Die Wirtschaft in Altmühlfranken läuft wieder an
7.5.2020, 11:07 UhrDas gelte zumindest für Teile der Industrie im Landkreis. Speziell der Markt Asien ziehe bereits wieder an und gebe somit Grund zur Hoffnung. Allerdings glaubt Amesöder auch, dass Kurzarbeit und Sonderlösungen die Unternehmen noch eine ganze Zeit begleiten und fordern werden.
Zumal die in Altmühlfranken starke Automobilzulieferbranche durch das nahezu komplette Herunterfahren der Produktion bei vielen Herstellern massive Spuren hinterlassen hat. "Wie es nach einem vorsichtigen Anfahren in diesem Bereich bezüglich des Kfz-Absatzes und der Lieferketten weitergeht, bleibt abzuwarten", heißt es in einer Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammer. In anderen Bereichen der Industrie laufen die Geschäfte dagegen noch annähernd stabil.
Der Einzelhandel ist froh darüber, dass sich langsam wieder eine annähernde Normalität einstellt. Auch wenn die Maskenpflicht manchen von der Shoppingtour abhält und das Fehlen von Gastronomie- und Kulturangeboten in den Städten für eine geringere Kundenfrequenz gesorgt hat. Mathias Meyer, Inhaber und Geschäftsführer der Buchhandlung Meyer in Weißenburg und stellvertretender Vorsitzender des IHK-Gremiums Weißenburg-Gunzenhausen, fasst die Erwartungen und Hoffnungen in einem Satz zusammen: "Wir sind wieder da." Es gebe im Einzelhandel einen vorsichtigen Optimismus, hat er festgestellt.
Das gilt auch für Thomas Hellmich, den Chef der Steingass-Filialen in Weißenburg. Er ist "froh und glücklich, alle acht Steingass-Filialen in Weißenburg wieder öffnen zu dürfen". Seine Mitarbeiter seien nach der Zwangspause auf jeden Fall "hoch motiviert".
Der Großhandel ist nach Stand der Dinge mit einem blauen Auge durch die Krise gekommen. Er konnte auch während des Shutdowns öffnen. "Wir sind froh, dass wir den Kernbereich unserer Betriebe, den Großhandel, am Laufen halten konnten", sagten übereinstimmend Hans Riedel vom Baustoffhändler Huber + Riedel und Hans-Georg Degenhart vom Degenhart Eisenhandel.
Vernünftige Kunden
Sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel wird vom einsichtigen und vernünftigen Verhalten der Kunden berichtet, so werden die Wartezeiten durch die Zugangsbeschränkungen akzeptiert und die erarbeiteten Hygiene- und Parkplatzkonzepte angenommen. Auch bei der Maskenpflicht ist es zu keinen größeren Problemen gekommen, bilanziert die IHK.
Das größte Sorgenkind im Gremiumsbezirk bleibt der Bereich Gastronomie, Hotellerie und Tourismus. Das Öffnungskonzept der Staatsregierung stelle einen ersten Lichtblick dar und bringe den Unternehmen etwas mehr Planungssicherheit. Hygienekonzepte und Sitzregeln seien die Basis. Insgesamt werde mehr auf die Eigenverantwortung der Gastronomen, Hoteliers und Tourismusunternehmer, aber auch der Kunden gesetzt.
Das IHK-Gremium Weißenburg-Gunzenhausen hält ein gesetzlich vorgeschriebenes Recht auf Homeoffice nicht unbedingt für sinnvoll, um Unternehmen und Mitarbeiter auf geeignete Art zu unterstützen. Besser seien flexible und individuelle Lösungen.
Und statt sich hierüber Gedanken zu machen, wünscht man sich in der Unternehmensvertretung, dass bestehende und notwendige weitere Hilfs- und Kreditprogramme bei kleinen und mittelständischen Unternehmen auch ankommen. Schließlich sei es der Mittelstand, der besonders viele Arbeitsplätze biete und eine Unterstützung benötige.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen