Thermenfest steht an

26.06.2012, 08:20 Uhr
Thermenfest steht an

© Renner

Seit dem Fund des Dokuments vor 150 Jahren ist Mogetissa der älteste namentlich bekannte Weißenburger. Am Jahrestag seiner Auszeichnung (und tags darauf) feiert die Stadt nun die Eröffnung des neuen Empfangsgebäudes an den römischen Thermen. 2005 wurde der Limes zum UNESCO-Welterbe erklärt. Damit erhielt auch das römische Erbe Weißenburgs eine neue Wertigkeit, heißt es in der Einladungskarte zur offiziellen Einweihung. Dem soll das neue Gebäude Rechnung tragen.

Das Fest läuft bei freiem Eintritt am Samstag, 30. Juni, von 13.00 bis 22.00 Uhr und am Sonntag, 1. Juli, von 11.00 bis 17.00 Uhr sowohl in den Thermen als auch auf deren Vorplatz und am gegenüberliegenden Spielplatz. Nach der Eröffnung durch Oberbürgermeister Jürgen Schröppel um 13.00 Uhr  wird ein umfangreiches Programm geboten, das sich schwerpunktmäßig mit römischem Freizeitleben und römischer Geselligkeit befasst.

Thermenfest steht an

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Damit will sich das Organisationsteam um Sabine Philipp von anderen  Veranstaltungen abheben. „Römerfeste gibt es viele und oft werden Gladiatorenspiele oder Soldatenleben geboten“, weiß die Museumsleitern. In Weißenburg will man hingegen „Körperpflege und Badekultur in den Mittelpunkt stellen“.

Mühlespiel mit Kindern

Dazu passt die Präsentation des ersten Teils des neuen Weißenburger Römerfilms mit 3-D-Sequenzen. Der Streifen trägt den Titel „Macht, Pracht und Untergang des römischen Weißenburg“. Im ersten Teil wird die Römerin Matrulla, die Tochter Mogetissas, bei einem Thermenbesuch begleitet. Die Filmsequenz steht unter der Überschrift „Schöner baden in der Provinz“. Das erscheint angemessen, handelt es sich bei den Weißenburger Thermen doch schließlich um die bedeutendste und besterhaltene römische Badeanlage in Süddeutschland.

Eigens erarbeitet wurde für die Einweihung ein museumspädagogisches Konzept, berichtete beim Pressetermin Claudia Mayrhofer. So dürfen Besucher (vor allem natürlich Kinder) Handspiegel mit Goldfolienverzierung basteln. Ferner kann man römische Mosaike legen. Und es wird Mühle gespielt – aber nicht als Brettspiel, sondern Kinder sind dabei die Spielsteine in Lebensgröße.

„Nicht typisch römisch“, wie Mayrhofer einräumte, dafür aber sicher ein großer Spaß wird ein Wettbewerb mit Riesen-Seifenblasen sein. Ferner werden Repliken römischer Waren an Marktständen und Buden zum Kauf angeboten. Und römische Frisurenkunst kann bewundert werden.

Nur am Samstag gibt es als zusätzliche Angebote römische Emailliertechnik, die Herstellung von Öllampen, medizinische Vorführungen und die Produktion von Salben und Düften zu sehen. Bei Regen gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten versichert Mayrhofer. „Das Fest findet auf jeden Fall satt.“

Alle Mitarbeiter werden römisch gewandet sein. Dazu stellt die Zukunftsinitiative des Landkreises ihren Kostümfundus zur Verfügung. Natürlich werden Führungen durch die Thermenanlage unter anderem mit Edgar Weinlich, dem Limes-Fachberater des Bezirks Mittelfranken, angeboten. Zur Unterhaltung gibt es römische Musik mit Cornu und Wasserorgel. In einem großen Bierzelt wird für die Verpflegung der Gäste gesorgt. Man kann sich römische Bratwürste und – nur am Samstag ab 17.00 Uhr – Wildschwein vom Grill schmecken lassen.

Für jedermann offen steht natürlich das neue Empfangsgebäude selbst. „Daran wird bis zur letzten Sekunde vor der Eröffnung gebaut. Das ist wie jeder Baustelle“, verwies Oberbürgermeister Jürgen Schröppel beim Pressegespräch auf den engen Zeitplan. Der neue Eingangsbereich soll einem städtischen Pressetext zufolge „den Anforderungen an ein modernes Museum gerecht“ werden. Er besteche durch eine grafisch inszenierte Informationswand und dem bereits erwähnten Römerfilm „Macht, Pracht und Untergang des römischen Weißenburg“.

Streitwagen als Taxi

Parkplätze stehen den Festbesuchern übrigens an den Sportanlagen in der Rezataue zur Verfügung. Von dort kann man sich mit einem römischen Streitwagen zum Thermengelände chauffieren lassen.
 

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