Ellinger Fürstin beging ihren 70. Geburtstag
16.11.2015, 13:00 UhrAuf dem Trimaran am Brombachsee hatte die Fürstin im Kreise der Familie, von Verwandten und Freunden ihren Geburtstag gefeiert. Während des Festes hatte es kräftig geregnet, vor- und nachher fiel aber kein Tropfen vom Himmel, sodass die Gäste trockenen Fußes auf das und vom Schiff kamen. Am gestrigen Sonntagvormittag pfiff zwar durch Ellingen ein kalter Wind, doch der Zug vom Schloss zur Georgskirche bekam keinen Regen ab. Und beim Gang vom Gotteshaus zum Empfang im Hotel Römischer Kaiser blinzelte sogar ein bisschen die Sonne durch die Wolken.
Wie berichtet wurde Katharina Fürstin von Wrede am Dienstag vergangener Woche 70 Jahre alt. Vielfältig war und ist sie engagiert, als Tierzüchterin genauso, wie für ihre Mitmenschen. Und das spiegelte sich gestern bei den Feierlichkeiten in Ellingen wider, an denen die Bevölkerung regen Anteil nahm. Eine Fahnenabordnung der örtlichen Vereine begrüßte die Gäste schon beim Einzug in die Schlosskirche. „Auf die Ellinger ist eben Verlass“, freute sich denn auch die Fürstin beim Anblick des Spaliers.
In der Schlosskirche erfolgte der Auftakt zu den Feierlichkeiten, denn mit dem Geburtstag der Fürstin wurde auch das Jubiläum „200 Jahre Haus Wrede in Ellingen“ gefeiert. 1815 war Schloss Ellingen durch Übergabe von König Maximilian I. Joseph an Feldmarschall Carl Philipp von Wrede die Residenz des Fürsten von Wrede geworden. Die Wrede sind ein aus der Kurpfalz stammendes bayerisches Adelsgeschlecht. Bedeutendster Repräsentant dieser Familie war eben jener Carl Philipp von Wrede (1767–1838), der zur Zeit Napoleons als bayerischer Generalfeldmarschall und Diplomat wirkte.
„Seit 200 Jahren ist das fürstliche Haus mit der katholischen Kirche verbunden“, erinnerte Dr. Gregor Maria Hanke. Der Eichstätter Bischof zelebrierte die kurze Andacht, bei der Carl Friedrich Fürst von Wrede mit seinem Sohn Carl Christian und dessen Kindern einen Kranz in der Schlosskirche niederlegte.
Im Anschluss hatten die Böllerschützen der Königlich privilegierten Hauptschützengesellschaft 1250 Weißenburg ihren Auftritt im Schlosshof. Hoch oben auf einem langgestreckten Balkon hatten sie sich aufgestellt, um zu Ehren von Fürstin Katharina und des Hauses von Wrede Salut zu schießen.
Hernach setzte sich der Festzug, angeführt von der Ellinger Deutschordenskapelle, vom Schloss zur Stadtpfarrkirche in Gang, wo Bischof Gregor Maria Hanke zusammen mit Domvikar und Stadtpfarrer Dr. Thomas Stübinger ein feierliches Hochamt zelebrierte. Der Bischof hatte die Versammelten als „eine große Dankgemeinde“ bezeichnet. Danken könne jeder nicht nur für das erfüllte Leben der Jubilarin, sondern auch für das Leben, das ihm Gott geschenkt habe.
Wer dabei erkenne, dass der himmlische Herr ihn als Mitstreiter brauche, der erlebe sein Leben nicht als bloße „Aneinanderreihung von Ereignissen“, sagte der Bischof vor den zahlreichen Gästen, unter denen sich Herzog Franz von Bayern befand, das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach, der früheren Herrscherfamilie des Königreichs Bayern.
Musikalisch umrahmt wurden sowohl die heilige Messe als auch die Andacht in der Schlosskapelle vom Gesangverein Brixen im Thale. An der Orgel spielte Dr. Birgit Reichel aus Weißenburg. „Ihre Tiroler“ seien der Fürstin besonders ans Herz gewachsen, machte der Bischof deutlich. Sie hält sich immer häufiger mit ihrem Mann an ihrem Zweitwohnsitz in Tirol auf. Erstwohnsitz ist aber nach wie vor Schloss Sandsee bei Mischelbach.
Aus ihrer großen Familie wirkten beim Gottesdienst Enkelkinder als Ministranten mit. Die Fürbitten sprachen Antonia Erzherzogin von Österreich, Philipp Reichsgraf von und zu Hoensbroech, Johannes Reichsgraf von und zu Hoensbroech, Franziskus Reichsgraf von und zu Hoensbroech, Alicia Fürstin von Wrede und Lorenz Erzherzog von Österreich.
Sie alle waren auch beim Empfang im Hotel Römischer Kaiser dabei, wo bei Häppchen und Getränken die Gäste persönlich der Fürstin gratulieren konnten. Das tat auch Birgid Schwenk. Die Vorsitzende von Kinderschicksale Mittelfranken dankte dabei Fürstin von Wrede für deren zwölfjähriges Engagement als Schirmherrin ihres wohltätigen Vereins.
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