Fränkische Genusstage in Weißenburg

03.05.2017, 08:57 Uhr
Fränkische Genusstage in Weißenburg

© Fränkische Genusstage

„Wir haben wieder viele neue Produzenten gefunden, die so arbeiten, wie wir es uns vorstellen – mit Respekt gegenüber Tier, Natur und Mitarbeitern“, freuen sich Christiane Strub und Rainer Heubeck. Beide organisieren die Fränkischen Genusstage nun zum siebten Mal mit stetig wachsendem Erfolg. Ihr Ansatz: „Wir geben dem Genuss ein Gesicht – denn hinter jedem guten Lebensmittel stehen Menschen, die für die hohe und vertrauenswürdige Qualität bürgen“. Das wussten im Vorjahr über 2200 Besucher zu schätzen.

In diesem Jahr werden Strub und Heubeck die kulinarische Palette nochmals erweitern und die Schrannenhalle und das Kulturzentrum Karmeliterkirche füllen – etwa mit unverfälschten Mehlen vom fränkischen Jura, mit Weizengras-Produkten, feins­ten Pralinen, Ziegenkäse, Bio-Honigen von den „Honigwanderern“, hocharomatischen Rosenprodukten, einem besonderen Ingwerdrink und vielen anderen genussreichen Kleinodien.

Etwa jene der gebürtigen Serbin und heute in der Oberpfalz lebenden Jelena Bauer. Ihre Eltern sammeln an der südlichen Morava Wildfrüchte und bauen alte Paprika- und Tomatensorten an. Daraus wird dann Ajvar gekocht – schonend und nach traditionellen Methoden, sodass es keine Säureregulatoren oder Konservierungsmittel braucht. Und keinen Zucker – nicht einmal für die Fruchtaufstriche, die nur den fruchteigenen enthalten.

Wieder mit dabei sein werden unter anderem der Freibäcker Arnd Erbel aus Dachsbach, Weinhändler Martin Kössler aus Nürnberg, der Klosterbetrieb Plankstetten, Käseaffineurin Ulrike Langer aus Nürnberg, die „Hesselberger“ mit Säften und Seccos von alten Streuobstwiesen, die Familie Stiegler mit fränkischen Haselnüssen oder Barista-Meister Thomas Schweiger aus Ansbach. Katja Mohrlok präsentiert ihre Selektion schottischer Whiskys.

Diskussion und Sterneküche

Doch Franken ist den beiden Veranstaltern als Horizont zu klein. „Wir schauen auch über den Tellerrand“, so Christiane Strub. Schließlich war die Region schon immer offen – die Nürnberger etwa handelten Jahrhunderte lang mit Gewürzen und Tuch. Begeis-tert ist sie etwa von Conrad Bölicke und dessen „Artefakt“-Olivenöl-Projekten, durch die historische und landschaftsprägende Olivenhaine erhalten und die Bauern gut bezahlt werden.

Auch aus der Pfalz werden zwei junge Genusshandwerker Anfang Mai nach Weißenburg reisen – nicht mit Wein oder dem berühmten Saumagen, sondern mit Kräutertees ihrer kleinen Manufaktur „Die Teegärtner“. „Wir wollen Menschen um uns vereinen, die Freude am Genuss mit bewusstem Wirtschaften, Tierwohl und respektvollem Umgang miteinander verbinden“, betonen Christiane Strub (Panaché – Der europäische Dorfladen)  und Rainer Heubeck (Der Schokoladen). 

Bei ihrer Mission bekommen beide auch prominente Unterstützung:
Ursula Hudson als Präsidentin von Slow Food Deutschland wird zu den Genusstagen nach Weißenburg kommen und am 7. Mai um 10.30 Uhr an einer Diskussionsrunde unter dem Titel „Weniger ist mehr“ teilnehmen. Das Podium ist hochkarätig besetzt mit der stellvertretenden „Feinschme-cker“-Chefredakteurin Gabriele Heins, dem Weinhändler Martin Kössler, dem Winzer Dirk Niepoort (Portugal) und Genuss-Autor Bert Gamerschlag vom Magazin „Stern“. Moderieren wird die Runde Dr. Hermann Drummer vom Verein „Wir sind RotWeiß“, unter dessen Dach die „Genusstage“ firmieren.

Für Bewirtung sorgen wieder Till Heinz („ess.brand“ in Nürnberg) in der Schranne und ein Café im Kulturzentrum Karmeliterkirche. Dort wird auch Andree Köthe vom doppelt besternten Restaurant „Essigbrätlein“ in Nürnberg am Sonntag ab 11.30 Uhr wieder ein viergängiges Löffel-Menü servieren und einen Einblick in seine Gemüsekreationen geben. Zudem gibt es dort an beiden Tagen frische Austern.

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