Alte Daten in Bergführern

Weil Permafrostböden tauen: DAV warnt vor neuen Gefahren für Wanderer und Kletterer

Ralf Müller

7.9.2022, 15:40 Uhr
Der Klimawandel und dessen Folgen veränderte manche bislang klassischen Gebirgstouren. 

© imago stock&people Der Klimawandel und dessen Folgen veränderte manche bislang klassischen Gebirgstouren. 

Der Klimawandel birgt schon jetzt für Bergfreunde neue Gefahren. Felsstürze und Erdrutsche etwa in Südtirol, am Mont Blanc und am Matterhorn hätten die Bedingungen für Hochgebirgswanderer, Bergsteiger und Kletterer schon in diesem Jahr deutlich verändert, sagte der Sicherheitsforscher des Deutschen Alpenvereins (DAV) Lorenz Berker am Mittwoch in München. Die Bergbegeisterten müssten sich darauf einstellen, dass Angaben selbst in jüngeren Bergführern nicht mehr zuträfen. Viele der klassischen Hochtouren seien jetzt gefährlicher oder könnten gar nicht mehr begangen werden.

Grund dafür ist nach den Worten des Sicherheitsforschers das Auftauen der Permafrostböden, die bislang ab Höhen von 2.500 bis 3.000 Meter vorzufinden waren. Dadurch werde das Gebirge destabilisiert. Gleichzeitig gebe es eine Zunahme von glattem "Blankeis" auf den Gletschern. Eine andere Folge des Klimawandels betrifft den DAV direkt: Die Prager Hütte am Großvenediger musste wegen Wassermangels geschlossen werden.

32 DAV-Mitglieder starben in den Bergen

Nach der vom DAV vorgestellten Bergunfallstatistik 2020/2021 hat die Zahl der Unfälle zwischen dem 1. November 2020 und dem 31. Oktober 2021 mit 669 (Vorjahreszeitraum: 935) das niedrigste Niveau erreicht, das jemals gemessen wurde. Die DAV-Sicherheitsforscher wundern sich selbst ein wenig darüber, dass die Bergwachten und Bergrettungsdienste im Gegensatz dazu von deutlich gestiegenen Unfallzahlen in den alpinen Kerndisziplinen (Bergwandern, Alpin- und Sportklettern, Alpinski, Skitourengehen und Mountainbiken) berichten.

Keine Kommentare