Kölner Kirchweihfan kämpfte
23.08.2011, 10:46 Uhr
Das tat der 40-Jährige so sympathisch, dass er schnell zum Publikumsliebling avancierte. Im Gegenzug lobte er die Weißenburger Kirchweih in den höchsten Tönen. Sie sei „sowas von genial“ und „super gut“. Der Kölner findet es „total schön“ hier und rief dem Publikum zu: „Es ist einfach fantastisch bei Euch.“
Dass er seit zehn Jahren schon regelmäßig die Kirchweih besucht, kommt aber nicht von ungefähr. Doerfler ist ein Sohn der Stadt, und sein Vater ist der weltweit anerkannte Genforscher Dr. Walter Doerfler aus Weißenburg. Wenn auch Markus Doerfler beim Steinheben den 210-Kilogramm-Brocken keinen Zentimeter bewegte, so schaffte er die Zehn-Zentimeter-Holzstange doch immerhin in 28 Sekunden zu durchsägen und den vollen Maßkrug 1:46 Minuten lang mit ausgestrecktem Arm zu halten.

Zum zweiten Mal wurde der Dreikampf im Widmannschen Bierzelt ausgetragen. Die Verantwortlichen wollten damit das kultige Steinheben aufwerten. Das Interesse an der Kirchweihgaudi war groß und das Zelt gut besucht. Die Teilnehmer auf dem Podium, aber auch zahlreiche Zuschauer hatten ihren Spaß. Diesmal mussten die Teilnehmer Maßkrugstemmen statt Wettmelken. Auch wenn dies sicher besser ins Bierzelt passte, ein paar unnötige Längen, bei denen die Stimmung im Zelt sank, hatte die Sache aber immer noch.
Sechs Männer und sechs Frauen
Angetreten waren aber nur sechs Männer und drei Frauen-Teams. Bei Letzteren gab es gleich zwei erste Plätze. Manuela Moritz und Kristina Materna (beide aus Weißenburg) wuchteten den Stein immerhin 35 Zentimeter in die Höhe. Ihre Konkurrentinnen Katharina und Claudia Malm schafften nur einen Zentimeter. Dafür legten sie beim Sägen mit nur sieben Sekunden die überhaupt beste Zeit vor. Katharina Malm stemmte den Maßkrug 1:52 Minuten, Manuela Moritz schaffte es sogar 2:30 Minuten. Beim Sägen war sie aber mit ihrer Partnerin mit 15 Sekunden deutlich langsamer. Dritte in der Damenwertung wurden Julia Do (Weißenburg) und Karin Bartenschlager (Pleinfeld).

Bei den Männern siegte Cesary Chabarek aus Weißenburg (3:36 Minuten Maßkrugstemmen, 7 Sekunden Sägen, 35 Zentimeter Steinheben), vor Tony Ille aus Weißenburg (4:04 Minuten, 7 Sekunden, 1 Zentimeter) und Roy Brunner aus Bubenheim (3:32 Minuten, 11 Sekunden, Stein komplett gehoben). Obwohl Brunner aufgrund der Punktewertung letztlich Dritter wurde, darf er sich eigentlich als stärkster Mann der Kirchweih fühlen, denn er hievte als einziger den Juramarmorbrocken gänzlich aus dem Podium.

Für viel Schwung auf der Bühne sorgte Moderator Alexander Höhn. Markus Doerfler erklärte er beispielsweise beim Maßkrugstemmen das Wettkampfgerät so: „Das ist eine Maß, das ist in Bayern eine normale Trinkeinheit. Das trinkt hier jeder morgens, bevor er aus dem Haus geht.“ Der Kölner aber kennt die hiesigen Trinkgewohnheiten und ist überzeugt: „Die Weißenburger Kirchweih ist das beste Bierfest der ganzen Welt.“
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