Weißenburg bekommt Indoor-Spielplätze

13.8.2015, 08:43 Uhr
Weißenburg bekommt Indoor-Spielplätze

© Kühnlein

Die „Piratenbucht“ zieht in das einstige Tennis-Center in der Wiesenstraße. Zuletzt war dort ein Gebrauchtwarenhändler beheimatet, der inzwischen nach Höttingen umgezogen ist. Die Eröffnung des Indoor-Spielplatzes ist am morgigen Freitag. Ein solcher wurde von jungen Familien in der Stadt lange herbeigesehnt.

Die Halle wurde innen aufwendig restauriert und bietet aufregende Spiel- und Entdeckungsmöglichkeiten für Kinder. Ein großes Piratenschiff ist wohl die Hauptattraktion der 3000 Quadratmeter großen Spiellandschaft, aber auch elektrische Wasserboote oder eine Gruselbahn bieten den Kleinen die Chance sich auszutoben. Da­mit Eltern sich währenddessen nicht langweilen, plant Inhaber Bernhardt Wimmert mit einer Shisha-Bar nachzurüsten. Kindergeburtstage und ganztägige Kinderbetreuungen inklusive Verpflegung gehören zu den weiteren Angeboten des Spielplatzes.

Neue Eigentümer der Immobilie sind seit Ende vergangenen Jahres zwei Geschäftsleute aus Schwanstetten, die gemeinsam eine Immobilien GmbH sowie einen Automatenaufstellbetrieb haben. Angeblich sollen sie rund 200000 Euro bezahlt haben. 2003 war die Immobilie noch für 2,15 Millionen Euro angeboten worden, 2011 war der Preis bereits auf gut 500000 Euro gesunken.

Mit der Spieloase sollen unter der Regie der neuen Eigentümer endlich wieder bessere Zeiten für die Halle anbrechen. Nachdem das Tennis-Center immer weniger angenommen wur­de, kaufte ein Invest-Unternehmen aus Nürnberg das Areal und machte aus der Sport- eine „Event-Halle“. Eine Reihe bemerkenswerter Konzerte gab es dort: Stars der Schlager- und Volksmusik gaben sich die Klinke in die Hand, und als Höhepunkt kamen Dieter Bohlen und Thomas Anders alias „Modern Talking“ in die mittelfränkische Provinz. Doch die Besucherzahlen blieben hinter den Erwartungen zurück, weshalb der Konzertsaal zur modernen Bowlingbahn samt Spielhalle wurde. Doch die machte 2006 dicht, nachdem die Stadt Weißenburg dem Betreiber die Gaststättenkonzession entzogen hatte. Es gab Gerichts- und Strafermittlungsverfah­ren gegen den Betreiber. Das Unternehmen ging in die Insolvenz.

Ursprünglich war das Gebäude als Tennishalle errichtet worden. In ihren besten Zeiten flogen auf drei Courts die gelben Filzkugeln, während im
ersten Stock mit Blick auf die Plätze in einem Restaurant gespeist wurde. Das ist lange vorbei. Nach der Pleite 2006 stand die Halle mehr als sechs Jahre leer, bis schließlich der Gebrauchtmöbelhändler einzog.

Den Verkauf nicht einfacher machte die Tatsache, dass das Grundstück, auf dem die Halle steht, der Stadt Weißenburg gehört. Es ist in Erbpacht an die jeweiligen Besitzer vergeben. Der Vertrag läuft allerdings nur noch zwölf Jahre. Dann würde das Grundstück an die Stadt fallen, die dem Besitzer des Hauses im Zweifelsfall eine Entschädigung für den Restwert der Halle zahlen müsste.

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