Box-Club Weißenburg ist Frankens Nummer eins

3.5.2019, 07:13 Uhr
Box-Club Weißenburg ist Frankens Nummer eins

© BC Weißenburg

Mit drei Gold- und drei Silbermedaillen war der Box-Club Weißenburg bei der diesjährigen Frankenmeisterschaft in Neuendettelsau der erfolgreichste Verein. Kris Bushi vom BCW wurde zudem zum besten Kämpfer gekürt.

Von insgesamt neun gemeldeten Athleten des BC Weißenburg gingen letztlich sechs ins Rennen um die Frankentitel. Gina Böhm und Kim Tretter hatten keine Gegnerinnen, Rakhim Shidaev musste gesundheitsbedingt kurzfristig absagen. Für Andreas Lahde bei den Junioren sowie Emil Pawlowski und Marvin Kammel bei der Jugend war aufgrund von Absagen anderer Vereine jeweils nur ein Gegner vertreten, sodass sie alle drei bereits im Finale standen.

Andreas Lahde musste gegen William Stieben vom TSV Bad Kissingen antreten. Von Beginn an entwickelte sich ein Gefecht auf Augenhöhe. Beide Athleten überzeugten durch eine gute Boxschule, sodass ein sehr sauberer Kampf zustande kam, bei dem der Ringrichter nur ganz selten eingreifen musste. Nach zwei engen Runden konnte Stieben am Ende noch etwas zulegen, sodass das Urteil denkbar knapp für den Kämpfer aus Bad Windsheim ausfiel. Für Lahde blieb der Vizetitel.

Im Weltergewicht stand Emil Pawlowski gegen Arthur Schönhals (SC 04 Nürnberg) im Finale. In allen drei Runden zeigte der Weißenburger zwar schöne Offensivaktionen, offenbarte aber auch Schwächen in der Deckungsarbeit, welche der Nürnberger nutzte und einen verdienten Punktsieg erzielte. Für Pawlowski, der im Januar seinen ersten Kampf bestritt, war es dennoch eine sehr gute Erfahrung mit Silber bei seiner ersten Meisterschaft.

Marvin Kammel stieg im nächsten Kampf im Leichtgewicht gegen Cenkay Sezer vom BC 1. FC Nürnberg in den Ring. Mit leichten Reichweiten-Vorteilen versehen, versuchte Kammel den Kampf aus der langen Distanz zu gestalten und konnte mit sauberen Geraden immer wieder gute Treffer setzten. Lediglich in der dritten Runde ließ er sich hin und wieder auf Halbdistanz-Schlagserien ein. Das Urteil in diesem Kampf brachte dann für die meisten in der Halle eine dicke Überraschung mit sich: 3:2 Punktsieger wurde Club-Boxer Sezer. Für Kammel zwar ein unbefriedigender zweiter Platz, aber auch die Erkenntnis, dass er auf die gute Leistung aufbauen kann.

"Drei heiße Eisen"

Anders als bei den Jugendlichen waren bei den Männern deutlich mehr Meldungen in den jeweiligen Gewichtsklassen vorhanden. Remigiusz Syska setzte sich im Mittelgewicht im Viertelfinale und Halbfinale gegen zwei Bad Kissinger durch. Miroslav Nikic schaltete im Halbfinale des Superschwergewicht Lukasz Moscinski vom ASV Neumarkt aus und Kris Bushi (Halbwelter) setzte sich nach einem Freilos im Viertelfinale im Halbfinale klar gegen Lokalmatador Anatonius Toliopoulos vom BC Viking Neuendettelsau durch.

So hatte der BC Weißenburg am Finaltag bei den Männern drei "heiße Eisen im Feuer". Den Anfang machte Kris Bushi gegen Richard Oguns (BC Eichstätt). In den ersten beiden Runden setzte Bushi klare Treffer mit sauberen Geraden. In der dritten Runde ließ er sich dann hin und wieder auf ein Halbdistanzgefecht ein, traf aber auch hier klarer als sein Kontrahent. Einstimmiger Sieger nach Punkten und damit Frankenmeister wurde Kris Bushi vom BCW.

Remigiusz Syska musste in seinem dritten Kampf gegen Steffen Zayyan vom FC Kickers Würzburg antreten. Erneut präsentierte sich Remigiusz in bestechender Form und konnte auch in diesem Kampf alle drei Runden klar für sich entscheiden. Dass das Urteil letztlich "nur" 4:1 zugunsten Syskas ausfiel, war schmeichelhaft für Zayyan, letztlich aber auch nicht entscheidend. Syska wurde 2019 zum dritten Mal in Folge Frankenmeister im Männer-Mittelgewicht.

Blieb das Finale im Superschwergewicht und damit der letzte Kampf der Veranstaltung: Miroslav Nikic vom BCW gegen Oleksandr Dotsenko vom ASC Nürnberg, beide mit einem Gewicht jenseits von Hundert Kilo. Die gesamte Halle machte noch ein letztes Mal richtig Stimmung. Auch wenn das Duell nicht auf höchstem technischem Niveau stand, schenkten sie sich drei Runden lang nichts.

Das mit Spannung erwartete Urteil sollte dann sowohl den Meister im Superschwergewicht küren und zugleich den erfolgreichsten Verein. Entsprechend groß war die Freude im Weißenburger Lager, als Nikic denkbar knapp mit 3:2 zum Sieger erklärt wurde und der BCW den Pokal als Topklub der Frankenmeisterschaft 2019 erhielt. Kris Bushi bekam obendrein die Trophäe des besten Kämpfers.

Für den BC Weißenburg waren neben den vier Trainern Peter Stettinger, Michael Hensel, Niko Nikic und Philipp Lang auch Simone und Heiner Pauckner im Kampfgericht eingesetzt. Die Verantwortlichen des BCW zeigten sich stolz auf die Leistungen. Viel Zeit, um sich auf den Lorbeeren auszuruhen, bleibt aber nicht: Bereits an diesem Samstag steht der Vergleichskampf beim TSV Schongau am Programm.

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