wäre mein Duo. Die Wahlbeteiligung war für eine Personen-Entscheidung ganz ok, aber natürlich hätte ich mir mehr gewünscht. Evtl. wird es in der Stichwahl noch mehr, wenn es sich mehr zuspitzt." © PR

Alexandra Hiersemann (SPD-Landtagsabgeordnete): "Im Moment kann ich gut mit der Entscheidung leben, da zwei Kandidatenpaare noch im Rennen sind." Mit Scholz sei zu rechnen gewesen. "Vorher wollte ich es nicht sagen, um eine Beeinflussung anderer zu vermeiden. Jetzt, denke ich darf ich das. Meine Favoriten sind Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken." Das sei keine Entscheidung gegen Scholz, sondern die beiden hätten in ihren Augen ihre Inhalte überzeugend präsentiert und klar gesagt, dass eine Neubetrachtung dessen nötig sei, wofür die SPD steht. Eine Richtungsentscheidung sei das schon, auch wenn sich Borjans/Esken nicht eindeutig gegen die GroKo ausgesprochen hätten. Immerhin aber hätten sie gesagt, dass es einen kritischen Blick auf die GroKo brauche — und das sieht auch Alexandra Hiersemann so.
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Alexandra Hiersemann (SPD-Landtagsabgeordnete): "Im Moment kann ich gut mit der Entscheidung leben, da zwei Kandidatenpaare noch im Rennen sind." Mit Scholz sei zu rechnen gewesen. "Vorher wollte ich es nicht sagen, um eine Beeinflussung anderer zu vermeiden. Jetzt, denke ich darf ich das. Meine Favoriten sind Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken." Das sei keine Entscheidung gegen Scholz, sondern die beiden hätten in ihren Augen ihre Inhalte überzeugend präsentiert und klar gesagt, dass eine Neubetrachtung dessen nötig sei, wofür die SPD steht. Eine Richtungsentscheidung sei das schon, auch wenn sich Borjans/Esken nicht eindeutig gegen die GroKo ausgesprochen hätten. Immerhin aber hätten sie gesagt, dass es einen kritischen Blick auf die GroKo brauche — und das sieht auch Alexandra Hiersemann so. © Susie Knoll

Harry Scheuenstuhl war nicht zufrieden: "Ich hätte mehr erwartet", sagt der Vorsitzender der Fürther Landkreis-SPD. Mehr Stimmen beim Mitglieder-Entscheid für das Duo Olaf Scholz/Klara Geywitz nämlich, für das auch er votiert hat. Angesichts des knappe Vorsprungs von gerade einmal etwas über 1,6 Prozent mag der Ex-Landtagsabgeordneten keine Prognose für die Stichwahl treffen, die zwischen dem 19. und 29. November stattfinden wird: "Da ist alles offen." Dass der frühere nordrhein-westfälischen Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken in die Rolle der Herausforderer gelangen würden, war für Scheuenstuhl nicht absehbar. Er habe sich im Vorfeld viel mit Parteifreunden über die Kandidaten-Duos unterhalten, sagt der Wilhermsdorfer. Was die Präferenzen anging, "war querbeet alles geboten". Dafür ist das, was jetzt kommen wird, glasklar: "Es wird sich zuspitzen auf die Frage: Große Koalition: Ja oder Nein?" Scheuenstuhl macht kein Hehl daraus, dass er eine Regierungsbeteiligung für besser hält als die Arbeit in der Opposition. Aber nicht nur deshalb warnt er vor einem möglichen Ausstieg: "Nur aus der Groko rauszugehen, das reicht nicht. Da müssen dann auch alternative inhaltliche Konzepte her."
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Harry Scheuenstuhl war nicht zufrieden: "Ich hätte mehr erwartet", sagt der Vorsitzender der Fürther Landkreis-SPD. Mehr Stimmen beim Mitglieder-Entscheid für das Duo Olaf Scholz/Klara Geywitz nämlich, für das auch er votiert hat. Angesichts des knappe Vorsprungs von gerade einmal etwas über 1,6 Prozent mag der Ex-Landtagsabgeordneten keine Prognose für die Stichwahl treffen, die zwischen dem 19. und 29. November stattfinden wird: "Da ist alles offen." Dass der frühere nordrhein-westfälischen Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken in die Rolle der Herausforderer gelangen würden, war für Scheuenstuhl nicht absehbar. Er habe sich im Vorfeld viel mit Parteifreunden über die Kandidaten-Duos unterhalten, sagt der Wilhermsdorfer. Was die Präferenzen anging, "war querbeet alles geboten". Dafür ist das, was jetzt kommen wird, glasklar: "Es wird sich zuspitzen auf die Frage: Große Koalition: Ja oder Nein?" Scheuenstuhl macht kein Hehl daraus, dass er eine Regierungsbeteiligung für besser hält als die Arbeit in der Opposition. Aber nicht nur deshalb warnt er vor einem möglichen Ausstieg: "Nur aus der Groko rauszugehen, das reicht nicht. Da müssen dann auch alternative inhaltliche Konzepte her." © fn

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich (Wahlkreis Erlangen) kann mit dem Zwischenergebnis leben und hat beide Kandidatenpaare mit vorn erwartet. Wer auch immer am Ende den Vorsitz der SPD bekommt, müsse sowohl "Führungsqualitäten als auch Sozialkompetenz" haben. Gerade in einer für die SPD schwierigen Zeit benötige die SPD eine Führung, "die Konflikte austrägt und die weiß, für wen sie Politik macht". Gerade weil die Sozialdemokratie darum kämpfe, als Partei mit ihren Inhalten wahrgenommen zu werden, falle ihr die Entscheidung jetzt schwer. Ein weiteres Schwelen eines Richtungsstreits sei auch künftig nicht auszuschließen, befürchtet sie, trotz der basisdemokratischen Abstimmung.
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Die SPD-Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich (Wahlkreis Erlangen) kann mit dem Zwischenergebnis leben und hat beide Kandidatenpaare mit vorn erwartet. Wer auch immer am Ende den Vorsitz der SPD bekommt, müsse sowohl "Führungsqualitäten als auch Sozialkompetenz" haben. Gerade in einer für die SPD schwierigen Zeit benötige die SPD eine Führung, "die Konflikte austrägt und die weiß, für wen sie Politik macht". Gerade weil die Sozialdemokratie darum kämpfe, als Partei mit ihren Inhalten wahrgenommen zu werden, falle ihr die Entscheidung jetzt schwer. Ein weiteres Schwelen eines Richtungsstreits sei auch künftig nicht auszuschließen, befürchtet sie, trotz der basisdemokratischen Abstimmung. © Marco Leibetseder

