Altstadtfest-Programm vorgestellt

WEISSENBURG - Eine Wo­che vor Beginn hat die Stadt Weißenburg gemeinsam mit den Organisatoren das Programm für das diesjährige Altstadtfest vorgestellt. Zwei Veranstaltungsorte – bei der Brauerei Sigwart und auf dem Martin-Luther-Platz – sind in diesem Jahr nicht dabei. Auf den anderen Bühnen setzt man in bewährter Weise vornehmlich auf regionale Musiker, Künstler und Vereine.

Seit vielen Jahren läuft das Weißenburger Altstadtfest in bewährter Form äußerst erfolgreich. „Es hat sich zu ei­ner Traditionsveranstaltung entwickelt“, konstatierte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel beim Pressegespräch zum diesjährigen Festprogramm. Dennoch gibt es 2015 einige Änderungen.

So hat sich die Werbegemeinschaft  aus der Organisation des Luitpoldstraßenfestes verabschiedet. Immer wieder hatte es Meinungsverschiedenheiten mit den dort ansässigen Wirten gegeben, die für ihre Außenbestuhlung keine Standgebühr an die Werbegemeinschaft entrichten wollten. Die wiederum fürchtete, dadurch nicht kostendeckend arbeiten zu können, und legte das Zepter nieder.

Nach längeren Diskussionen, wie es nun mit der Bühne vor dem Rathaus weitergehen soll, erklärte sich Mocambo-Wirt „Ruli“ Spanoulis bereit, die Organisation federführend zu übernehmen. Die Musikschulband „ONCE“ macht nun am Freitagabend den Anfang, gefolgt von der fünfköpfigen Irish-Folk-Gruppe „Tir Nan Og“. Den Ausklang des Abends übernimmt DJ Slim an den Plattentellern.

Der Samstag beginnt vor der Mocambo-Bühne mit Frühschoppen unter musikalischer Begleitung von Reinhardt Seubert. Anschließend zeigen die Trommler von „Maamun“ und die Jongleure der Lebenshilfe-Gruppe „Jollipops“ ihr Können. Am Abend spielen die Bob-Dylan-Coverband „Bob-Music“, das Treuchtlinger Comedy-Duo „Kohler Brothers“ und Michael Gabler mit seiner Cover-Rock-Band „Project XxX“.

Der Sonntag gestaltet sich vormittags „ähnlich wie auf der Kirchweih“, sagt Spanoulis, nämlich mit Boxen und Frühschoppen. Am frühen Nachmittag folgt eine Modenschau mit Spendenaktion, deren Erlös den Kinderschicksalen Mittelfranken zugute kommt. Es folgt abermals Michael Gabler, diesmal mit seinem Projekt „Acoustic Avenue“. Den Ausklang des Abends übernimmt Holm mit seiner Gruppe „K7“.

Roßmühle bleibt still

Die Roßmühle bleibt hingegen still. Die Brauerei Sigwart wolle in diesem Jahr „Pause machen“, erklärte  Schröppel. Auch die evangelische Kirche, die bislang den Martin-Luther-Platz bespielt hatte, wolle 2015 aussetzen. Mathias Meyer, der zusammen mit dem Lions Club und der Napo-Bar den Römischen Weingarten vor seinem Museumscafé betreibt, kann dem auch etwas Positives abgewinnen. „Bei uns wird es ohne diese Kollision ein bisschen ruhiger.“
Musikalisch setzt Meyer auf die Prager Straßenmusik-Gruppe „Motovidlo“, die Samstag und Sonntag aufspielen wird. Dazu wird es neben römischen Speisen und Getränken am Sonntag auch die „Römische Sau“ vom Grill wieder geben. „Bei uns ist alles ein wenig gemütlicher“, erklärte Meyer. „Eine gute Einstimmung, wenn man weiter will zum Stadtgrabenfest.“

Das war das Stichwort für Dr. Carl-Heinrich Hinterleitner, Vorsitzender des Vereins „Historisches Weißenburg“. Ritterlager, Biergarten, einen Schmied und historische Tänze wird es auch in diesem Jahr wieder geben. Neu hinzu kommt die Band „Spectaculatius“, deren Mitglieder sich nicht nur als mittelalterliche Musiker, sondern auch als Possenreißer verstehen. Sie werden am Freitagabend, ab Samstagmittag und Sonntagmittag spielen.

Gemeinschaftsprojekt Brunnenfest

Der Wirt der „Kanne“ in der Bachgasse hatte eigentlich in diesem Jahr  keine extra Veranstaltung zum Altstadtfest stemmen wollen. Doch dank Michael Ulrich und Michael Albrecht wird es trotzdem ein Brunnenfest geben. Ulrich ist dabei für das musikalische Programm verantwortlich: Für den Freitagabend hat man die Coverrockband „Raze The Wall“ engagiert, am Samstag wird er selbst mit „Mike & Friends“ auf der Bühne stehen und Classic Rock spielen. Zum Abschluss am Sonntag gibt es Weißwurtstfrühstück mit den Pleinfelder Blasmusikern „’s Blechla“.

Für die Bewirtung sorgt Michael Albrecht, der auch das Wirtshaus Zum Torwart in Weißenburg betreibt. Die Kanne selbst stellt Platz, Strom und Wasser zur Verfügung. „Es ist schön, dass hier alle zusammenhelfen“, freute sich Oberbürgermeister Jürgen Schröppel über dieses Arrangement. „Da sieht man mal wieder, dass das Altstadtfest bei uns ein Gemeinschaftsprojekt ist.“

Open-Air-Gottesdienst am Sonntag

Für die Bühne am Marktplatz schließlich ist hauptsächlich Matthias Pröls vom Restaurant „Schwarzer Bär“ verantwortlich. Am Freitag kommt „Vuglwild“, am Samstag schlagen „The Chubby Hedgehogs“ auf. Dahinter verbirgt sich eine siebenköpfige Coverband aus Weißenburg, die in der hiesigen Realschule gegründet wurde. Am Sonntagmorgen findet um 10.00 Uhr auf dem Marktplatz außerdem ein Open-Air-Gottesdienst statt.

„Wir als Stadt stellen den Rahmen, die Organisatoren den Inhalt“, fasste Oberbürgermeister Jürgen Schröppel das Konzept noch einmal zusammen. Einen Vergleich mit dem Bürgerfest in Gunzenhausen, das am vergangenen Wochenende teils überregional bekannte Bands wie „Haindling“ aufgefahren hat, möchte man gar nicht anstreben. Das seien vollkommen unterschiedliche Ansätze, erklärte Schröppel.

„Die überregionalen Bands spielen bei uns im Bergwaldtheater“, so der OB. Familiär und regional soll das Altstadtfest bleiben – aber hoffentlich mit ebenso gutem Besucherzuspruch wie in den vergangenen Jahren.