Am Weißenburger Kunststoffcampus wird mehr geforscht

WEISSENBURG - Das Technologiezentrum des Kunststoffcampus Bayern in Weißenburg bekommt eine zusätzliche Professur für die Forschung. Das hat das Landratsamt in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Die neue Stelle wurde im Zuge der Umsetzung der Hightech-Agenda der Staatsregierung bei der TH Deggendorf geschaffen.

Sie soll zu Beginn des Wintersemesters 2020/2021 besetzt werden. "Ich bin sehr erfreut und dankbar", stellte Landrat Gerhard Wägemann bei einem Treffen mit dem Deggendorfer Hochschulleiter Prof. Dr. Peter Sperber fest. Mit der Zuweisung der zusätzlichen Stelle an den Kunststoffcampus baue die TH den Technologie- und Forschungsstandort Weißenburg weiter aus. Das sei im Sinne der regionalen Unternehmen, die von diesen Kompetenzen profitieren würden, erklärte der Landrat.

Erfreulich für Landkreis und Stadt Weißenburg ist zudem eine andere Entwicklung. Erstmals zahlt die FH Deggendorf in Weißenburg Miete und Betriebskosten für die Nutzung des Gebäudes. Auf diese Weise komme der TSZ Weißenburg GmbH nach dem Auslaufen der fünfjährigen Anschubfinanzierung eine erhebliche finanzielle Entlastung zugute.

Zu den Aufgaben der neuen Professorenstelle werden die wissenschaftliche Leitung des Lehrgebiets "Bewegungsdynamik und Festigkeitslehre/Konstruktion", Vorlesungen aus den Gebieten der Ingenieurwissenschaften in Deggendorf sowie die Leitung der gleichnamigen Forschungsgruppe am Technologiezentrum des Campus in Weißenburg zählen.

Nachdem die Stelle der wissenschaftlichen Leitung des Technologiezentrums am Kunststoffcampus mit Prof. Dr. (Rus) Dmitry Rychkov im Herbst 2019 neu besetzt wurde, biete die weitere Professur die Chance, die Forschungsfelder in den Bereichen Nachhaltige Kunststofftechnik, Smart Materials sowie Faserverbundwerkstoffe zu erweitern. Mit dem neuen Forschungsfeld der "Bewegungsdynamik" werde die Ausrichtung des Technologiezentrums noch breiter aufgestellt, sodass auch Unternehmen außerhalb der Kunststoffbranche profitieren würden.

Der Campus in Weißenburg verfügt mit dem 3-D-Bewegungssimulators mit Klimakammer (Oktopode) über eine einzigartige Forschungsausstattung, mit dem Bewegungsabläufe bis zur vierfachen Erdbeschleunigung unter definierbaren Klimabedingungen im Bereich von -40°C bis +70°C simuliert werden können (wir berichteten). Die Entwicklung von nachhaltigen und ressourcenschonenden Produktionsprozessen im Bereich der Kunststofftechnik voranzutreiben, ist das Ziel des Technologiezentrums. Das Thema der Recycelbarkeit von Kunststoffen spiele dabei zunehmend eine Rolle.

Die TSZ Weißenburg GmbH, bestehend aus Landkreis und Stadt, ist Eigentümerin des Campusgebäudes in Weißenburg. In dem sind das Technologiezentrum der TH Deggendorf sowie das Studienzentrum der Hochschule Ansbach untergebracht.