Als beachtlichen Erfolg verbucht es der Fürther SPD-Kreisvorsitzende Matthias Dornhuber, dass sich 53 Prozent der Parteimitglieder am Entscheid beteiligt haben. Das erscheine auf den ersten Blick zwar nicht gerade überwältigend, doch wenn man bedenke, dass zu den über 230.000 Wählerinnen und Wählern noch über 200.000 Menschen kommen, die im Lifestream die Regionalkonferenzen verfolgt hätte, sei es schon eine Hausnummer. Die Stichwahl wird nach Dornhubers Überzeugung für einen weitere Energieschub für die Partei sorgen. Der sei auch nötig, da sich die Sozialdemokratie weltweit in einer schwierigen Situation befinde. Jetzt gehe es um zentrale Fragen wie die der schwarzen Null und der Großen Koalition. Wichtig ist Dornhuber bei der ganzen Diskussion, dass nicht vergessen wird, wo der politische Gegner steht. "Die Kindergrundsicherung, Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung, Weiterentwicklung von Hartz IV zum Bürgergeld und ein gerechteres Steuersystem werden von der SPD vorangetrieben. Das wurde in den letzten Wochen zu wenig kommuniziert." Der SPD-Kreisvorsitzende hofft, dass die nun folgende Diskussionsphase über die Parteispitze für frische Kraft und ein vielleicht auch paar neue Ansätze sorgt.
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Als beachtlichen Erfolg verbucht es der Fürther SPD-Kreisvorsitzende Matthias Dornhuber, dass sich 53 Prozent der Parteimitglieder am Entscheid beteiligt haben. Das erscheine auf den ersten Blick zwar nicht gerade überwältigend, doch wenn man bedenke, dass zu den über 230.000 Wählerinnen und Wählern noch über 200.000 Menschen kommen, die im Lifestream die Regionalkonferenzen verfolgt hätte, sei es schon eine Hausnummer. Die Stichwahl wird nach Dornhubers Überzeugung für einen weitere Energieschub für die Partei sorgen. Der sei auch nötig, da sich die Sozialdemokratie weltweit in einer schwierigen Situation befinde. Jetzt gehe es um zentrale Fragen wie die der schwarzen Null und der Großen Koalition. Wichtig ist Dornhuber bei der ganzen Diskussion, dass nicht vergessen wird, wo der politische Gegner steht. "Die Kindergrundsicherung, Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung, Weiterentwicklung von Hartz IV zum Bürgergeld und ein gerechteres Steuersystem werden von der SPD vorangetrieben. Das wurde in den letzten Wochen zu wenig kommuniziert." Der SPD-Kreisvorsitzende hofft, dass die nun folgende Diskussionsphase über die Parteispitze für frische Kraft und ein vielleicht auch paar neue Ansätze sorgt. © Tim Händel

Ernüchtert, aber auch mit einer gewissen Genugtuung hat Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheids aufgenommen. "Immerhin liegt mein Kandidat vorne - und das hat in Fürth kaum jemand für möglich gehalten", sagt der Fürther Rathauschef. Doch fügt er hinzu: "Ein neuer Willy Brandt ist nicht in Sicht". Als strahlenden Sieger könne man Olaf Scholz mit seinen 22 Prozent der Stimmen beim besten Willen nicht bezeichnen. Jungs Ansicht nach hat der knappe Wahlausgang das Ansehen des Finanzministers und Vizekanzlers eher beschädigt als es zu fördern. Jung bleibt seiner schon vor zwei Wochen geäußerten Überzeugung treu, dass der basisdemokratische Entscheidungsprozess viel zu lange dauert. Die Bedenken hinsichtlich möglicher Manipulationen des Online-Verfahrens des Chaos Computer Clubs teilt er allerdings nicht. Dazu sei der Vorgang viel zu unbedeutend. Auch dass die nun folgende Stichwahl noch mehr Parteimitglieder mobilisieren kann, glaubt Thomas Jung nicht. „Einige werden sich sicher aus Enttäuschung darüber zurückziehen, dass ihre Favoriten durchgefallen sind“, sagt der OB. Insgesamt sei das knappe Ergebnis nicht geeignet, Emotionen zu wecken.
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Ernüchtert, aber auch mit einer gewissen Genugtuung hat Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheids aufgenommen. "Immerhin liegt mein Kandidat vorne - und das hat in Fürth kaum jemand für möglich gehalten", sagt der Fürther Rathauschef. Doch fügt er hinzu: "Ein neuer Willy Brandt ist nicht in Sicht". Als strahlenden Sieger könne man Olaf Scholz mit seinen 22 Prozent der Stimmen beim besten Willen nicht bezeichnen. Jungs Ansicht nach hat der knappe Wahlausgang das Ansehen des Finanzministers und Vizekanzlers eher beschädigt als es zu fördern. Jung bleibt seiner schon vor zwei Wochen geäußerten Überzeugung treu, dass der basisdemokratische Entscheidungsprozess viel zu lange dauert. Die Bedenken hinsichtlich möglicher Manipulationen des Online-Verfahrens des Chaos Computer Clubs teilt er allerdings nicht. Dazu sei der Vorgang viel zu unbedeutend. Auch dass die nun folgende Stichwahl noch mehr Parteimitglieder mobilisieren kann, glaubt Thomas Jung nicht. „Einige werden sich sicher aus Enttäuschung darüber zurückziehen, dass ihre Favoriten durchgefallen sind“, sagt der OB. Insgesamt sei das knappe Ergebnis nicht geeignet, Emotionen zu wecken. © Winckler

