Der junge Weißenburger Stadtmarketingverein ist zufrieden
13.2.2021, 16:00 UhrMit 71 Gründungsmitgliedern gestartet, entwickelte sich der Zusammenschluss von Privatpersonen, Vereinen und Gewerbetreibenden zu einer breit aufgestellten Interessengemeinschaft, berichtete Geschäftsführer Simon Sulk.
Dass es beim Stadtmarketing als Nachfolger der Werbegemeinschaft nicht nur um den Einzelhandel geht, zeigte er in einer Rückschau. Mit Aktionen in Kultur und Tourismus habe sich der Verein um die Förderung der Stadt als Ganzes bemüht. Dass dies in Pandemiezeiten schwierig war, sei offensichtlich. Schließlich waren Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Weiße Nacht, nicht durchführbar. Als deren Ersatz diente der Feiertag Mariä Himmelfahrt, an dem der Einzelhandel mit Aktionen, auch gezielt in der Region, beworben wurde. Eine Auswertung der Kundenangaben zeigte, dass gut die Hälfte aller Käufe von Personen mit einer Anreise zwischen fünf und 50 Kilometern getätigt wurde.
Überregionale Bedeutung
Weißenburgs Stellung als Einkaufsort mit überregionaler Bedeutung wurde Simon zufolge somit bestätigt. Mit einem "wohldosierten Rahmenprogramm" kam, trotz Corona, eine unbeschwerte Stimmung rund um den Marktplatz auf. Generell wurde versucht, den Einzelhandel sowie die Gastronomie im ersten sowie dem andauernden Lockdown zu unterstützen: Mit Videos, Werbeaktionen und Gewinnspielen zog man die Aufmerksamkeit der Weißenburger auf die betroffene Branche. Auch nach Wiedereröffnung stand das Stadtmarketing weiter an der Seite seiner Mitglieder und sorgte mit Hinweisplakaten zu Hygienevorschriften oder Abstandsmarkierungen für schnelle und kostenfreie Hilfe, auch für Nichtmitglieder.
Start im September 2019 mit großer Aufbruchstimmung
Als positiv für den Handel und als Erfolg für den Verein kann die Einführung neuer "WUG:schecks" im August gewertet werden. Das Design wurde an die neuen Stadtfarben angepasst, zudem bieten die Scheine in den Wertigkeiten zehn, 22 und 50 Euro mit der Abbildung von städtischen Motiven einen besseren Wiedererkennungswert.
Immer mehr WUG-Schecks
Dass dies eine gute Entscheidung war, zeigen die Verkaufszahlen. Waren es 2019 zu Zeiten der Werbegemeinschaft noch etwa 104 000 Euro, die an Stadtgutscheinen ausgegeben wurden, steigerte sich 2020 der Betrag auf über 166 000 Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 60 Prozent und bindet eine hohe Kaufkraft in Weißenburg. Da ein Großteil der Schecks in der Vorweihnachtszeit erworben wurde, werde das Geld erst nach dem aktuellen Lockdown in die Kassen fließen.
Ausgebremst wurden dagegen die Aktionen für den Handel in der Vorweihnachtszeit. Ein digitaler Adventskalender und eine Geschenkaktion für die Kunden musste Mitte Dezember aufgrund des neuerlichen Lockdowns abgebrochen beziehungsweise auf weiterhin geöffnete Geschäfte beschränkt werden. Dennoch zeigte sich hier eine gute Resonanz, sodass solche Formate künftig öfter durchgeführt werden sollen.
Blogger-Reise nach Weißenburg
Um den im Sommer boomenden innerdeutschen Tourismus auf Weißenburg aufmerksam zu machen, konnte die Stadt durch Kooperation mit der Tourist-Info und lokalen Partnern über neue Wege beworben werden und zwei Reiseblogger je ein Wochenende nach Weißenburg locken. Bei überschaubaren Kosten seien zwei äußerst positive Berichte erschienen, die mehrere Zehntausend Personen erreichten. Im Bereich Kultur unterstützten Stadtmarketing und Kulturamt die Kunstperformance "Exit:Erde" bei der Öffentlichkeitsarbeit sowie bei der Aufzeichnung der Aufführung.
Mit der Altmühltal Classic konnte zumindest eine Veranstaltung durchgeführt werden. Das Stadtmarketing organisierte ein Rahmenprogramm, das weiter ausgearbeitet wird. Veranstaltungen wie Altstadtfest und Weihnachtsmarkt waren trotz Überlegungen zu Alternativen nicht durchführbar. Auch die Aussicht auf 2021 biete wenig Anlass zu Optimismus. Dennoch werde es Aktionen für Handel und Gastronomie geben, um weiter sichtbar zu bleiben und die große Breite des Angebots zu demonstrieren. Zum Abschluss bedankte sich der Geschäftsführer beim Vorstand sowie den Mitgliedern für das Engagement und die Mitarbeit. Diesen Worten schlossen sich die Vorsitzenden Dr. Karl-Friedrich Ossberger, Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und Mathias Meyer an, die alle die ehrenamtliche Arbeit der Arbeitskreissprecher hervorhoben.
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