Perfekte Open-Air-Stimmung: Cro rappt am Brombachsee

6.8.2016, 15:44 Uhr
8000 Fans haben Cro am Freitagabend am Brombachsee zugejubelt.

© Hans von Draminski 8000 Fans haben Cro am Freitagabend am Brombachsee zugejubelt.

Das größte Konzert, das der Brombachsee je gesehen hat, ging am Freitagabend über die Bühne. Cro rockte 8000 Menschen bei seiner MTV-Unplugged-Tour direkt am Strand. Und der Mann mit der Panda-Maske bot eine Bombast-Show in Hochglanz, bei der es nichts zu meckern gab. Naja, fast nichts … Cro ist Pop. Im besten Sinne dieses mitunter abfällig verwendeten Begriffs. Was der junge Stuttgarter in Enderndorf bietet, ist Unterhaltung, vom Allerfeinsten. Der Rapper fährt in allen Bereichen schweres Geschütz auf, wenn es darum geht, den 8000 überwiegend jungen Zuschauern Erlebnisse zu liefern.

Das fängt bei der Dimension der Bühne an, in der man ein mittleres Mehrfamlienhaus unterbrächte, das geht bei der LED-Leinwand in Fassaden-Ausmaß weiter und hört mit dem rund 30 Mann starken Musiker-Ensemble auf der Bühne nicht auf. In Kombination ergibt das eine rund dreieinhalbstündige Show, die die Fans begeistert und die Interessierten nicht kalt lässt. Das Orchester mit Streichern, Bläsern, zwei Schlagzeugern und normaler Band-Besetzung sorgt in den ersten zwei Dritteln der Show für einen massiv dicken Sound, der als sattes Brett ins Publikum donnert.

Perfekte Open-Air-Stimmung: Cro rappt am Brombachsee

© Hans von Draminski

Cro spaziert mit seinem lässigen Flow leichtfüßig über diesen Teppich – der Mann kann was. Die Leute toben bei den Hits – und das sind beachtlich viele – ansonsten folgen sie brav den Bewegungsaufforderungen ihres Vortänzers. Die Stimmung ist entspannt bis beeindruckt, ekstatisch ist sie eher selten. Man sieht sich das an, findet es schön und geht nach Hause. Man muss wegen Cro-Musik weder sein Leben ändern noch die Welt und Schutt und Asche legen. Cro ist Pop, Cro ist unterhaltsam, Cro ist massengängig, Cro ist der Nenner, auf den man sich einigen kann.

Es fällt erheblich schwer, diese handwerklich erstklassig gemachte Musik schlecht zu finden. Und man muss anerkennen: dieser Mann gibt sich alle Mühe, seinen Konzertbesuchern einen großen Abend zu bescheren und das auch noch mit Erfolg. Wenn man meckern wollte, könnte man feststellen, dass die musikalische Mitte wenig Überraschungen bietet. Experimente machen die anderen, hier wird gespielt, was sicher gefällt. Aber warum sollte man sich schon darüber beschweren, dass es allen gefallen hat.

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