Sigrid Meier, Kreisrätin und Beisitzerin der SPD Gräfenberg, findet das Ergebnis des Vorentscheids gut: „Mit Olaf Scholz und Klara Geywitz sowie Walter-Borjans und Saskia Esken stehen zwei Duos mit sehr verschiedenen Linien zur Wahl. Das ist sehr gut.“ So hätten die Mitglieder die Wahl zwischen "den Befürwortern der Großen Koalition und den Linkeren, die gegen die GroKo" sind. Anfangs zweifelte Meier an dem neuen Verfahren, doch inzwischen ist sie damit sehr zufrieden: "Die SPD hat wieder von sich reden gemacht und mit den vielen Paaren hatten die Mitglieder eine echte Wahl.“ Allerdings hätte sie sich eine deutlich höhere Wahlbeteiligung gewünscht. "Ich bin schon erstaunt, dass nicht mehr abgestimmt haben." Das Ergebnis der Stichwahl auf dem Parteitag im Dezember könnte laut Meier "sehr knapp" ausfallen: "Ich sehe Olaf Scholz nicht als haushohen Favoriten."
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Sigrid Meier, Kreisrätin und Beisitzerin der SPD Gräfenberg, findet das Ergebnis des Vorentscheids gut: „Mit Olaf Scholz und Klara Geywitz sowie Walter-Borjans und Saskia Esken stehen zwei Duos mit sehr verschiedenen Linien zur Wahl. Das ist sehr gut.“ So hätten die Mitglieder die Wahl zwischen "den Befürwortern der Großen Koalition und den Linkeren, die gegen die GroKo" sind. Anfangs zweifelte Meier an dem neuen Verfahren, doch inzwischen ist sie damit sehr zufrieden: "Die SPD hat wieder von sich reden gemacht und mit den vielen Paaren hatten die Mitglieder eine echte Wahl.“ Allerdings hätte sie sich eine deutlich höhere Wahlbeteiligung gewünscht. "Ich bin schon erstaunt, dass nicht mehr abgestimmt haben." Das Ergebnis der Stichwahl auf dem Parteitag im Dezember könnte laut Meier "sehr knapp" ausfallen: "Ich sehe Olaf Scholz nicht als haushohen Favoriten." © Privat

Mathias Hertlein (33), Landrats-Kandidat, IT-Unternehmer aus Markt Berolzheim: "Für mich ist es überraschend, dass Scholz/Geywitz so wenige Stimmen erhalten haben, ich hätte gedacht, es geht klarer aus, bin aber diesem Ergebnis nicht abgeneigt, da Esken/NWB für einen progressiveren Kurs stehen. Das Ergebis zeigt relativ eindeutig: Viele Mitglieder wollen kein Weiter so. Wegen der klaren politischen Positionierung der Kandidaten Duos haben für mich Esken/NWB die besten Chancen. Das würde nicht automatisch das Ende der Groko bedeuten, denn sie haben sich in dieser Frage ja alles offen gehalten."
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Mathias Hertlein (33), Landrats-Kandidat, IT-Unternehmer aus Markt Berolzheim: "Für mich ist es überraschend, dass Scholz/Geywitz so wenige Stimmen erhalten haben, ich hätte gedacht, es geht klarer aus, bin aber diesem Ergebnis nicht abgeneigt, da Esken/NWB für einen progressiveren Kurs stehen. Das Ergebis zeigt relativ eindeutig: Viele Mitglieder wollen kein Weiter so. Wegen der klaren politischen Positionierung der Kandidaten Duos haben für mich Esken/NWB die besten Chancen. Das würde nicht automatisch das Ende der Groko bedeuten, denn sie haben sich in dieser Frage ja alles offen gehalten." © Marianne Natalis

Für den Herzogenauracher Bürgermeister German Hacker entspricht das Ergebnis in etwa den Wartungen. "Bekannte Namen sind nicht umsonst bekannte Namen." Auch Hacker favorisiert das Duo Scholz/Geywitz, insbesondere mit Blick auf die Große Koalition. "Es gibt eine Regierungsverantwortung, und man darf immer wieder daran erinnern, dass andere sich aus dem Staub gemacht haben". Insofern sei bei einer Zwischenbilanz der Großen Koalition auch mitzubedenken, dass Kompromisse auch wichtig und zu schätzen seien. In der Stichwahl sieht German Hacker das Duo Scholz/Geywitz) "eine Nasenspitze vorne".
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Für den Herzogenauracher Bürgermeister German Hacker entspricht das Ergebnis in etwa den Wartungen. "Bekannte Namen sind nicht umsonst bekannte Namen." Auch Hacker favorisiert das Duo Scholz/Geywitz, insbesondere mit Blick auf die Große Koalition. "Es gibt eine Regierungsverantwortung, und man darf immer wieder daran erinnern, dass andere sich aus dem Staub gemacht haben". Insofern sei bei einer Zwischenbilanz der Großen Koalition auch mitzubedenken, dass Kompromisse auch wichtig und zu schätzen seien. In der Stichwahl sieht German Hacker das Duo Scholz/Geywitz) "eine Nasenspitze vorne". © Eduard Weigert

SPD-Landrat Herbert Eckstein muss sich "jetzt neu sortieren", denn das Team seiner Wahl ist nach dem ersten Durchgang rausgeflogen. "Die Partei lechzt nach charismatischen Vorsitzenden", hat er in den rund 40 Jahren seiner eigenen Mitgliedschaft immer wieder beobachtet. Da treffe es sich nicht so günstig, dass Olaf Scholz, der nach der ersten Wahl mit Klara Geywitz knapp vorn liegt, zwar tief in der Materie drin ist, "aber niemanden vom Sitz haut". Ob es mit der endgültigen Abstimmung zu einer Entscheidung pro oder contra GroKo kommt? "Da wird viel hineininterpretiert", glaubt er. Und erinnert daran, dass eine große Koalition "nie ein geliebtes Kind", weil sie immer aus der Not geboren wird". Auch er selbst sei nicht gerade begeistert davon. Aber die reine Lehre bringe die Partei sowieso nicht durch - ohne Regierungsbeteiligung schon gar nicht.
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SPD-Landrat Herbert Eckstein muss sich "jetzt neu sortieren", denn das Team seiner Wahl ist nach dem ersten Durchgang rausgeflogen. "Die Partei lechzt nach charismatischen Vorsitzenden", hat er in den rund 40 Jahren seiner eigenen Mitgliedschaft immer wieder beobachtet. Da treffe es sich nicht so günstig, dass Olaf Scholz, der nach der ersten Wahl mit Klara Geywitz knapp vorn liegt, zwar tief in der Materie drin ist, "aber niemanden vom Sitz haut". Ob es mit der endgültigen Abstimmung zu einer Entscheidung pro oder contra GroKo kommt? "Da wird viel hineininterpretiert", glaubt er. Und erinnert daran, dass eine große Koalition "nie ein geliebtes Kind", weil sie immer aus der Not geboren wird". Auch er selbst sei nicht gerade begeistert davon. Aber die reine Lehre bringe die Partei sowieso nicht durch - ohne Regierungsbeteiligung schon gar nicht. © Sippel

