Tag der altmühlfränkischen Handwerker

07.06.2012, 07:59 Uhr
Tag der altmühlfränkischen Handwerker

„Reparieren statt Wegwerfen“, führt Regionalmanager Dieter Popp eine Leistung als Beispiel an, die nur das Handwerk in individueller Arbeit erbringen kann. Anders als der Schuhdiscounter oder das Möbel-Outlet könnten Schuster oder Schreiner eben individuelle Kundenwünsche erfüllen und auch Wartungs- und Reparaturarbeiten ausführen. Da Nachhaltigkeit und Wertbeständigkeit bei Verbrauchern wieder mehr ins Bewussstsein rückt, gewinne auch das Handwerk wieder goldenen Boden.

Diesen Bewusstseinswandel will sich die Initiative „HandwerkErLeben“ zunutze machen und dem Verbraucher die Möglichkeit geben, einmal dabei zu sein, wenn regionale Produkte entstehen. Mitmachen darf jeder Handwerksbetrieb, der über einen Meisterbrief verfügt oder bei der Innung ist. Ein Kriterium, das sicherstellen soll, dass es sich um Betriebe handelt, die sich der Qualität verpflichtet fühlen.

Bei der Initiative geht es aber auch darum, die handwerklichen Unternehmen, die es in Altmühlfranken gibt, besser zu vermarkten. Denn oftmals wüssten potenzielle Kunden erst gar nicht, dass es auch im Landkreis viele Handwerksbetriebe gibt, die Produkte höchster Qualität fertigen, weiß Popp.  Ein Einschätzung, die auch der stellvertretende Kreishandwerksmeister Klaus Weber teilt. „Wir haben bislang  zu wenig für uns geworben. Dabei kann man gar nicht genug werben.“

Vorbild war Österreich

Weber sieht die Initiative deshalb als große Chance für das regionale Handwerk, genauso wie sein Kollege Friedrich Wiedmann. Auch der Schreinermeister aus Dittenheim ist richtig begeistert: „Ich begrüße die Aktion der Zukunftsiniative sehr, weil sie regional ist. Die Menschen vor Ort sollen ruhig einmal erfahren, was das Handwerk vor Ort alles leistet. Die Initiative ist Gold wert.“

Wie viel das Handwerk im Landkreis für die Wirtschafskraft bringt, belegte Weber anhand von Zahlen: Im­merhin arbeiten im Handwerk 8 500 Beschäftigte in 1 284 Betrieben, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von insgesamt 650 Millionen Euro erwirtschafteten. „Da steckt eine enorme Wirtschaftsmacht dahinter!“

Vorbild für „HandwerkErLeben“ war die „Meisterstraße“ in Österreich, die in jedem Bundesland Vorzeige­be­triebe aufführt, in denen der Verbraucher vor Ort bei der Entstehung der Produkte zuschauen kann. Im Un­ter­schied dazu soll das „meisterliche Altmühlfranken“ keine feste Erlebnisroute sein, sondern ein Netzwerk aus Manufakturen, Ateliers und Betrieben, die ihre Werkstätten für Besucher öffnen.

Vom Metzger über Bäcker bis hin zum Schreiner, Keramiker, Spengler, Textildesigner oder Fotografen reicht bislang die Palette der teilnehmenden Betriebe. Sabine Unterlandstättner von der Wirtschaftsförderung des Landkreises ist sich sicher, dass die Aktion auch eine gute Gelegenheit ist, um für Nachwuchs im Handwerk zu werben: „Die Präsentation des Betriebs ist eine riesige Chance!“ Weber ergänzte: „Ich finde das eine runde Sache, klasse!“

Bereits diesen Herbst soll an einem noch nicht festgelegten Termin der „Tag des altmühlfränkischen Handwerks“ sein, an dem alle teilnehmenden Betriebe ihre Türen symbolisch öffnen und handwerkliches Arbeiten vor Ort erlebbar machen sollen. Nach dieser symbolischen Öffnung sollen die Handwerker selbst bestimmen, wann sie ihre Werkstätten und Ateliers für Besucher aufmachen wollen.  Rechtzeitig zum Start wird dann auch eine eigene Internetplattform eingerichtet, die alle Betriebe samt einem exemplarischen Meisterstück vorstellt. Im nächsten Schritt sollen dann die Unternehmen in einer hochwertigen Broschüre werben und Lust auf erlebbare Manufakturen in Altmühlfranken machen.

Weitere Informationen zu „HandwerkErLeben“ gibt es im Internet unter www.altmuehlfranken.de.

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