Viel Prominenz auf dem See
28.7.2014, 08:21 UhrDer Moderator skizziert kurz die Hintergründe der Veranstaltung, während das Schiff ablegt. Dann startet ein gut vierstündiges Programm, das es in sich hat. Bei einer langen Pause mit kaltwarmem Buffet kommen aber leibliches Wohl und Geselligkeit nicht zu kurz, eine Leinwand sorgt für die Übertragung per Beamer an Oberdeck. Der Einstieg gelingt mit Matthias Walz, der die Franken überall wähnt: von New York „bis Hanoi sin se daboi“.
Äußerst passend dazu schiebt das Ensemble um den swingenden Pavel Sandorf die fränkische Variante eines Sinatra-Klassikers hinterher: „Schäiß mi nauf zum Mond“. Kein Blatt vor dem Mund nimmt Wortakrobat Oliver Tissot, der das Gesehen-werden-wollen auf Charity-Events aufs Korn nimmt. Deswegen sei auch das Empfängerland Kenia so passend, dann könnten sich die Gäste zurufen: „Den ken-i-a!“ Wenn man kein Geld hat zum Spenden, lässt sich eines leihen – beim „Leihens-Club“ natürlich.
Wie viele andere seiner Kollegen nimmt Tissot auch den anwesenden Innenminister Joachim Herrmann ins Visier. Wahrscheinlich sei Seehofer froh, dass dieser „vier Stunden im Funkloch auf dem See festsitzt“. Weg von der Politik und hin zu purer, oder besser gewaltiger Lebensfreude geht es bei Daphne de Luxe, die das Laufband im Fitnessstudio mit dem am Flughafen verwechselt und vergeblich auf ihre Koffer wartet.
Die „Feierwehr“ rückt an
Und sie hat den Tipp für vollschlanke Damen schlechthin parat. Wenn die Nachbarin fragt, warum man denn so dick sei, empfehle sich die Antwort: „Immer, wenn ich mit Ihrem Mann schlafe, gibt es hinterher Kuchen!“ Das „Weinbäuerle“ Günther Stock schwärmt stattdessen von „fränkische Sushi“ (geschnittene Krautwickel) und überlässt der Polizei bei der Frage nach Restalkohol gerne den halben Kasten Bier am Autorücksitz. Dann gibt es schärfstes Kontrastprogramm: Die 18-jährige Sängerin Melanie Möller wagt sich gekonnt an Pop-Hymnen und Opern-Arien, während ein schepperndes Blechbläserensemble im Boot den Trimaran umrundet. Denn zur Rettung aus vermeintlicher Seenot eilt die „Altneihauser Feierwehrkapell’n“ daher.
An Bord wird erst einmal der Brombachsee niedergemacht und der Bodensee gelobt, bis es aus dem Hintergrund schallt: „Du bist auf dem falschen Dampfer!“ Und schon klingt es mit einem Mal ganz anders: „Brombachsee – so traumhaft schön gelegen, der Bodensee ist nix dagegen . . .“ Ein paar lokale Spitzen zaubern die Jungs auch aus ihren Instrumenten, wenn sie etwa über die „Obstschnaps-Dealer“ der Kirschenregion räsonieren.
Nach einer aberwitzigen Märchenstunde mit Peter Kuhn bringt dann Michl Müller persönlich den Kahn zum Brodeln. Und der Erfolgscomedian verrät unter anderem das Geheimnis des WM-Erfolgs, der in der Beziehung von Jogis Jungs zur Bundeskanzlerin liegt. Denn die kommt nur beim Sieg in die Kabine – und bei jeder Niederlage in die Dusche! Müller lässt ein „verhaltensgestörtes Eichhörnchen“ als Running Gag durch seine Pointen hoppeln, die sich an Romantikhotels, Gartencentern und Thermomix-Rezepten entlanghangeln, bevor er das eigene Übergewicht besingt und natürlich auch die legendäre Fleischereifachverkäuferin.
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