Heike Gareis, Vorsitzende der SPD im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, ist erfreut über das große Interesse der Mitglieder an der Gestaltung der Partei. Das ausgewogene Ergebnis der ersten Abstimmung ist für sie Zeichen dafür, dass es in deren Vorfeld keine nennenswerten Empfehlungen oder gar „Eingriffe“ der Kreisverbände gegen habe. In der Stichwahl könne nun „jeder entscheiden, was er haben möchte“. Ihre persönlichen Wunschkandidaten seien jedenfalls noch im Rennen. Wen sie an der Spitze der Partei sehen möchte, verrät sie letztlich indirekt: Auch wenn es "keine leichte Entscheidung" sei, freue sie sich darüber, dass Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans nun die Möglichkeit hätten, Mehrheiten zu suchen. Letzten Endes könne es bei der Wahl um eine Richtungsentscheidung gehen, um die Frage "Wie will sich die Partei neu aufstellen?" Heike Gareisʼ Wunsch für die Zukunft der Sozialdemokratischen Partei ist klar: "Ich hoffe, dass wir wieder die Menschen erreichen und keine Politik von oben herab machen, sondern klarer sagen, für was die SPD steht."
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Heike Gareis, Vorsitzende der SPD im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, ist erfreut über das große Interesse der Mitglieder an der Gestaltung der Partei. Das ausgewogene Ergebnis der ersten Abstimmung ist für sie Zeichen dafür, dass es in deren Vorfeld keine nennenswerten Empfehlungen oder gar „Eingriffe“ der Kreisverbände gegen habe. In der Stichwahl könne nun „jeder entscheiden, was er haben möchte“. Ihre persönlichen Wunschkandidaten seien jedenfalls noch im Rennen. Wen sie an der Spitze der Partei sehen möchte, verrät sie letztlich indirekt: Auch wenn es "keine leichte Entscheidung" sei, freue sie sich darüber, dass Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans nun die Möglichkeit hätten, Mehrheiten zu suchen. Letzten Endes könne es bei der Wahl um eine Richtungsentscheidung gehen, um die Frage "Wie will sich die Partei neu aufstellen?" Heike Gareisʼ Wunsch für die Zukunft der Sozialdemokratischen Partei ist klar: "Ich hoffe, dass wir wieder die Menschen erreichen und keine Politik von oben herab machen, sondern klarer sagen, für was die SPD steht." © Harald Munzinger

Egal, welches Duo sich letztlich durchsetzt, Auerbachs drittem Bürgermeister Norbert Gradl (SPD) ist um die Zukunft von Deutschlands ältester Partei nicht bange. "Ich war bei einer Vorstellungsrunde in Nürnberg und da haben alle Paare einen sehr überzeugenden und engagierten Eindruck gemacht", berichtet der 59-Jährige. Für ihn sei es keine Überraschung gewesen, dass die Duos Olaf Scholz/Klara Geywitz und Walter-Borjans/Saskia Esken beim Mitgliedervotum die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten. "Mit der Stichwahl hatte ich gerechnet." Wie diese ausgehe, sei schwerer zu prognostizieren. "Das hängt auch davon ab, wie die Halbzeit-Bilanz der Großen Koalition ausfällt", sagt der derzeit dienstälteste Stadtrat in Auerbach. "Aus meiner Sicht wurde ihre bisherige Arbeit sehr schlecht geredet. Denn im Spiegel habe ich gelesen, dass die GroKo bereits mehr als 60 Prozent ihrer Vorhaben umgesetzt hat. Das kann sich sehen lassen. Doch die Bevölkerung nimmt das nicht wahr und das ist ein Problem. "Grundsätzlich findet Gradl die Mitgliederentscheidung zur Bestimmung des SPD-Vorsitzes gut und erhofft sich neue Impulse davon. "Weil es genau das ist, was Willy Brandt vor 50 Jahren gesagt hat: Mehr Demokratie wagen", erklärt der Genosse.
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Egal, welches Duo sich letztlich durchsetzt, Auerbachs drittem Bürgermeister Norbert Gradl (SPD) ist um die Zukunft von Deutschlands ältester Partei nicht bange. "Ich war bei einer Vorstellungsrunde in Nürnberg und da haben alle Paare einen sehr überzeugenden und engagierten Eindruck gemacht", berichtet der 59-Jährige. Für ihn sei es keine Überraschung gewesen, dass die Duos Olaf Scholz/Klara Geywitz und Walter-Borjans/Saskia Esken beim Mitgliedervotum die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten. "Mit der Stichwahl hatte ich gerechnet." Wie diese ausgehe, sei schwerer zu prognostizieren. "Das hängt auch davon ab, wie die Halbzeit-Bilanz der Großen Koalition ausfällt", sagt der derzeit dienstälteste Stadtrat in Auerbach. "Aus meiner Sicht wurde ihre bisherige Arbeit sehr schlecht geredet. Denn im Spiegel habe ich gelesen, dass die GroKo bereits mehr als 60 Prozent ihrer Vorhaben umgesetzt hat. Das kann sich sehen lassen. Doch die Bevölkerung nimmt das nicht wahr und das ist ein Problem. "Grundsätzlich findet Gradl die Mitgliederentscheidung zur Bestimmung des SPD-Vorsitzes gut und erhofft sich neue Impulse davon. "Weil es genau das ist, was Willy Brandt vor 50 Jahren gesagt hat: Mehr Demokratie wagen", erklärt der Genosse.

