Weil er Freunde umarmte: Polizei jagt Jugendlichen mit Streifenwagen durch Park
26.2.2021, 15:43 UhrEin Einsatz der Hamburger Polizei vom Montagnachmittag sorgt aktuell für Empörung: In einem Video, das ein Passant aufgenommen und auf Twitter veröffentlicht hat, ist zu sehen, wie zwei Streifenwagen einen flüchtenden Jugendlichen mit teils sehr aggressiver Fahrweise durch den Jenischpark im Stadtteil Othmarschen verfolgt.
Polizei verfolgt Corona-Sünder: Streifenwagen beschädigt
Die Aufnahmen zeigen, wie das Polizeiauto zwei Beamten, die den Jugendlichen zu Fuß verfolgen, sowie dem Flüchtenden selbst gefährlich nahe kommen. Durch die riskante Verfolgungsjagd wird der Wagen sogar am Unterboden beschädigt.
wie verzweifelt oder übermotiviert muss man sein @PolizeiHamburg, um jugendlichen in einem park mit dem dienstauto ohne rücksicht auf verluste hinterherzubrettern und dabei fast seine eigenen kolleginnen umzunieten? pic.twitter.com/WVDixqvpMQ
— kuranyi salami (@scofieldius) February 25, 2021
Was in dem Video nicht mehr zu sehen ist, ist, dass die Polizisten den Flüchtigen, der noch versucht, durchs Unterholz zu entkommen, schließlich schnappen können. Was war der Grund für die Aktion?
Jugendlicher habe "ganz bewusst Leute umarmt und abgeklatscht"
In dem Park käme es seit Wochen zu "partymäßigen Veranstaltungen", wie Polizeisprecher Holger Vehren gegenüber dem Spiegel erklärt. Dabei würden nicht nur die Corona-Schutzmaßnahmen missachtet, sondern auch "Parkbänke herausgerissen, Scheiben eingeworfen, Mülleimer umgeworfen".
Bei dem Einsatz am Montag soll der Jugendliche Vehren zufolge "ganz bewusst Leute umarmt und abgeklatscht" haben. Als die Beamten ihn kontrollieren wollten, habe er Reißaus genommen. Ihn einfach laufen zu lassen, sei keine Option gewesen, so der Sprecher.
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Polizei will prüfen, ob die Verfolgungsjagd "angemessen und richtig" war
Die Art und Weise, wie sich die Verfolgung gestaltete, sorgt nun für Aufregung im Netz. Auch die Polizei will den Vorfall genau prüfen. Es gebe die Vermutung, dass Menschen gefährdet worden seien, so Vehren. Nun müsse geklärt werden, "ob die Art und Weise des Einsatzes so angemessen und richtig war".
Den jungen Mann erwartet nun eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit sowie eine Strafe von 150 Euro.
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