Faurecia will in Pappenheim eine neue Zukunft

14.8.2015, 13:00 Uhr
Faurecia will in Pappenheim eine neue Zukunft

© Maurer

Vorgesehen ist, dass die Zufahrt über die Kirchenfeldstraße erfolgt. Hinter den Hallen vorbei und über den bisherigen Parkplatz sollen die Lkws dann über die Niederpappenheimer Straße das Werksgelände wieder verlassen. Dadurch ließe sich auch der Betriebsfluss effizienter gestalten, hieß es nun im Stadtrat. Wie Bürgermeister Uwe Sinn vortrug, rechnet das Unternehmen mit etwa drei Lkws und einem Sprinter pro Stunde tagsüber und etwa vier Lieferfahrzeugen insgesamt in der Nacht.

Es sind Lärmschutzwände vorgesehen. Zwei bisher getrennte Hallen sollen verbunden werden, sodass die Geräusche der Staplerfahrzeuge, die dort unterwegs sind, reduziert werden, und der sukzessive Umstieg auf elektrische Stapler soll seinen Teil dazu beitragen, die Belastung für die Anwohner zu verringern. Uwe Sinn berichtete, dass ihm Faurecia mitgeteilt habe, die Lüftungsauslässe der Lackieranlagen LAX und LA1 seien bereits mit Schalldämpfern nachgerüstet.

Im Zuge der Umgestaltung würde der bisherige Parkplatz wegfallen. Als Ersatz soll eine Fläche am Lachgartenweg dienen, die das Unternehmen anmieten würde. Der Grundstückseigentümer hat einen Bauantrag gestellt, um dort noch stehende Gebäude abreißen zu können und die Fläche zu schottern. Insgesamt 203 Pkw-Stellflächen sollen auf diese Weise entstehen. Auch dadurch erhofft sich das Unternehmen eine Reduzierung des Lärms. Denn aktuell werden die vom Landratsamt vorgegebenen Werte nicht eingehalten.
Während der Stadtrat die geplanten Änderungen der Zu- und Abfahrtsi­tuation ohne Diskussion durchwinkte, entspann sich um die Parkplatzfrage eine Debatte. CSU-Fraktionschef Florian Gallus hatte Bedenken, dass die Verlagerung des Parkplatzes eine erhöhte Lärmbelästigung Am Hals mit sich brächte und in Bahnhofsnähe durch auf der Straße parkende Fahrzeuge gefährliche Situationen entstehen könnten.

Anette Pappler wies darauf hin, dass es aktuell in Niederpappenheim derartige Probleme gebe und die Am­pel an der Bahnunterführung die Situation noch verschlimmere. Die Anwohner dort müssten auch damit le­ben. Außerdem sei der Bereich am Lachgartenweg ursprünglich ein Gewerbegebiet gewesen, gab Bürger­meister Sinn zu bedenken. Die Lärmbelastung dort habe nur in den vergangenen Jahren abgenommen, weil die Gebäude dort nicht mehr so in­tensiv genutzt wurden wie früher. Am Ende stimmte Florian Gallus als einziger Stadtrat gegen das gemeindliche Einvernehmen für das Schaffen eines Parkplatzes.

Wegen der Umgestaltung der Zufahrt hat sich allerdings bei den direkt angrenzenden Firmen Unmut aufgestaut. Denn die Kirchenfeldstraße ist zwar asphaltiert, aber eigentlich handelt es sich um einen besseren Feldweg, der im Lauf der Zeit einfach eine Deckschicht erhalten hat. Bei einem Ausbau für Faurecia müsste auch für eine ordentliche Entwässerung gesorgt werden, erklärte Sinn gegenüber unserer Zeitung. Faurecia hat zwar angekündigt, sich zu beteiligen, doch we­gen der bestehenden Straßenausbaubeitragssatzung wären auch angrenzende Firmen mit im Boot, die gar nicht vom Ausbau profitieren. Unter den Unternehmern gibt es zudem Befürchtungen, dass das Faurecia-Werk in Pappenheim nicht mehr dauerhaft bestehen bleiben könnte. Zum einen stehen die verschiedenen Standorte des Unternehmens im Wettbewerb und kämpfen um Aufträge, zum anderen gibt es Gerüchte über einen kompletten Verkauf der Stoßfänger-Sparte. Im Stadtrat wurden diese Aspekte jedoch gar nicht angeschnitten.

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