Krimifestival in Weißenburg

06.06.2014, 17:10 Uhr
Krimifestival in Weißenburg

In der jüngsten Kulturausschussitzung stellten Organisator Klaus Häffner, Dirk Kurse als künstlerischer Leiter und Andrea Persch vom Weißenburger Kulturamt das Programm vor, das mit seiner Vielseitigkeit besticht.

Zu den „Heißen Spuren“ gehören „Mord an Bord“ mit der Luna Bühne auf der MS Brombachsee (13. September), ein historischer Vortrag von Stadtarchivar Rainer Kammerl (16. September, Rathaus-Söller), Krimi-Kultur-Häppchen auf der Luna Bühne (17. September), ein „Crime-Slam“ im Irish Pub „O’Keys“ (17. September) und ein Whiskey-Krimiabend im „Torwart“ (18. September).

Das Festival selbst beginnt am Freitag, 19. September, mit Autorenlesungen. Im Sitzungssaal des Gotischen Rathauses wird Robert Polifka seinen Kronach-Krimi „Die Rosenberg-Pergamente“ vorstellen. Es folgen Christian Klier mit Szenen des Nürnberg-Krimis „Klotz und der Schatz im Silbersee“ in der Spitalkirche und in der Stadtbibliothek Tommie Goerz, der einen Bamberg-Nürnberg-Korsika-Mallorca-Krimi produziert hat. Hernach spielt zum Dämmerschoppen in der Stadtbibliothek die Band „Hans, Hans, Hans und Hans“.

Um einen Tag kürzer

Die Veranstalter haben „an ein paar Stellschrauben gedreht“, wie Kruse sagte, um das Festival noch attraktiver zu machen. So wurde es um einen Tag verkürzt und das Programm wurde ausgedünnt. „Was gut angenommen wurde, wollen wir hingegen ausbauen“, schilderte der künstlerische Leiter. Und dazu zählen die Lesungen im Klostergarten. Das Ambiente sei sehr schön und es werde auch diesmal kein Eintritt verlangt.

Das soll viele Interessierte anlocken, die darüber möglicherweise auch noch zu anderen Festivalveranstaltung geholt werden können. Bei den Lesungen im Klostergarten sind Samstag und Sonntag jeweils drei Autoren zu Gast. Am Samstag werden Horst Prosch aus seinem Ansbach-Krimi „Blaue Bäume“, Roland Spranger (Kruse: „Ein ganz toller Autor“) aus „Elementarschäden“ sowie Birgit und Rainer König aus „Wilde Vision“ lesen. Dabei handelt es sich um einen Krimi aus dem fränkisch-tschechischen Grenzgebiet.

Am Sonntag liest Anna Degen aus „Bamberger Verrat“, einem „historisch sehr gut recherchierten“ Buch, wie Kruse befindet. Es folgen Günter Huth mit dem Spessart-Krimi „Das letzte Schwurgericht“ und Jeff Röckelein mit dem Buch „Arme Hunde“, das im Frankenwald spielt. Die genauen Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben. Bei schlechtem Wetter werden die Lesungen vom Klostergarten in den Rathaussöller verlegt.

Der ist freilich zu klein für die beiden Autorenporträts. Sie sind im Wildbadsaal zu erleben. Diesmal sei es gelungen, „zwei richtige Pfunde an Land“ zu ziehen, freute sich Kruse, der die Veranstaltungen mit Arne Dahl und Petra Hammesfahr auch moderieren wird. Hammesfahr gastiert am Samstag, 20. September, um 18.00 Uhr im Wildbadsaal und bringt ihr Buch „An einem Tag im November“ mit. Die Schriftstellerin und Drehbuchautorin „gehört beim Rowohlt-Verlag zu
den Bestsellerautorinnen“, schilderte Kruse. Die Kerpenerin habe sich über die Einladung sehr gefreut.

Zur Matinee am Sonntag ab 11.00 Uhr wird Arne Dahl erwartet. Die Veranstaltung dreht sich vornehmlich um seine Bücher „Der elfte Gast“ und „Neid“ – und natürlich um ihn. Der Schwede, der gut Deutsch spricht, ist durch seine Europol- und seine A-Gruppe-Reihe bekannt. Letztere läuft seit 2012 im ZDF-Format „Sonntagskrimi“.

Neu konzipiert wurde die Abschlussveranstaltung, die früher beginnt und kürzer werden soll. „Schließlich will jeder Krimifan am Sonntag seinen Tatort sehen“, meinte Kruse. Geboten wird eine „musikalisch-szenische Mordslesung“ unter dem Titel „Kriminaltango“ mit dem Rezitator Tobias Föhrenbach und seiner Partnerin Mareike Tiede. Für die Musik im Wildbadsaal sorgt Hans Strößner und sein Salon-Sextett.

Kinderstück und Krimidinner

Damit es ein Festival für die ganze Familie wird spielt die Luna Bühne Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr  „Kommissar Kugelblitz“. Apropos Luna Bühne: deren Ensemble ist am Samstag, 20. September, um 20.00 Uhr auch im Kulturzentrum Karmeliterkirche beim Krimidinner Alfred Hitchcocks „39 Stufen“ gefragt.

Im Kulturausschuss merkte Stadträtin Sabine Käsberger (CSU) an, dass vor zwei Jahren viele enttäuscht gewesen seien, weil sie beim Format Krimidinner erwartet hätten, dass das Publikum in die Handlung einbezogen wird. Sie regte an, dies künftig zu berücksichtigen oder gegebenenfalls die Veranstaltung unter einem anderen Schlagwort zu führen.

Weitere Nachfragen galten den Eintrittspreisen. Andrea Persch zufolge werden diese derzeit kalkuliert. Besitzer der ZAC-Abokarte der Nürnberger Nachrichten erhalten einen 20-Prozent-Rabatt. Die NN gehören ebenso zu den Werbepartnern und Sponsoren des Festivals wie das Tagblatt-Kulturmagazin Carpe Diem, Radio 8 und die Hirschmann-Stiftung, die 10000 Euro zuschießt, berichtete Klaus Häffner. Er vermeldete auch mit Stolz, dass das Festival diesmal „gleich zwei Schirmherren“ hat: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel.

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