Lions-Club Weißenburg wurde 50

21.9.2015, 09:23 Uhr
Lions-Club Weißenburg wurde 50

© Steiner

Dass Barbara Stamm zur Feier kam, machte auch den Lions-Präsidenten Karlgeorg König stolz, der durch die Feier führte und dem sofort eines auffiel: Barbara Stamm war komplett in den Farben des Lions-Clubs gekleidet und trug ein gelbes Kleid und einen blauen Blazer, das wiederum hervorragend zum Blumenschmuck und den Lions-Fahnen passte. Dass dann auch noch der Chor der Lebenshilfe „Ton ART“ unter Leitung von Sandra Löffler die Feier umrahmte, war mehr als perfekt: Denn Stamm ist zudem Landesvorsitzende der Lebenshilfe in Bayern. „Ich sammle Farben für den Winter und mal sie auf ein Blatt Papier“, sang der Chor und erntete für seinen ersten öffentlichen Auftritt viel Applaus von den Gästen im gut gefüllten Saal der Karmeliterkirche.

Wolf-Dieter Ueberrück, seit 39 Jahren Club-Mitglied in Weißenburg, blickte zurück auf die Anfänge des Sozialclubs, zu dessen Gründungs­vätern auch der frühere Weißenburger Bundestagsabgeordnete Richard Stücklen zählte. Dass sich am 11. September 1965 16 Idealisten zusammenfanden, um den Lions Club Weißenburg zu gründen sei damals keine Selbstverständlichkeit gewesen, sagte Ueberrück, zumal es eine starke Ablehnung amerikanischer Einflüsse gegeben habe.

Auftakt mit Altennachmittagen

Die Gründungsväter seien alle höchst unterschiedliche Charaktere gewesen, die allerdings ein Motto einte: „We serve.“ So waren auch die ersten „Activities“, wie zum Beispiel Altennachmittage, vom Einsatz für das Allgemeinwohl geprägt. Zu den herausragenden Projekten zählen unter anderem der Beitrag für die Kinderrheumaklinik in Garmisch-Partenkirchen, der Kauf eines Ambulanz-Jeeps für ein kenianisches Waisenhaus in Thimka, das „Lions House“ für 15 kenianische Aids-Waisenkinder, der Kauf von Musikinstrumenten für verschiedene Schulen sowie der Lions Brunnen, der eine kenianische Schule mit Trinkwasser versorgt.

Neben diesen sozialen Projekten kommt bei den Lions aber auch die Geselligkeit nicht zu kurz. So wurde schon frühzeitig eine sogenannte „Jumelage“ (Partnerschaft) mit Steyr in Österreich eingegangen, die noch heute gepflegt wird. Zudem war der Weißenburger Club, der einer der ältes­ten in der Region ist, auch der Gründungsvater für viele andere Clubs in der Region. „Unser vorläufig letztes Kind war 1996 Beilngries“, berichtete Ueberrück.

Am wichtigsten seien dennoch die Activities für soziale Projekte gewesen, die sich „wie ein roter Faden“ durch die Clubgeschichte ziehen und die stolze Bilanz von insgesamt über 900000 Euro an Spendengeldern aufweisen. Mit vielen Talenten in den eigenen Reihen sei der Club auch nach 50 Jahren nicht gealtert, betonte Ueberrück. „Wir reifen, der Club aber bleibt jung.“

50 Jahre gelebtes Engagement

Was die Zukunft bringe, könne er nicht genau sagen, weil er kein Wahrsager sei. Der Lions-Freund äußerte aber einen Wunsch: „Dass der Club lebendig und auch ein bisschen unreif bleibt und nicht jedem Trend nachläuft.“ Wenn weiterhin die Subsidiarität die Maxime des Clubs bleibe, dann sei ihm auch für die Zukunft nicht bange: „Ad multus annos!“

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel überbrachte die Grüße der Stadt und des Rotary Clubs, dem er als Vorstandsmitglied angehört. „50 Jahre Lions Club sind 50 Jahre gelebte Demokratie und gelebtes Engagement. Ich freue mich, dass Sie in Weißenburg viel bewirkt haben in den letzten 50 Jahren.“ Für den Scheck, den Schröppel dem Club als Geschenk mitgebracht hatte, erhielt er im Gegenzug den neuen Jubiläums-Wimpel der Lions.

Gerhard Distler vom Lions Club Zirndorf, der auch Governor des Distrikts Bayern-Nord ist, ließ noch einmal die Geschichte des Lions Clubs Revue passieren, der von den USA aus ab den 1920er-Jahren seinen Siegeszug antrat und sich weltweit ausbreitete. Der erste deutsche Club wurde 1951 in Düsseldorf gegründet. Deutschland war das 111. Land, das lokale Clubs gründete und in dem das Motto von Malvin Jones, dem Lions-Gründer, aufgriff. Die Überzeugung, dass man nicht weit kommt, wenn man sich nicht auch für andere einsetzt, habe auch heute noch ihre Richtigkeit. Der Distrikt Governor lobte den Weißenburger Club als einen der erfolgreichsten im gesamten Distrikt.
Dr. Helmut Lechner vom Partnerclub in Steyr dankte für die lang­jährige Freundschaft, die durch die Jumelage entstanden sei und meinte mit dem typisch österreichischem Schmäh: „Wir haben für Euch extra unsere schönsten Weiberl mitgenommen.“ Doch nicht nur das: Für den Weißenburger Präsidenten Karlgeorg König hatte er auch einen grün-weißen Wimpel aus Steyr mit dabei.
 

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