Orkanböen fegten über Altmühlfranken
10.2.2020, 15:46 UhrAuf der Bundesstraße 2 wurde am späten Montagvormittag zwischen Dietfurt Schambach ein Kleinlaster vom starken Seitenwind in den den Straßengraben gedrückt. Der Fahrer blieb aber glücklicherweise unverletzt.
Im Industriegebiet West in Weißenburg wurde ein dort abgestellter Anhänger von einem Windstoß erfasst und umgeworfen. Er blieb auf der Fahrbahn liegen, weswegen die Feuwerwehr den Bereich in der Richard-Stücklen-Straße absperrte. Der Besitzer stellte den Anhänger dann wieder auf die Räder. Ob Schaden entstand, ist nicht bekannt.
Auf der Bundesstraße 13 kam es an der Abzweigung nach Heuberg zu einer kurzen Verkehrssperre, da ein Baum die Fahrbahn blockierte. Dieser wurde von der FFW Weißenburg zersägt und entfernt.
In der Weißenburger Rosenstraße fielen auf der Nordseite der Stadtkirche St. Andreas durch heftige Böen einige Ziegel vom Dach, weshalb die Straße in diesem Bereich vom Weißenburger Bauhof gesperrt wurde. Zudem reinigten die Mitarbeiter die Fahrbahn, die aus Sicherheitsgründen noch etwas länger gesperrt blieb. Und gegen Mittag musste die Weißenburger Feuerwehr zur Spitalkirche ausrücken, um mittels der Drehleiter und Seilsicherung für den auf dem Dach arbeitenden Mann etliche herabgerutschte oder lose gewordene Ziegel wieder zu befestigen.
In Indernbuch wurde ein Baum umgedrückt und landete auf einem im Hof geparkten Auto. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, sondern nur Sachschaden.
"Wir hatten Glück", blickte Treuchtlingens Polizei-Chef Dieter Meyer auf die Einsätze. Auch Klaus Ziegler als stellvertretender Leiter der Weißenburger Polizeiinspektion konnte angesichts der befürchteten Schadensfälle weitgehend Entwarnung geben. "Das hält sich alles in Grenzen". Vergleichbar mit früheren Orkanen oder starken Frühjahrsstürmen kam die Region um Weißenburg überaus glimpflich davon.
Letztendlich registrierte die Weißenburger Wetterstation nahe Emetzheim zwar die angekündigten orkanartigen Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometer pro Stunde, doch das war nur zwischen acht und elf Uhr der Fall. Verbunden damit war ein Gewitter und starker Niederschlag, der aber nirgends zu Problem führte. Am Nachmittag klang dann der Sturm deutlich ab.
In der Nacht zum Montag gab es für die Polizei und Feuerwehren nur wenige Einsätze, zwischen Langenaltheim und Pappenheim war auf der Staatsstraße ein Lastwagen durch einen umgestürzten Baum blockiert. Die Übermatzhofener Feuerwehr beseitigte das Hindernis aber rasch.
Auch bei Pleinfeld musste die dortige Feuerwehr morgens ran: Auf der Bundesstraße Richtung Weißenburg waren Bäume auf die rechte der dort zweispurig in Richtung Süden führenden Bundesstraße gestürzt und sorgten für kleinere Behinderungen. Die Mühlstraße war an der Mackenmühle durch zwei entwurzelte Bäume komplett blockiert und auf der Kreisstraße 18 im zwischen Pleinfeld und Stirn war im Wald auch eine Kiefer umgedrückt worden und drohte auf die Straße zu stürzen. Die Pleinfelder Wehr hatte die Hindernisse und Gefahrenstellen aber in kurzer Zeit zersägt und die Straße wieder freigeräumt.
Zwischen Höttingen und dem Auhof war ebenfalls ein Baum auf die Fahrbahn gefallen und nahe dem Geyerner Schloss drohten ebenfalls einige Bäume auf die Straße zu stürzen und mussten von der Feuerwehr kontrolliert gefällt und beseitigt werden.
Die Polizei Gunzenhausen meldete einen von einer Böe umgekippten Kleinlastwagen bei Gnotzheim. Außerdem ist ein Baum umgestürzt, der die Staatsstraße Pleinfeld-Gunzenhausen nahe Langlau kurzzeitig blockierte. Auch hier schaffte die Feuerwehr rasch Abhilfe. Am Kronhof auf dem Hahnenkamm wurde die Straße Richtung Amerbach wegen der Gefahr umstürzender Bäume gestern Vormittag gesperrt.
Im Nachbarlandkreis Roth registrierte die Polizei insgesamt 21 Sturmeinsätze, wobei drei Bäume auf fahrende Autos krachten und einen Sachschaden von rund 10000 Euro anrichteten. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand. Zudem blockierte 15 Bäume die Straßen.
Wie es in den Wäldern der Region aussieht, ist aktuell noch nicht bekannt. Doch auch dort dürften großflächige Windbrüche wie nach "Lothar" oder "Wiebke" ausgeblieben sein. Eine Nachschau ist erst nach Abklingen der starken Winde ungefährlich für Förster, Waldarbeiter oder Besitzer.
Die größte Freude mit Orkan Sabine hatten sicherlich die Schüler im Landkreis, wie in ganz Bayern: Kein Unterricht gestern. Diese Nachricht verbreitete sich am Sonntagabend in Windeseile, nachdem das Staatliche Schulamt die Mitteilung an die Schulleiter und Direktoren herausgegeben hatte. An den Schulen war allerdings durch eine Notbesetzung mit einigen Lehrkräften eine Betreuung für die Mädchen und Jungen sichergestellt, sie wurde aber so gut wie nicht in Anspruch genommen. An der Weißenburger Mittelschule erscheinen von 620 Schülern nur zwei, die aber auch wieder nach Hause entlassen werden konnten, da eine Betreuung dort sichergestellt war.
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