FC/DJK besiegelte den Aufstieg
24.06.2014, 08:46 Uhr
Völlig durchgeschwitzt konnte es Alexander Rottler nach den erneuten 120 Minuten gegen den SC Adelsdorf noch nicht wirklich glauben, dass der Bezirksliga-Aufstieg geschafft ist. Noch im ersten Aufeinandertreffen mit den starken Adelsdorfern hatte alles nach einem „Aus“ für den 33-Jährigen und die Weißenburger ausgesehen. Der Mittelfeldspieler musste mit einem Nasenbeinbruch vom Feld, sein Team verlor durch ein Tor in der Schlussminute mit 1:2 und musste damit ein weiteres Aufstiegsspiel absolvieren.
Doch Rottler und das Team rappelten sich wieder hoch: Der einstige Bezirksoberliga-Spieler lief trotz Verletzung auf, verwandelte gegen Burgfarrnbach einen Elfmeter zum 2:2 und legte damit den Grundstein für den 3:2-Erfolg. Gegen Adelsdorf war es wieder Rottler, der den 0:1-Rückstand mit einem ebenso herrlichen wie präzise unter die Latte gehämmerten Freistoß egalisierte und den FC/DJK Weißenburg ins Spiel zurückschoss.
Gute Defensive
Um Rottler herum funktionierte vor 800 Zuschauern in Kornburg auch das FC/DJK-Kollektiv: Die Spieler gaben noch einmal alles und sollten dafür belohnt werden – auch wenn es anfangs nicht unbedingt danach aussah. Beide Mannschaften zeigten zu Beginn großen Respekt voreinander, standen defensiv gut und ließen kaum Chancen zu. Der SC Adelsdorf setzte schnelle Angriffe, die jedoch zunächst nichts einbringen sollten, zumal Daniel Brenner zu ungenau köpfte und Christoph Roesch zu lange zögerte, um dann geblockt zu werden.
Auf der Gegenseite zielte FC/DJK-Spielertrainer Markus Vierke aus 25 Metern knapp vorbei, und Marc Rieder fand in dem erneut sehr guten SCA-Keeper Lukas Heinsch einen Meister – er klärte Rieders Schuss aus spitzem Winkel zur Ecke.
SCA-Trainer Wilhelm Satzinger – er war mit der Mannschaft in der vergangenen Saison aus der Kreisklasse aufgestiegen und klopfte nun an die Bezirksliga-Tür an – bewies mit der Einwechslung von Florian Weller in der 46. Minute ein glückliches Händchen. Weller setzte sich mit viel Körpereinsatz auf der Außenbahn gegen Florian Heckel durch, ließ einen weiteren FC/DJKler stehen und Bühring keine Chance, das 1:0 zu verhindern.
Der FC/DJK agierte nun offensiver und die Partie wurde zum offenen Schlagabtausch. In der 54. Minute parierte Heinsch einen Freistoß von Andreas Pfefferlein, auf der Gegenseite konnte die Weißenburger Abwehr die meist über Steffen Geyer eingeleiteten Konter des SCA gerade noch abfangen. In der 68. Minute traf dann Alexander Rottler per Freistoß zum 1:1.
Doch die Verlängerung sollte damit noch nicht gerettet sein: Drei gute Möglichkeiten ließen die Adelsdorfer in der Folgezeit aus – die beste davon Florian Weller, der überhastet abschloss und verzog. „Wir haben heute unsere Chancen nicht genutzt, dann wirst du bestraft“, konstatierte am Ende ein enttäuschter SCA-Coach Satzinger.
Er musste mitansehen, wie der FC/DJK in den zwei mal 15 Minuten Verlängerung noch mal alle Kraftreserven mobilisierte und sich sein Team selbst dezimierte: Der zuvor wegen eines Fouls schon mit „Gelb“ verwarnte Florian Weller schubste bei einem Angriff Marc Dollinger auf Torwart Max Bühring und sah dafür vom souverän leitenden Referee Florian Badstübner die Gelb-Rote Karte. Und die Weißenburger hatten Simon Britz auf ihrer Seite. Angespielt von Markus Vierke zog er ab, und der noch leicht abgefälschte Ball sprang vom Pfosten zum 2:1 ins Tor.
Topchancen für beide Teams
Doch die endgültige Entscheidung war das noch nicht. Heinsch parierte einen weiteren platzierten Freistoß von Alexander Rottler glänzend. Auf der Gegenseite stand Marc Rieder auf der Linie – und klärte gegen Sebastian Wölfel, nachdem Bühring eine hohe Flanke nicht richtig zu fassen bekommen hatte.
Adelsdorf warf alles nach vorne, doch die FC/DJK-Viererkette und das defensive Mittelfeld hielt gut dagegen. Zwei Minuten vor Abpfiff dann der Dolchstoß durch Andreas Pfefferlein: Der FC/DJK-Stürmer gewann halbrechts das Laufduell gegen einen Adelsdorfer und traf zum 3:1 ins lange Eck.
„Es ist ein Wahnsinn, was diese Mannschaft geleistet hat“, sagte ein glücklicher, aber völlig fertiger Markus Vierke nach dem Schlusspfiff, als die mitgereisten Fans (nebst jenen aus Alexander Heils früherem Verein SV Ungerhausen) mit wehenden Fahnen den Platz stürmten und die Spieler feierten.
Ein bischen Wehmut schwang trotz der Feierlaune bei ihm mit, der Weggang nach Seligenporten fällt nach diesem Erfolg nicht leicht. „Wir sind in den zwei Jahren zusammengewachsen, haben Erfolge gehabt und die Jungs hauen sich voll rein. Wenn man sieht, was wir erreicht haben . . ., fällt’s schon ein wenig schwer“, blickte der Spielertrainer auf die feiernden Teamkollegen.
Seiner Mannschaft bescheinigte er große Moral und Ausdauer. „Wer so eine Relegation übersteht, der hat es wirklich verdient, in die Bezirksliga hochzugehen.“ Respekt zollte er dem Gegner, der den Weißenburgern noch einmal alles abverlangt hatte. „Sie hätten es auch verdient gehabt, aufzusteigen“. Doch feiern durfte diesmal der FC/DJK.
FC/DJK Weißenburg: Bühring, Rieder, Heckel, Marc Dollinger, Achim Bartolmäs, Vierke, Britz, Rottler, Heil (Lang), Schwenk (36. Andreas Pfefferlein), Eike Bartolmäs.
SC Adelsdorf: Heinsch, Geyer, Nastvogel, Maier, Lausen, Roesch, Brenner, Benes, Leuner (46. Weller), Zecho (86. Weltzien), Wölfel.
Tore: 0:1 Florian Weller (50. Minute), 1:1 Alexander Rottler (68.), 2:1 Simon Britz (100.), 3:1 Andreas Pfefferlein (120.).
Gelb-Rote Karte: Florian Weller (98. wiederholtes Foulspiel).
Schiedsrichter: Florian Badstübner.
Zuschauer: 800.
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