Sven Ehrhardt, Kreisvorsitzender der SPD in Roth, hat nach der Wahl "gemischte Gefühle": Einerseits freut es ihn, "dass das sich was bewegt hat, dass viel diskutiert wurde in der Partei – auch über Inhalte". Die Mitglieder, so habe er beobachtet, "fühlen sich mitgenommen und ernstgenommen". "Andererseits müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht nur mit uns selbst beschäftigen. Wir sind eine Regierungspartei und haben Verantwortung."
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Sven Ehrhardt, Kreisvorsitzender der SPD in Roth, hat nach der Wahl "gemischte Gefühle": Einerseits freut es ihn, "dass das sich was bewegt hat, dass viel diskutiert wurde in der Partei – auch über Inhalte". Die Mitglieder, so habe er beobachtet, "fühlen sich mitgenommen und ernstgenommen". "Andererseits müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht nur mit uns selbst beschäftigen. Wir sind eine Regierungspartei und haben Verantwortung." © Privat

Tina Falkner, Mitglied der Jusos im Landkreis Forchheim und Vorsitzende des SPD-Ortsverbands Weißenohe, hat damit gerechnet dass Olaf Scholz und Klara Geywitz wegen des Bekanntheitsgrades gut abschneiden, hält aber nicht allzu viel von dem Duo: "Scholz steht für eine Politik des Stillstands, wir brauchen aber massive Veränderung in der SPD", sagt sie. Die Wahlbeteiligung von 53 Prozent zeigt ihrer Meinung nach auch, dass "die SPD nicht nur die Menschen außerhalb nicht mehr gut erreicht, sondern auch der Kontakt zu den Mitgliedern ins Wanken gerät". "Der neue Vorsitz muss sich auch wieder mehr um die Basis kümmern", findet sie. Die 21-Jährige wird Anfang Dezember für Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken stimmen. "Ich glaube, dass sie es schaffen können zu gewinnen, weil ich bei den Jusos und im Ortsverband sehe, dass viele in der SPD finden, dass sich dringend etwas ändern muss, damit wir wieder zur der Stärke gelangen, die wir einmal hatten."
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Tina Falkner, Mitglied der Jusos im Landkreis Forchheim und Vorsitzende des SPD-Ortsverbands Weißenohe, hat damit gerechnet dass Olaf Scholz und Klara Geywitz wegen des Bekanntheitsgrades gut abschneiden, hält aber nicht allzu viel von dem Duo: "Scholz steht für eine Politik des Stillstands, wir brauchen aber massive Veränderung in der SPD", sagt sie. Die Wahlbeteiligung von 53 Prozent zeigt ihrer Meinung nach auch, dass "die SPD nicht nur die Menschen außerhalb nicht mehr gut erreicht, sondern auch der Kontakt zu den Mitgliedern ins Wanken gerät". "Der neue Vorsitz muss sich auch wieder mehr um die Basis kümmern", findet sie. Die 21-Jährige wird Anfang Dezember für Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken stimmen. "Ich glaube, dass sie es schaffen können zu gewinnen, weil ich bei den Jusos und im Ortsverband sehe, dass viele in der SPD finden, dass sich dringend etwas ändern muss, damit wir wieder zur der Stärke gelangen, die wir einmal hatten." © Markus Löchlein

Dass mehr als die Hälfte der SPD-Mitglieder an der Abstimmung teilgenommen haben, hält Markus Mahl, SPD-Bürgermeister in Hilpoltstein, "schon mal für positiv". Schon die Regionalkonferenzen seien ja gut besucht gewesen, der Prozess habe zu einer positiven Stimmung unter den Mitgliedern beigetragen. Auch er könne zwar noch nicht sagen, welches der beiden Duos am Schluss die Nase vorn hat, aber das Ergebnis werde sicher Einfluss haben auf die Fortführung der großen Koalition. "Denn die jüngsten Wahlergebnisse waren für die SPD so dramatisch schlecht, weil es eben nicht funktioniert hat, die SPD in der Koalition positiv darzustellen." Markus Mahl muss bei einer erneuten Abstimmung nicht umswitchen und verrät zumindest so viel: "Ich habe eines von den beiden Duos gewählt, die vorn liegen."
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Dass mehr als die Hälfte der SPD-Mitglieder an der Abstimmung teilgenommen haben, hält Markus Mahl, SPD-Bürgermeister in Hilpoltstein, "schon mal für positiv". Schon die Regionalkonferenzen seien ja gut besucht gewesen, der Prozess habe zu einer positiven Stimmung unter den Mitgliedern beigetragen. Auch er könne zwar noch nicht sagen, welches der beiden Duos am Schluss die Nase vorn hat, aber das Ergebnis werde sicher Einfluss haben auf die Fortführung der großen Koalition. "Denn die jüngsten Wahlergebnisse waren für die SPD so dramatisch schlecht, weil es eben nicht funktioniert hat, die SPD in der Koalition positiv darzustellen." Markus Mahl muss bei einer erneuten Abstimmung nicht umswitchen und verrät zumindest so viel: "Ich habe eines von den beiden Duos gewählt, die vorn liegen." © Tschapka Tobias

Eva Wichtermann (re.), stellvertretende Vorsitzende der SPD Forchheim, hat für das drittplatzierte Duo Christina Kampmann und Michael Roth gestimmt, weil es für sie für "frischen Wind" stand. "Ich habe aber damit gerechnet, dass das Duo mit Olaf Scholz weit vorne landet, weil er einfach bekannter ist", sagt sie. Statt eines "Weiter so", für das Olaf Scholz stehe, wünscht sie sich in der SPD mehr Schwung für die Zukunft. Die Wahlbeteiligung beim Vorentscheid hätte laut Wichtermann "besser sein können" als 53 Prozent. "Bei der Stichwahl steht uns eine schwierige Entscheidung bevor", findet sie. "Der interne Wahlkampf geht jetzt erst richtig los", glaubt Wichtermann. Sie warte gespannt den weiteren Verlauf ab und werde sich beide Teams und ihre Positionen genau angucken, bevor sie entscheidet, für wen sie stimmen wird.
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Eva Wichtermann (re.), stellvertretende Vorsitzende der SPD Forchheim, hat für das drittplatzierte Duo Christina Kampmann und Michael Roth gestimmt, weil es für sie für "frischen Wind" stand. "Ich habe aber damit gerechnet, dass das Duo mit Olaf Scholz weit vorne landet, weil er einfach bekannter ist", sagt sie. Statt eines "Weiter so", für das Olaf Scholz stehe, wünscht sie sich in der SPD mehr Schwung für die Zukunft. Die Wahlbeteiligung beim Vorentscheid hätte laut Wichtermann "besser sein können" als 53 Prozent. "Bei der Stichwahl steht uns eine schwierige Entscheidung bevor", findet sie. "Der interne Wahlkampf geht jetzt erst richtig los", glaubt Wichtermann. Sie warte gespannt den weiteren Verlauf ab und werde sich beide Teams und ihre Positionen genau angucken, bevor sie entscheidet, für wen sie stimmen wird. © Awo Forchheim

