Entlastungspaket

Warum Studierende nicht extra ein 9-Euro-Ticket kaufen müssen

Ella Gößelein

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24.5.2022, 07:50 Uhr
Das 9-Euro-Ticket scheint heiß begehrt zu sein. Bundesweit vermelden Verkehrsverbände eine hohe Nachfrage zum Verkaufsstart

© Frank Rumpenhorst/dpa Das 9-Euro-Ticket scheint heiß begehrt zu sein. Bundesweit vermelden Verkehrsverbände eine hohe Nachfrage zum Verkaufsstart

Nach der Zustimmung im Bundestag und im Bundesrat steht dem 9-Euro-Ticket ab 1. Juni nicht mehr im Weg und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland wird so günstig wie noch nie. Das Ticket ist Teil eines umfassenden Entlastungspaketes, welches die Bundesregierung als Reaktion auf auf die gestiegenen Energie- und Kraftstoffkosten beschlossen hat. Der Verkauf der günstigen Fahrkarten beginnt ab Montag, den 23. Mai.

Viele Studierende aus Bayern und dem Rest von Deutschland müssen sich das 9-Euro-Ticket jedoch nicht extra kaufen und können trotzdem von allen Vorteilen profitieren. Das liegt daran, dass während des Aktionszeitraums von drei Monaten der Preis aller be­ste­henden Fahrkartenabonnements 3 Monate lang au­to­ma­tisch auf je 9 Euro pro Monat reduziert oder für die 3 Monate zurückerstattet wird. Auch die Semestertickets sämtlicher Universitäten gelten als Abonnement, selbst wenn diese umgerechnet weniger als 9 Euro im Monat gekostet haben.

Die Universitäten aus der Region

"Das Semesterticket der Hoch­schu­len in Erlangen und Nürn­berg gilt als deutsch­land­weites, ganztägiges Ticket für den Zeitraum Juni bis Au­gust", erklärt die VGN auf ihrer Webseite. Gleiches gilt auch für Studierende der Universitäten Bamberg und Bayreuth, die ab dem 1. Juni in Zügen des Regionalverkehrs lediglich ihren gültigen Studierendenausweis vorzeigen müssen.

Auch die Universität Regensburg erklärt auf Facebook: "Im Rahmen des 9-Euro-Tickets für die Monate Juni, Juli und August können Studierende der Uni Regensburg den ÖPNV bundesweit nutzen, d. h. ihr müsst euch nicht extra ein eigenes 9-Euro-Ticket kaufen."

Wie funktioniert die Rückerstattung?

Als Kostenausgleich wird der Solidarbeitrag, den die Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), der Technischen Hochschule Nürnberg (THN), der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EvHN) und der Hochschule für Musik Nürnberg (HfM) im laufenden Semester jeweils in Höhe von 75 Euro entrichten müssen, im kommenden Wintersemester 2022/23 um 10,50 Euro gemindert. Ohne das Neun-Euro-Ticket kostet die Basiskarte die Studierenden 12,50 Euro pro Monat. Wer aktuell eine Zusatzkarte beantragt hat, für aktuell 207 Euro für das ganze Sommersemester, erhält eine Rückerstattung über die Hälfte des Kaufpreises (entspricht den drei Monaten des 9-Euro-Tickets), also in Höhe von 103,50 Euro. Wer die Karte über den VAG/VGN-Webshop bezogen hat, bekommt das Geld voraussichtlich im Juli automatisch zurück überwiesen, so das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg. Wer die Zusatzkarte andernorts erworben hat, muss sich mit der jeweiligen Stelle in Verbindung setzen.

An der Universität Bamberg kostet das Studierendenticket umgerechnet weniger als 9 Euro im Monat. Damit erhalten die Studierenden keine Rückerstattung, müssen aber auch keinen Aufpreis zahlen. Das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz hingegen erklärt, dass es derzeit noch Verhandlungen mit dem zuständigen Verkehrsbund gibt, um den Studierenden der Universität Regensburg den Differenzbetrag auszahlen zu können. Fest steht jedoch, dass sich mit dem 9-Euro-Ticket bereits jetzt tolle Strecken in ganz Deutschland planen und bald auch erkunden lassen.

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