Neukonzeption für das Bergwaldtheater

6.1.2015, 10:03 Uhr
Neukonzeption für das Bergwaldtheater

© Renner

Wie berichtet, wurden aus der Bürgerschaft Anregungen und Wünsche laut, das Bergwaldtheater neu auszurichten und Weißenburg zur Festspielstadt zu machen. Die Kritiker um Hermann Drummer von der Regional-initiative „Franken. Wir sind Rot-Weiß“ und Dr. Martin Weichmann nennen das Programm im Bergwaldtheater gerne einen „Gemischtwarenladen“. Bei den vielen Tourneeveranstaltungen werde vor allem die einmalige Kulisse der Naturbühne nicht genutzt, sagen sie.

Seit 1928 existiert das Bergwaldtheater in einem ehemaligen Steinbruch über der Stadt. Ab 1931 hatte es mit Egon Schmid einen eigenen Intendanten und spielte deutschlandweit in der Szene der Naturbühnen eine bedeutende Rolle. Schmid entwickelte sogar eine Aufführungstheorie, wie die Bühne am besten zu nutzen ist. Daran soll nach den Vorstellungen von Drummer und Weichmann wieder angeknüpft werden.

Und auch Katrin Schramm, Stadt-rätin der Grünen, hatte jüngst den
Antrag gestellt, in der Freilichtbühne zusätzlich mehr Sprech- und Musiktheater aufzuführen. Bei der Diskussion um diesen Antrag regte der OB schließlich an, Drummer und Weichmann in den Kulturausschuss des Stadtrats einzuladen, um sich deren Vorstellungen einmal anzuhören.

Das Stadtoberhaupt will aber ganz offenkundig in der Angelegenheit keinen Schnellschuss. „Weißenburg von heute auf morgen zu einer Festspielstadt zu machen, ist derzeit weder finanziell noch von den Kapazitäten in der Stadtverwaltung her zu stemmen“, machte er beim Neujahrsempfang deutlich.
Mit dem aktuellen, erst vor wenigen Jahren geänderten Konzept liege die Stadt nicht falsch. Sie setze nun auf weniger, dafür aber zugkräftigere Veranstaltungen. Schröppel verwies auf die gestiegenen Zuschauerzahlen in den vergangenen beiden Jahren. Mit Konzerten wie im vergangenen Sommer mit Haindling oder Werner Schmidbauer, aber auch mit Konstantin Wecker in diesem Jahr, spräche man „eine in der Vergangenheit im Bergwaldtheater unterversorgte Zielgruppe an“. Und man hole „weithin anerkannte Künstler“ in die Stadt.

Daher sieht der OB „keinen dringenden Handlungsbedarf“ in Sachen Neukonzeption. Dennoch müsse die Frage, wie das Bergwaldtheater wei­terentwickelt werden könne, weiterbehandelt werden. Schröppel: „Wir sollten das Thema sorgfältig und in Ruhe angehen. Es ist – ob einem das gefällt oder nicht – eben nicht alles sofort machbar und umsetzbar.“

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