Die "innere Zerrissenheit der SPD", sagt der Neumarkter Kreisvorsitzende Johannes Foitzik, hat sich auch im Wahlergebnis für den Bundesvorsitz niedergeschlagen: Zwei Duos gehen in die Stichwahl. Olaf Scholz und Klara Geywitz sieht er als diejeinigen, die eher etabliert sind, den Promi-Faktor auf ihrer Seite haben, eher bewahrend arbeiten und mehr die Funktionäre repräsentieren. Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans stünden, so Foitzik, eher für die junge, dynamische Seite der SPD, für eine Wendung nach links. Er hofft, dass Borjans und Esken nun deutlich Profil zeigen, konkret sagen, unter welchen Bedingungen sie überhaupt in der Groko weitermachen wollen. "Da spielt die Grundrente eine entscheidende Rolle", sagt Foitzik, aber auch mögliche Militäreinsätze, etwa in Syrien. Mitregieren oder das eigene Profil schärfen - was ist wichtiger? Richtig oder Falsch gebe es nicht, jedes Duo habe seine Vorzüge und Nachteile. Foitzik setzt auf Esken und Walter-Borjans, auf neuen Kurs für das "mächtige alte Schiff SPD".
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Die "innere Zerrissenheit der SPD", sagt der Neumarkter Kreisvorsitzende Johannes Foitzik, hat sich auch im Wahlergebnis für den Bundesvorsitz niedergeschlagen: Zwei Duos gehen in die Stichwahl. Olaf Scholz und Klara Geywitz sieht er als diejeinigen, die eher etabliert sind, den Promi-Faktor auf ihrer Seite haben, eher bewahrend arbeiten und mehr die Funktionäre repräsentieren. Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans stünden, so Foitzik, eher für die junge, dynamische Seite der SPD, für eine Wendung nach links. Er hofft, dass Borjans und Esken nun deutlich Profil zeigen, konkret sagen, unter welchen Bedingungen sie überhaupt in der Groko weitermachen wollen. "Da spielt die Grundrente eine entscheidende Rolle", sagt Foitzik, aber auch mögliche Militäreinsätze, etwa in Syrien. Mitregieren oder das eigene Profil schärfen - was ist wichtiger? Richtig oder Falsch gebe es nicht, jedes Duo habe seine Vorzüge und Nachteile. Foitzik setzt auf Esken und Walter-Borjans, auf neuen Kurs für das "mächtige alte Schiff SPD". © Distler

Sebastian Hartl, Vorsitzender der SPD in Treuchtlingen: "Die sechs Teams haben gezeigt, dass wir eine lebendige Partei sind in der viele gute Genossinnen und Genossen bereit sind Verantwortung für die Neuausrichtung der SPD zu übernehmen. Bei sechs Kandidatenteams war aber leider auch klar, dass keines der Teams im ersten Wahlgang eine Mehrheit erreichen wird. Nun wird es spannend wie sich die Mitglieder entscheiden, die die ausgeschiedenen KandidatInnen gewählt hatten. In der Position zum Verbleib in der GroKo unterscheiden sich die Teams Geywitz/Scholz und Esken/Walter-Borjans erheblich. Dieser Punkt kristallisiert sich in den Gesprächen mit meinen Genossinnen und Genossen im Ortsverein und Kreisverband als der zentrale Punkt für ihre Entscheidung heraus."
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Sebastian Hartl, Vorsitzender der SPD in Treuchtlingen: "Die sechs Teams haben gezeigt, dass wir eine lebendige Partei sind in der viele gute Genossinnen und Genossen bereit sind Verantwortung für die Neuausrichtung der SPD zu übernehmen. Bei sechs Kandidatenteams war aber leider auch klar, dass keines der Teams im ersten Wahlgang eine Mehrheit erreichen wird. Nun wird es spannend wie sich die Mitglieder entscheiden, die die ausgeschiedenen KandidatInnen gewählt hatten. In der Position zum Verbleib in der GroKo unterscheiden sich die Teams Geywitz/Scholz und Esken/Walter-Borjans erheblich. Dieser Punkt kristallisiert sich in den Gesprächen mit meinen Genossinnen und Genossen im Ortsverein und Kreisverband als der zentrale Punkt für ihre Entscheidung heraus." © Jürgen Leykamm

Andreas Hänjes (SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Erlangen-Höchstadt) ist froh über das Zwischenergebnis. Denn sein Favoritenduo war und bleibt Olaf Scholz und Klara Geywitz. Denn diese beiden Sozialdemokraten seien für einen Verbleib in der Großen Koalition, und das hält Andreas Hänjes für sinnvoll. "Nur wer mitregiert, kann auch gestalten." Der Höchstadter lobt den Modus der parteiinternen Wahl als einen guten Versuch, die SPD wieder attraktiver zu machen. Dass die Wahlbeteiligung bei nur 53 Prozent lag, sieht Hänjes einigermaßen gelassen. "So ist das halt bei Wahlen, manche engagieren sich, manchen ist es egal."
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Andreas Hänjes (SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Erlangen-Höchstadt) ist froh über das Zwischenergebnis. Denn sein Favoritenduo war und bleibt Olaf Scholz und Klara Geywitz. Denn diese beiden Sozialdemokraten seien für einen Verbleib in der Großen Koalition, und das hält Andreas Hänjes für sinnvoll. "Nur wer mitregiert, kann auch gestalten." Der Höchstadter lobt den Modus der parteiinternen Wahl als einen guten Versuch, die SPD wieder attraktiver zu machen. Dass die Wahlbeteiligung bei nur 53 Prozent lag, sieht Hänjes einigermaßen gelassen. "So ist das halt bei Wahlen, manche engagieren sich, manchen ist es egal." © Alexander Hitschfel

