Besonderes Reformationsfest in Weißenburg

25.10.2017, 08:52 Uhr
Besonderes Reformationsfest in Weißenburg

© Robert Renner

Gemeinsam mit dem katholischen Bischof Gregor Maria Hanke und ihrem Ehemann, Regionalbischof Stefan Ark Nitsche wird Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern das Evangelium vom Salz der Erde in einer Trialogpredigt auslegen. „Dass wir heute gemeinsam die Bibel auslegen und uns fragen: Was ist unser gemeinsamer Auftrag als Kirche in dieser Welt, das zeigt, mit welcher Selbstverständlichkeit und Klarheit wir heute gemeinsam ökumenisch unterwegs sind“, sagte die Regionalbischöfin vorab. Und ihr römisch-katholischer Amtskollege ergänzt: „Das ist für mich etwas ganz Großes, dass aus einer distanzierten Rechthaberei, wie wir sie in der Vergangenheit ausmachen konnten, eine Sprachfähigkeit vor Gott entstanden ist.“

Musikalisch gestaltet wird der Festgottesdienst vom Bezirksposaunenchor Weißenburg und der Weißenburger Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Michael Haag. Dekanin Ingrid Gottwald-Weber und die Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Annekathrin Preidel, wirken an der Liturgie mit. Im Anschluss findet ein Empfang im Gemeindehaus statt. Dort wird auch ein Überraschungsgast zugegen sein, wie die Kirchengemeinde St. Andreas ankünfigt..

Der Ort der Trialogpredigt, die Stadtkirche St. Andreas, ist mit ihrem Konfessionsbild ein wichtiges historisches Zeugnis der Reformation, zu der sich die Weißenburger beim Augsburger Reichstag 1530 bekannten. Zusammen mit Nürnberg und etlichen anderen freien Reichsstädten unterzeichneten sie die von Philipp Melanchthon verfaßte „Confessio Augustana“. Damit war Weißenburg nach einer Bürgerabstimmung (454 gegen 7 Stimmen) am 15. November 1530 in St. Andreas offiziell dem neuen Glauben beigetreten, obwohl schon ab 1524 in der Stadt evangelisch gepredigt worden war. 1528/29 hatte es hier eine erste lutherische Kirchenordnung gegeben.

Keine Kommentare