Treuchtlingen: Dienst an Weihnachten
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Im Stadtkrankenhaus: Bis 1998 reicht unser digitales Zeitungsarchiv zurück. Und schon damals war es eine Tradition, dass der Bürgermeister den Bewohnern des Alten- und Pflegeheims sowie den Patienten des Stadtkrankenhauses einen Besuch abstattet. Heuer wahrscheinlich zum letzten Mal, denn wie bekannt soll das Treuchtlinger Krankenhaus Ende September 2018 schließen – wenn alles nach Plan läuft. Trotzdem war die Weihnachtsandacht an Heilig Abend, die wieder Pfarrer Reinhard Kufeld hielt, gut besucht. Und auch die beiden Stationen waren gut belegt, in jeder Schicht hatten pro Station drei Krankenschwestern- und pfleger Dienst.
Beim Roten Kreuz: In der Rettungswache des BRK in der Elkan-Naumburg-Straße sorgten jeweils drei Mitarbeiter der Tag- und Nachtbereitschaft dafür, dass jedem Bewohner des südlichen Landkreises, der in Not gerät, auch geholfen wird. Peter Troschke hatte schon im vergangenen Jahr über die Feiertage Dienst, er spricht aus Erfahrung: „Vor allem vor Weihnachten ist einiges los und es gibt viele Einsätze. An den Festtagen beruhigt sich die Lage meistens.“

In der Polizeiinspektion: Für die Beamten waren die Feiertage ganz normale Arbeitstage, bei denen in der regulären Schichtstärke Dienst geleistet wurde, so Polizei-Chef Dieter Meyer. Nur in der Heiligen Nacht vom Sonntag auf den Montag waren weniger Polizisten im Einsatz. Die hatten Glück: Bis gestern Mittag waren die Menschen brav, sodass es keine Einsätze gab.
Bei den Stadtwerken: Sollte das Licht dunkel bleiben oder kein Wasser aus der Leitung kommen, haben die Stadtwerke einen Bereitschaftsdienst eingerichtet. Je ein Mitarbeiter muss einspringen, falls es ein Problem mit der Strom-, Gas- oder Wasserversorgung gibt. In den vergangenen Jahren hatten die Mitarbeiter Glück, so Werksleiter Max Filser: es gab keine Störungen an den Weihnachtstagen.
Am Bahnhof: Am Wochenende finden auf dem Treuchtlinger Bahnhof, immer etwa zur halben Stunde, regelrechte Völkerwanderungen statt: Die Menschen aus Nürnberg steigen in den Zug nach Augsburg um oder von Würzburg geht es weiter Richtung München. Vor allem am zweiten Weihnachtsfeiertag waren einige Menschen mit vielen Koffern unterwegs. Damit alles läuft, schieben pro Schicht zwei Mann Dienst im Stellwerk, dazu zahlreiche Lokführer und Zugbegleiter auf den Strecken. Bei der Einteilung nimmt die Bahn Rücksicht auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Mitarbeiter. Außerdem soll niemand an Weihnachten und Silvester arbeiten müssen, so ein Bahnsprecher. Auch fahren über die Feiertage weniger Güterzüge, da in den Produktionsstätten meist die Arbeit ruht.
In der Kirche: Für Protestanten und Katholiken ist Weihnachten als Geburt des Herrn eines der wichtigsten Hochfeste im Kirchenjahr. In den Kirchengemeinden wurde die drei Tage mit Gottesdiensten und besonderen Andachten gefeiert. Auch Pfarrer Matthias Fischer ist viel unterwegs, aber seit 20 Jahren hält er sich eisern an einen Vorsatz: Spätestens am dritten Advent sind alle Gottesdienste bis zum Dreikönigstag vom Konzept her vorbereitet. „Es ist also nicht so, dass ich nach der Christmette mir noch überlegen muss, was ich am nächsten Tag sage“, so der katholische Geistliche. Dadurch habe Fischer Zeit, das Weihnachtsfest auch zu genießen. Im Dienst ist er trotzdem immer, etwa wenn Todesfälle dazwischen kommen. „Dann geht die Seelsorge vor.“
In der Apotheke: Mittel gegen Kopfschmerzen und Erkältung sowie für eine bessere Verdauung – die seien nach dem Heiligen Abend gut gefragt, sagt Margret Bruns von der Treuchtlinger Stadtapotheke. Sie hatte von Heilig Abend, 8 Uhr, bis zum ersten Weihnachtsfeiertag um 8 Uhr Notdienst – vor allem für die Bewohner des südlichen Landkreises. An Weihnachten sei die Situation schon speziell, da die Apotheken ja drei Tage am Stück geschlossen haben und der Notdienst normalerweise nur über Nacht geht und nicht wie an den Feiertagen 24 Stunden dauert. In den Vorjahren gab es auch schon mal die ein oder andere Grippewelle. Doch bislang sieht alles ruhig aus.
Und wer sonst noch gearbeitet hat: Neben den offensichtlichen Feiertagsarbeitern waren noch ein paar andere Menschen auf den Beinen, die nicht unerwähnt bleiben sollen: die Köche und Bedienungen der Gastwirtschaften, die Mitarbeiter der Tankstellen, die Ehrenamtlichen, die Weihnachtskonzerte organisieren, ein Techniker und ein Redakteur des Treuchtlinger Kuriers und all jene Menschen, die das ganze Jahr über Menschen in Not pfegen, sei es in den vielen Hilfseinrichtungen in Treuchtlingen, in Altersheimen oder auch zuhause bei den Angehörigen. An alle die, die an den Tagen auf Achse waren, auch wenn sie hier nicht explizit genannt wurden: vielen Dank!
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