Johann Völkl hat sich über das Ergebnis des Mitgliederentscheids gefreut – und das insbesondere hat mit den Zweitplatzierten zu tun: Das Duo Borjans/Esken war auch die Wahl des Roßtaler Bürgermeisters, "weil sie für mich für das stehen, was die SPD verkörpert, für den Ausgleich, für die Verteilung von oben nach unten". Außerdem: Für die Stichwahl, meint Völkl, hätten die Genossinnen und Genossen nun eine echte Alternative. Die beiden Kandidaten-Tandems stünden exakt für die Stimmungslage in der Partei, die GroKo-Befürworter und die Skeptiker. Entscheidend, sagt er, dürfte beim finalen Wahlgang die Frage sein: Wo will die SPD hin? "Wollen wir einen Neustart oder ein weiter so".
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Johann Völkl hat sich über das Ergebnis des Mitgliederentscheids gefreut – und das insbesondere hat mit den Zweitplatzierten zu tun: Das Duo Borjans/Esken war auch die Wahl des Roßtaler Bürgermeisters, "weil sie für mich für das stehen, was die SPD verkörpert, für den Ausgleich, für die Verteilung von oben nach unten". Außerdem: Für die Stichwahl, meint Völkl, hätten die Genossinnen und Genossen nun eine echte Alternative. Die beiden Kandidaten-Tandems stünden exakt für die Stimmungslage in der Partei, die GroKo-Befürworter und die Skeptiker. Entscheidend, sagt er, dürfte beim finalen Wahlgang die Frage sein: Wo will die SPD hin? "Wollen wir einen Neustart oder ein weiter so". © privat

Peter Reiß, Kreisvorsitzender der SPD Schwabach und OB-Kandidat, hatte das Duo Christine Kampmann und Michael Roth gewählt. Nun unterstützt er Norbert Walter-Bojans und Saskia Esken. "Die beiden haben sich für ein Jahrzehnt der Investitionen etwa im Bereich Mobilität sowie für mehr Steuergerechtigkeit ausgesprochen", erklärt Reiß. Als Wahlempfehlung an die Schwabacher SPD möchte er dies nicht verstanden wissen. Olaf Scholz leiste gute Arbeit als Finanzminister und Vizekanzler. "Aber er ist von seiner Art her nicht der große Mobilisator." Walter-Bojans und Esken haben eine kritische Haltung zur Großen Koalition. "Doch die Wahl des Vorsitzenden ist keine Abstimmung über die GroKo, das muss man trennen", betont Reiß.
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Peter Reiß, Kreisvorsitzender der SPD Schwabach und OB-Kandidat, hatte das Duo Christine Kampmann und Michael Roth gewählt. Nun unterstützt er Norbert Walter-Bojans und Saskia Esken. "Die beiden haben sich für ein Jahrzehnt der Investitionen etwa im Bereich Mobilität sowie für mehr Steuergerechtigkeit ausgesprochen", erklärt Reiß. Als Wahlempfehlung an die Schwabacher SPD möchte er dies nicht verstanden wissen. Olaf Scholz leiste gute Arbeit als Finanzminister und Vizekanzler. "Aber er ist von seiner Art her nicht der große Mobilisator." Walter-Bojans und Esken haben eine kritische Haltung zur Großen Koalition. "Doch die Wahl des Vorsitzenden ist keine Abstimmung über die GroKo, das muss man trennen", betont Reiß. © Günther Wilhelm

Hartwig Reimann, Schwabachs Altoberbürgermeister, hatte sich für Boris Pistorius und Petra Köpping entschieden. Wen er nun wählt, weiß er noch nicht. Als "hanseatischer Landsmann" stehe ihm Olaf Scholz nahe, sagt er schmunzelnd. Die GroKo, für die Scholz steht, sei auch "besser als ihr Ruf“. Für Walter-Bojans spreche vor allem, dass er als Finanzminister in Nordrhein-Westfalen mit dem Ankauf der Steuer-CDs "endlich ein ernsthaftes Zeichen gegen Steuerflüchtlinge" gesetzt habe
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Hartwig Reimann, Schwabachs Altoberbürgermeister, hatte sich für Boris Pistorius und Petra Köpping entschieden. Wen er nun wählt, weiß er noch nicht. Als "hanseatischer Landsmann" stehe ihm Olaf Scholz nahe, sagt er schmunzelnd. Die GroKo, für die Scholz steht, sei auch "besser als ihr Ruf“. Für Walter-Bojans spreche vor allem, dass er als Finanzminister in Nordrhein-Westfalen mit dem Ankauf der Steuer-CDs "endlich ein ernsthaftes Zeichen gegen Steuerflüchtlinge" gesetzt habe © Günther Wilhelm

Alexander Horlamus, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Nürnberger Land: "Der Ausgang der ersten Wahlrunde ist aus meiner Sicht nicht überraschend. Zum einen war klar, dass Olaf Scholz als bekanntester Kandidat und Vizekanzler vorne mit dabei sein wird. Zum anderen hat sich bereits im Vorfeld abgezeichnet, dass die GroKo-Skeptiker sich um Norbert Walter-Borjans und Saskia Eskens vereinigen. Ich hoffe nun auf eine gute Wahlbeteiligung in der Stichwahl, damit das neue Führungsduo eine größtmögliche demokratische Legitimation hat. Aus meiner Sicht muss sich die SPD in Zukunft verstärkter auf die Kommunalpolitik und Fragen der inneren Sicherheit konzentrieren. Die SPD muss mehr als bisher auf die Sorgen der einfachen Bürger vor Migration reagieren. Hierzu hat Boris Pistorius mit seiner Kandidatur ein wichtiges Zeichen gesetzt. Nicht umsonst ist die SPD auf kommunaler Ebene erfolgreich. Wir haben an der Basis fünf bis sechs mal so viele Mitglieder wie die Grünen. Dieses Potential muss besser als bisher genutzt werden."
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Alexander Horlamus, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Nürnberger Land: "Der Ausgang der ersten Wahlrunde ist aus meiner Sicht nicht überraschend. Zum einen war klar, dass Olaf Scholz als bekanntester Kandidat und Vizekanzler vorne mit dabei sein wird. Zum anderen hat sich bereits im Vorfeld abgezeichnet, dass die GroKo-Skeptiker sich um Norbert Walter-Borjans und Saskia Eskens vereinigen. Ich hoffe nun auf eine gute Wahlbeteiligung in der Stichwahl, damit das neue Führungsduo eine größtmögliche demokratische Legitimation hat. Aus meiner Sicht muss sich die SPD in Zukunft verstärkter auf die Kommunalpolitik und Fragen der inneren Sicherheit konzentrieren. Die SPD muss mehr als bisher auf die Sorgen der einfachen Bürger vor Migration reagieren. Hierzu hat Boris Pistorius mit seiner Kandidatur ein wichtiges Zeichen gesetzt. Nicht umsonst ist die SPD auf kommunaler Ebene erfolgreich. Wir haben an der Basis fünf bis sechs mal so viele Mitglieder wie die Grünen. Dieses Potential muss besser als bisher genutzt werden." © SPD

