"Segelflug“: Mit dem Foil-Katamaran über den Altmühlsee
21.4.2015, 22:00 UhrDer mehrfache Tornado-Weltmeister und -Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney lobte dazu den „Cat-Stadl“ in Muhr am See, denn mit dem „Eagle HF 20“ gibt es nun ein Boot, das ab sieben Knoten Wind sehr gut „foilen“ kann, aber eben auch bei sehr leichten Winden eine neues Geschwindigkeits-Level setzt.
Durch sein neuartiges Konzept, die sorgfältige Verarbeitung, beste Materialien, durchdacht angeordnete Beschläge und perfekte Trimmmöglichkeiten sei der „Eagle 20 HF“ einer der aufregendsten Katamarane seiner Klasse, führte der Inhaber von „SailGermany“ in Bremen aus. Der ehemalige Bundestrainer für die Katamaranklasse sieht mit den „Foiling Multihulls“ eine neue Ära des Segelsports. Damit könne Windkraft mit modernster Technik und leidenschaftlichem Teamwork in maximale Geschwindigkeit umgesetzt werden.
Das neue Boot bietet mehrere Optionen. Zum einen kann man mit den neuen Foils über das Wasser fliegen. Zum anderen können die Foils einfach abgeschraubt und ganz normal mit dem geraden Schwertern und Ruderprofilen gesegelt werden. Dies hat den Vorteil, dass bei ganz leichten Winden der Zweirümpfer auch ohne großen Wasserwiderstand im „non foiling modus“ sehr schnell segeln kann.
Höchste Qualität im Bootsbau
Das große Code-Zero-Vorsegel bringt bei geringen Windgeschwindigkeiten zwischen einem und sechs Knoten noch zusätzliche Geschwindigkeit, somit genau in dem Zustand, wo Foils Nachteile bringen. Roland Gäbler, der vom Tornado höchste Qualität im Bootsbau gewohnt ist, war erfreut über die Bauweise der Eagle-Katamarane aus Muhr am See: „Alles aus bestem Carbon. Sehr stabile Plattform und ein modernes Rigg sowie mit 155 Kilogramm ultraleicht.“
Richtig stolz auf den „Eagle HF 20“ ist Heiner Wolfshöfer: „Ein ganzes Jahr haben wir in die Entwicklung, den Bau und die daraus resultierenden Verbesserungen gesteckt. Sogar während des Winters haben wir auf dem Altmühlsee Testfahrten durchgeführt.“ HF steht für „HydroFoils“, die kleinen gebogenen Flügel am Ende der Schwerter und Ruderblätter, auf denen sich der 6,20 Meter lange und 3,35 Meter breite Katamaran bei entsprechendem Wind aus dem Wasser hebt und dann nur noch auf den winzigen Auflagepunkten über die Wasseroberfläche flitzt.
„Die Foiler des Americas Cups haben das Bild des Katamaransegelns verändert. Wir mussten so schnell wie möglich ein Schiff in der Sechs-Meter-Klasse anbieten“, erläutert Wolfshöfer, der Inhaber des Bootsbaubetriebs in Muhr am See.
Hocheffizientes Rigg
So entstand ein nach den Herausforderungen des „Niedrig-Fluges“ auf dem Wasser konzipiertes Schiff mit neuer, optimierter Rumpfform und Hightech-Foils an einstellbaren Schwertern und Ruderblättern. Bei einer Masthöhe von 10,5 Metern beträgt die Segelfläche am Wind 27 Quadratmeter. Mit einem Spinnaker mit 33 Quadratmetern oder gar mit dem „Code Zero“-Segel für spezielle Windbedingungen mit 35 Quadratmetern lässt sich nach Angaben des Herstellers das bisherige Geschwindigkeitspotenzial des Zweirümpfers noch einmal um bis zu 30 Prozent steigern.
Katamaran-Segler, die neue Herausforderungen suchen, bekommen mit dem „Eagle 20 HF“ ein einzigartiges Boot dieser Kategorie: geringstes Gewicht bei höchster Steifheit durch Einsatz von Carbon, trotzdem extrem robust auch für den Freizeitgebrauch. Ein hocheffizientes Rigg erzeugt enormen Vortrieb.
Die neu entwickelte Rumpfform hat im Heckbereich genügend Auftrieb für Pilot und Crew. Unter den unterschiedlichsten Bedingungen ist das segelfertig rund 150 Kilogramm wiegende Schiff sicher zu segeln: im Doppeltrapez ab zwei Windstärken und abhängig von Crewgewicht, Strömungs- und Wellenverhältnissen hebt der in der Grundausführung etwa 30 000 Euro teuere „Eagle 20 HF“ ab etwa sieben Knoten Windgeschwindigkeit ab.
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