Das Landratsamt informiert
Das ist der Grund für den Corona-Anstieg in Weißenburg-Gunzenhausen
21.10.2021, 11:03 UhrFast 190 Menschen sind in den vergangenen sieben Tagen im Landkreis neu an Corona erkrankt. Das ergibt eine Sieben-Tages-Inzidenz, die auf dem Niveau liegt, auf dem im Winter vergangenen Jahres der zweite Lockdown verhängt wurde. "Neben vereinzelt auftretenden Infektionsfällen im gesamten Landkreis ist vor allem die Pflegeeinrichtung Diakoneo Wohnen in Polsingen vor einem Corona-Ausbruch stark betroffen", heißt es nun in einer aktuellen Pressemitteilung des Weißenburger Landratsamts. In verschiedenen Wohngruppen seien sowohl Bewohner als auch Mitarbeiter positiv getestet worden.
Noch keine "dramatischen Verläufe"
Informationen zu den Verläufen der Infektion lägen dem Gesundheitsamt derzeit noch nicht vor, so dessen Leiter Johannes Rank gegenüber unserer Zeitung. "Immerhin sind uns Stand jetzt keine dramatischen Verläufe bekannt, aber das ist eine Momentaufnahme", erklärte er am Donnerstagvormittag. Das Infektionsgeschehen in Polsingen sei "noch mitten im Gange". Rank: "Wir sind noch nicht am Ende, da kommt im Moment jeden Tag noch etwas nach. "
Reihentestungen bei Personal und Bewohnern seien bereits durchgeführt worden, die Ergebnisse würden in den nächsten Tagen vorliegen. Das Gesundheitsamt hat einen Besuchs- und Aufnahmestopp für das Heim verhängt.
Die meisten Infizierten sind geimpft
Sorgen macht, dass "eine Mehrheit der infizierten Bewohner und Mitarbeiter vollständig gegen Covid-19 geimpft" war, wie es in der Pressemitteilung des Landratsamts heißt. Wie auch bei anderen Infektionen im Landkreis stellt man zunehmend mehr Impfdurchbrüche fest. Allerdings gebe es weiterhin die Beobachtung, dass die Impfung zumindest schweren Verläufen weitgehend vorbeuge, so Rank im Gespräch mit unserer Zeitung.
Trotzdem beginnen sich auch im Landkreis die beiden Krankenhäuser wieder zu füllen. "Wir haben derzeit acht Patienten, die wegen Covid bei uns behandelt werden, vier in Weißenburg, vier in Gunzenhausen. Drei davon sind auf Intensiv", erklärt Christoph Schneidewin, Vorstand des Klinikums Altmühlfranken.
Sechs Menschen verstorben
Seit Beginn der sogenannten vierten Welle habe man insgesamt 43 Covid-Fälle behandelt und es seien auch sechs Menschen verstorben. Es handelte sich um ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Insgesamt sei aber festzustellen, dass die sogenannte Hospitalisierungsquote im Landkreis vergleichsweise hoch sei.
Man sei aber im Landkreis weit davon entfernt, hier an Kapazitätsgrenzen zu stoßen. "Wenn wir sechs bis zehn Patienten bei insgesamt 430 Betten haben, ist das kein Problem", so Schneidewin. Allerdings stellte er fest, dass es inzwischen schwierig geworden sei, für Menschen, die eine Beatmung brauchen, einen Platz in den spezialisierten Zentren in Nürnberg, Erlangen oder Regensburg zu bekommen.