Der Hersbrucker Altbürgermeister Wolfgang Plattmeier braucht ein paar Sekunden Bedenkzeit, bevor er sich zum Ergebnis der Mitgliederbefragung äußert. Das sei "natürlich abhängig vom Standpunkt, den man zu den Aufgaben des Vorstands hat", sagt er. Will heißen: Zieht es ein SPD-Mitglied vor, dass seine Partei weiter Politik für die Bundesrepublik und ihre Menschen, für Europa und "vielleicht sogar für die Welt" macht, dann müsse es das Duo Scholz/Geywitz bevorzugen, das in der Mitgliederbefragung mit 22,68 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinigte. Beide stünden für Staatsräson, den Fortbestand der Großen Koalition und einen berechenbaren Politikstil. Wem dagegen mehr an der Zukunftsfähigkeit der SPD liege, sei besser bei Walter-Borjans und Esken aufgehoben. Denn dieses Ziel könne nur in „eigenständiger, selbstbewusster, und Profil bildender Arbeit“ erreicht werden, sagt Plattmeier. Und erhöhe zugleich die Wahrscheinlichkeit, dass „die Partei wieder zu Kräften kommt“. Der Altbürgermeister, in der Ära Helmut Schmidt persönlicher Referent von SPD-Bundesbauminister Dieter Haack und damit ganz nahe dran an den Glanzzeiten der stolze Arbeiterpartei, neigt eher zur zweiten Option: „Bei der aktuellen politischen Gemengelage ist es wichtig, ein eigenes Profil zu schaffen, um glaubwürdig vor die Wähler zu treten." Die wiederholt geäußerte Kritik, die SPD beschäftige sich in politisch turbulenten Zeiten zu viel mit sich selbst, lässt Plattmeier nicht gelten: "Das ist ein demokratischer Prozess, und wir haben in der Zeit ja durchaus erlebt, dass die Regierung ihre Arbeit gemacht hat“. Gehemmt worden sei wenn überhaupt die Profilbildung der Partei, aber "da spielen ein paar Woche keine große Rolle, weil dieser Prozess ohnehin Jahre dauern wird".
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Der Hersbrucker Altbürgermeister Wolfgang Plattmeier braucht ein paar Sekunden Bedenkzeit, bevor er sich zum Ergebnis der Mitgliederbefragung äußert. Das sei "natürlich abhängig vom Standpunkt, den man zu den Aufgaben des Vorstands hat", sagt er. Will heißen: Zieht es ein SPD-Mitglied vor, dass seine Partei weiter Politik für die Bundesrepublik und ihre Menschen, für Europa und "vielleicht sogar für die Welt" macht, dann müsse es das Duo Scholz/Geywitz bevorzugen, das in der Mitgliederbefragung mit 22,68 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinigte. Beide stünden für Staatsräson, den Fortbestand der Großen Koalition und einen berechenbaren Politikstil. Wem dagegen mehr an der Zukunftsfähigkeit der SPD liege, sei besser bei Walter-Borjans und Esken aufgehoben. Denn dieses Ziel könne nur in „eigenständiger, selbstbewusster, und Profil bildender Arbeit“ erreicht werden, sagt Plattmeier. Und erhöhe zugleich die Wahrscheinlichkeit, dass „die Partei wieder zu Kräften kommt“. Der Altbürgermeister, in der Ära Helmut Schmidt persönlicher Referent von SPD-Bundesbauminister Dieter Haack und damit ganz nahe dran an den Glanzzeiten der stolze Arbeiterpartei, neigt eher zur zweiten Option: „Bei der aktuellen politischen Gemengelage ist es wichtig, ein eigenes Profil zu schaffen, um glaubwürdig vor die Wähler zu treten." Die wiederholt geäußerte Kritik, die SPD beschäftige sich in politisch turbulenten Zeiten zu viel mit sich selbst, lässt Plattmeier nicht gelten: "Das ist ein demokratischer Prozess, und wir haben in der Zeit ja durchaus erlebt, dass die Regierung ihre Arbeit gemacht hat“. Gehemmt worden sei wenn überhaupt die Profilbildung der Partei, aber "da spielen ein paar Woche keine große Rolle, weil dieser Prozess ohnehin Jahre dauern wird". © Jürgen Ruppert

Schwaiger Altbürgermeister Fritz Körber : "Nachdem man unter sechs Bewerberpaaren auswählen konnte, war klar, dass kein Duo direkt über 50 Prozent der Stimmen bekommt. Spannend war es allemal.Das Rennen um den Parteivorsitz ist wieder offen. Nun stellt sich die Frage welches der beiden Gewinnerpaare und mit welchen Ideen es eine Runde weiter schaffen wird. Große Koalition? Warum nicht, solange es Gemeinsamkeiten gibt? Ein Weiter-so-Tandem darf es aber nicht sein. Wir brauchen ein Duo das geschlossen und selbstbewusst Lebendigkeit und politische Erneuerung vermittelt, ein Duo der Brückenbauer zwischen Jung und Alt, zwischen Stadt und Land, Arm und Reich, zwischen Ost und West. Ganz gleich wer das Rennen in der Stichwahl auch macht, ohne ein echtes Zeichen des Aufbruchs und Neuanfangs läuft die SPD Gefahr, weiter an Einfluss in der Politik zu verlieren."
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Schwaiger Altbürgermeister Fritz Körber : "Nachdem man unter sechs Bewerberpaaren auswählen konnte, war klar, dass kein Duo direkt über 50 Prozent der Stimmen bekommt. Spannend war es allemal.Das Rennen um den Parteivorsitz ist wieder offen. Nun stellt sich die Frage welches der beiden Gewinnerpaare und mit welchen Ideen es eine Runde weiter schaffen wird. Große Koalition? Warum nicht, solange es Gemeinsamkeiten gibt? Ein Weiter-so-Tandem darf es aber nicht sein. Wir brauchen ein Duo das geschlossen und selbstbewusst Lebendigkeit und politische Erneuerung vermittelt, ein Duo der Brückenbauer zwischen Jung und Alt, zwischen Stadt und Land, Arm und Reich, zwischen Ost und West. Ganz gleich wer das Rennen in der Stichwahl auch macht, ohne ein echtes Zeichen des Aufbruchs und Neuanfangs läuft die SPD Gefahr, weiter an Einfluss in der Politik zu verlieren." © Klier